Auch Glück geht mal zur Neige
Diesesmal hatten wir leider kein Glück.
Als ich heute morgen den Verband wechselte schien noch alles soweit ok. Beim abendlichen Verbandswechsel stieg mir schon beim Aufschneiden ein stechender Geruch in die Nase und die Wundauflagen waren von einer nicht unereblichen Eitermenge bedeckt.
Glücklicherweise hatte ich neue Skalpelle und sterile Einwegpinzetten bestellt und habe dann erstmal die Pfote in reichlich Wasser mit Neutralseife gebadet. Anschließend mit dem Skalpell ordentlich Tabula rasa gemacht, also sehr rigoros Gewebefetzen und Überstände entfernt um möglichst keine Taschen, Höhlen oder Winkel stehen zu lassen. Anschließend habe ich die Pfote nocheinmal in frischem Wasser gebadet und mit einem frischen Skalpell alle offenen Gebiete ein wenig aufgefrischt, also schabend Zelltrümmer, Biofilme usw entfernt. Anschließend mit steriler Ringerlösung gut abgespült, antiseptisch behandelt (mit Octenisept) und eine "Cutimed Sorbact", eine besondere, bakterienbindende Wundauflage aufgelegt.
Morgen werde ich mit Magni in die Tierklinik fahren, eine Tupferprobe entnehmen lassen um ein Antibiogram erstellen zu lassen und mit Antibiotikum mitgeben lassen.
Ich weiß, ich hätte Fotos machen müssen, für Euch, für mich für die Dokumentation und ich werde mich extrem darüber ärgern es nicht getan zu haben, aber bitte, bitte nehmt es mir nicht allzuübel:
Ich war einfach zu müde, wollte den Verband wechseln, die Raubritter füttern (immer noch alle am Leben und wohl auf) und dann meine wohlverdiente Stunde Schlaf tanken.
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