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Die Methode zeigt Wirkung

Die Pfote schaut jeden Tag besser aus und auch der Entzündungsgeruch nimmt mehr und mehr ab. Ich habe heute nocheinmal Verlaufsfotos gemacht, weil ich Euch bei Gelegenheit gegenüberstellen möchte, was bei Verbandwechsel und Wundpflege zu beachten ist, wenn man eine infizierte Wunde pflegt. Bisher hatte ich z.B. den Luxus, dass ich die Verbandschere zum Aufschneiden des Verbandes nehmen konnte und dann nochmal zum Zuschneiden der Zehenpolster usw. Ebenso habe ich die Pfote bisher vor und nach dem Waschen auf die gleiche Unterlage ablegen können, das macht man bei ner infizierten Wunde alles nicht.
Da gilt es um jeden Preis eine Wiederansteckung zu vermeiden und wenn man bestimmte Dinge beachtet (Instrumenten, Handschuhe, Unterlagen usw in "kontaminiert", "Zwischenstatus" und "Aseptisch/steril" gliedert), dann ist das sogar recht leicht machbar.

Im Moment bin ich mit der Pfote sehr zufrieden, nur ist sie mir etwas zu blass, die Durchblutung könnte also besser sein. Ich werd schauen, dass ich das mit der Wahl der Wundauflagen beeinflusse und die Wunde nötigenfalls konditioniere oder sonstwie auffrische.

Hier die heutigen Fotos:



Den kleinen Ratzeputzen geht es bestens. Die Wildis können nun sogar schon etwas "feste" Nahrung" in Form von Gurke und Haferflocken mampfen und die Flaschenkinder zeigen sich ziemlich begabt was das selbstessen angeht. Auch Fellpflege und sogar die Verdauung klappen erstaunlich gut alleine. Dennoch massiere ich täglich 4x alle Bäuche, denn schaden tut das nicht und bei so vielen übersieht man schnell wenn einer doch noch Probleme hat und wenn es demjenigen dann schlecht geht ists auch oft schon zu spät. Trotz allem habe ich letzte Nacht mehrere Stunden am Stück schlafen können und das war herrlich ;-)

Fläschchen muss ich nur noch sehr wenige geben. Eines von den Gefleckten hat heute nochmal ein bischen Milch aus der Spritze von mir bekommen und Lepi biete ich noch 3-4x am Tag ein Fläschchen an, sie frißt aber auch super oft am Napf, nur sind die Mengen die sie aufnehmen kann eben sehr gering.
Niedlich ist vorallem, dass die in dem Alter überall und sofort ganz tief einschlafen können, wie Lepi auf diesen beiden Fotos nach der Fütterung:


Turbulente Zeiten

Hallo ihr Lieben!

Die letzten Tage waren ziemlich bewegt und ganz schön anstrengend.

Jetzt gehts besser und ich setz mich gleich ran das Blog aufzuarbeiten, damit ihr wieder auf dem Laufenden seit. Im Moment ists stressig in Pfotenhausen.

liebe Grüße

Euer Fraukie

Schlaf in Sicht, neue Dreierbilder

Ab sofort kriegt ihr wieder Dreierbilder.  Bzw ich mach Euch zusätzlich noch eine Detailaufnahme, damit ihr seht was auf der Dorsalfläche abläuft. Auch die 10-Tagesvergleiche bleiben, aber die topfen wir nun um, die Verletzung erfolgte ja am 30., also gibts Vergleichsbilder am 10., 20. und 30. ich hoffe das ist ok für Euch.

Die Entzündung ist deutlich zurückgegangen, Magni gehts gut und Fieber hat er auch keines. Solange das so bleibt werde ich mit der Gabe vom Antibiotikum warten was das Antibiogram spricht. Diesbezüglich ruf ich Anfang nächster Woche mal in der Klinik an.


Heute morgen haben die ersten meiner 11 Raubritter mich durch kleine Augenspalten angeblinzelt.
Das heißt noch nicht ganz, dass sie alleine essen können, aber jetzt können sie das lernen. Beim Füttern tropf ich mir ein bischen Milch auf den Handrücken und bring den kleinen Raubrittern bei das dann abzulecken.

Wenn sie das auflecken können, dann müssen sie nur noch halbwegs gradeaus laufen können und dann können sie zumindest einen Teil ihrer Mahlzeiten selber essen, ich muss dann hinterher noch noch den Milchbrei aus dem Fell wischen und die kleinen Bäuche massieren. Da kann ich dann aber ohne Probleme mal 2 oder 3 Stunden schlafen, zumindest sobald die sich so gut putzen können, dass sie nachm Essen nicht komplett voller Brei sind, dann kühlen sie viel zu schnell aus.
Hier habt ihr die ersten Impressionen, exclusiv:

Die ersten offenen Äuglein am Morgen:

Die erste selbst eingenommene Breimahlzeit am Abend, das sah soweit schon recht ordentlich aus:

 Und auch die ersten Versuche der Fellpflege können sich durchaus sehen lassen:

Vorteil bei so großen Würfen:

Dadurch, dass auf einem Haufen geschlafen wird geht wenig Wärme verloren und weil alle aneinander rumnuckeln muss ich Fellpflegemäßig und Bauchmassagetechnisch nicht soviel eingreifen, wie bei kleineren Würfen.
Nu lernen die Lütten erstmal selbst essen und ich geb noch hier und da Fläschchen (die nehmen in den ersten Tagen manchmal zu geringe Mengen auf), massiere die Bäuche (das ist noch eine Weile wichtig) und schwinge den Waschlappen wenn zuviel Brei im Fell klebt.

Im Moment schaut es schwer nach einem Zustand aus, den ich mir kaum erträumt hätte, denn mitlerweile ist es realistisch anzunehmen, dass all meine Raubritter überleben.

Auch die Wildnasen sind wohlauf und sogar noch immer verhältnismäßig zu zu handlen. Meiner Einschätzung nach sind sie  8-10 Tage älter als die kleinen Raubritter hier. Sobald die Lütten hier zuverlässig essen und gradeauslaufen können, werden alle zusammenziehen und in Kürze kriege ich sogar wieder Schlaf.

Das Glück ist ein Bumerang

Heute bin ich mit Magni zur Tierklinik gefahren und auch die Raubritter waren in einer Umhängetasche dabei, brauchten ja zwischendrin ihre Milch.
In der Klinik geschildert wie die Dinge liegen und beim Auspacken war dann schnell klar, dass die Sache vermutlich nicht so schlimm ist, wie sie gestern aussah.
Wir haben trotzdem nen Tupfer aus einer verbliebenen Tasche entnommen, da noch deutliche Entzündungsanzeichen zu sehen waren, wenn ich nimmer solche Eitermengen wie gestern. Anschließend hat die Tierärztin nochmal einen kleinen Hautlappen weggeschnitten um die Tasche zu verkleinern/zu öffnen.

Wir haben dann abgemacht, dass ich selbst schaue, ob ich das Antibiotikum direkt gebe oder warte bis die Ergebnisse vom Labor da sind und eine klare Auskunft darüber geben welches Antibiotikum hilft, bis dahin bleib ich bei den Cutimed Sorbact Auflagen, die augenscheinlich ja hervoragende Arbeit leisten. 

(roter Pfeil markiert die kleine Tasche in der wir den Hauptentzündungsherd vermuten und wo die Probe entnommen wurde)




Auch Glück geht mal zur Neige

Diesesmal hatten wir leider kein Glück.

Als ich heute morgen den Verband wechselte schien noch alles soweit ok. Beim abendlichen Verbandswechsel stieg mir schon beim Aufschneiden ein stechender Geruch in die Nase und die Wundauflagen waren von einer nicht unereblichen Eitermenge bedeckt.
Glücklicherweise hatte ich neue Skalpelle und sterile Einwegpinzetten bestellt und habe dann erstmal die Pfote in reichlich Wasser mit Neutralseife gebadet. Anschließend mit dem Skalpell ordentlich Tabula rasa gemacht, also sehr rigoros Gewebefetzen und Überstände entfernt um möglichst keine Taschen, Höhlen oder Winkel stehen zu lassen. Anschließend habe ich die Pfote nocheinmal in frischem Wasser gebadet und mit einem frischen Skalpell alle offenen Gebiete ein wenig aufgefrischt, also schabend Zelltrümmer, Biofilme usw entfernt. Anschließend mit steriler Ringerlösung gut abgespült, antiseptisch behandelt (mit Octenisept) und eine "Cutimed Sorbact", eine besondere, bakterienbindende Wundauflage aufgelegt.
Morgen werde ich mit Magni in die Tierklinik fahren, eine Tupferprobe entnehmen lassen um ein Antibiogram erstellen zu lassen und mit Antibiotikum mitgeben lassen.

Ich weiß, ich hätte Fotos machen müssen, für Euch, für mich für die Dokumentation und ich werde mich extrem darüber ärgern es nicht getan zu haben, aber bitte, bitte nehmt es mir nicht allzuübel:

Ich war einfach zu müde, wollte den Verband wechseln, die Raubritter füttern (immer noch alle am Leben und wohl auf)  und dann meine wohlverdiente Stunde Schlaf tanken.

"Hussa noch einmal von vorn"

Denn:

"Nur die besten Legenden, starten mit brennenden,durchtrennten Notbotwänden..."

Heut gabs so einen halben Supergau. Gestern Abend ist das eingetreten, was ich befürchtet hatte:
Die Haut zwischen Magnis Zehen war an zwei Stellen etwas wund. Also hatte ich über Nacht keinen Verband am Fußi, sondern nur  eine ELastikbinde zum Stützen um das Gelenk,  damit es ihm nicht immer, wenn er aufsteht um sich umzudrehen wehtut undzur Vorsicht einen Halskragen auf. Dennoch hat Magni über Nacht nichteinmal versucht an die Pfote zu kommen (so richtig ernsthaft ein Hindernis ist der Halskragen nicht). Leider hatte ich den Stützverband etwas zu fest gewickelt (er lag auf der Matschpfotenseite und ich wollte ihn nicht nochmal aufscheuchen, da hab ich den Verband aus einer sehr ungünstigen Position aus gewickelt. Zum Glück waren die Folgen nicht schlimm, weil die "Nacht" wieder entsprechend kurz war, aber zu den wunden Zwischenzehenbereichen kam jetzt noch eine deutliche Schwellung der Pfote in Folge der "Strangulation". Deswegen mußte ich heute abwägen, ob ich mit einem Verband weitere wunde Stellen und ggf gar Druckstellen riskiere oder ob ich etwas Leichteres drum mache auch damit die Schwellung schneller zurückgehen kann. Bisher zeigt er keine Tendenzen an die Pfote zu gehen wenn etwas drüber ist.

Also hab ich ihm heute nur einen luftigen Strumpf angezogen und den mit etwas Haftbinde und nem Streifen Tape am Handgelenk befestigt.
Als es dann Zeit war die Ratzebabies zu füttern habe ich Magni in den Garten geschmissen. Ich hab seit nunmehr drei Tagen beim ewigen Zwergefüttern nicht wirklich schlafen können. Gut daran ist, dass bisher alle Babies am Leben und wohlauf sind, schlecht daran ist, dass ich mir nicht zutrauen schnell zu reagieren, wenn Magni doch die Schnauze in die Box mit den Kleinen stecken will, ich trau ihm im Hinblick auf "Beutetiere" nicht viel weiter als ich meine Pferde werfen kann.
Normalerweise liegt er brav am Fußende während ich die Lütten füttere, aber heut war er ein bischen sehr zappelig.
Also hab ich ihm oben genannten Socken angezogen und ihn in den Garten gesetzt.
Bin dann nach jedem Baby rausgegangen um nach ihm zu schauen (ich brauche mitlerweile pro Baby etwa 10 Minuten). Nach den ersten beiden Raubrittern war noch alles dufte, während ich  Zwerg Nr 3 fütterte muss der Strumpf sich gelöst haben.

Auf jeden Fall stand Magni in einer Blutlache und biss an dem so schön verheilten Pfötchen rum.
Anders als bei der Neuverletzung vom 11.05. hatte ich diesmal erstaunlich wenig "Nervenzusammenbruch" obwohl ich mir natürlich Vorwürfe mache. Man oder zumindest ich kann also tatsächlich zu müde für nen "Nervenzusammenbruch" sein, dat ist doch zumindest mal interessant.
Habe Magni dann halt reingeräumt, die Pfote in Neutralseifenwasser gewaschen, mit Rivanol eingeweicht, mit Lotagen desinfiziert und die Blutungen gestillt und die Pfote gewohnt dick verbunden(mit Kalzium-Alginat-Silber-Kompressen).
Anschnließend mußte er eben mit Maulkorb und Halskragen auf dem Bett liegen bis ich die Raubritter fertig gefüttert hatte.
Auf den ersten Blick sieht das was er aufgebissen hat super übel und nach der großen Zerstörung aus, aber ich vermute, dass nach erfolgter Wundreinung und wenn die Gewebefetzen abgestorben und abgelöst sind gar nicht soooo viel Zerstörung übrig bleibt. Sicher wird das nun wieder locker 8-10 Wochen zum zuheilen brauchen, aber zum Ersten haben wir schon Schlimmeres überstanden und zweitens: Was sollen wir sonst tun, als uns auf die Wundheilung zu konzentrieren.

Zugegeben erschreckt mich wie extrem er an der Pfote herumgebissen hat. Ich habe damit gerechnet, dass das die nächsten 2 -3 Monate heikel bleibt, weil solch eine frische Narbe ja auch fies jucken kann (die Narbenpflaster sind leider noch nicht angekommen). Aber ich war zugegebener Maßen eher auf Auflecken oder "bischen Knabbern" vorbereitet, nicht auf "ich beiß da mal Stücke aus der Pfote".  Grade weil er in den letzten 2 Monaten praktisch gar keine Tendenzen gezeigt hat an den Verband zu gehen.
Nun mach ich mir natürlich schon Gedanken. Wenn er ein Leben lang gegen die Pfote vorgehen sollte, müssen wir dennoch über eine Amputation nachdenken. Ich kann nicht den Rest seines Lebens 24/7 neben ihm sitzen und Pfötchen halten und ich möchte nie, nie heimkommen und einen verbluteten Hund mit abgebissener Pfote vorfinden.

Noch mache ich mir aber keine allzugroßen Sorgen. Der Socken war nicht zerbissen, sondern ist wohl eher abgerutscht, weil ich beim Festmachen geschlampt habe bzw im Halbschlaf nicht mit einkalkuliert habe, dass die Schwellung durch die nächtliche Strangulation verschwindet sobald Magni die Pfote bewegt und belastet.

Von daher habe ich durchaus Hoffnung, dass wir, wenn wir das nun nochmal zuheilen und lang genug mit Verbänden, Narbenpflastern und ggf einem etwas besseren Schutzschuh vom Orthopädietechniker das Ganze so zum Abschluss bringen können, dass eine Pfote erhalten bleibt die Magni auch akzeptiert.

Hier habe ich ganz klar einen Fehler gemacht, der es nicht rechtfertigt jeden Glauben an die "Vernunft" meines Hundes zu verlieren, zumal Magni auch eigentlich kein Hund ist, der zu autoaggressivem Verhalten neigt. Es gibt ja durchaus Tiere, die sich wegen jeder Kleinigkeit blutig lecken oder knabbern aber Magni ist eigentlich nicht so. Er hatte im Zuge seiner Schübe öfter mal offene, nässende Läsionen an den Zehen, da und auch an die Verletzung an der Schwanzspitze ist er niemals drangegangen.
Auch wenn ihm bei feuchtkaltem Wetter mal die Hüfte schmerzt, knibbelt er zwar mal an der Haut darüber rum und zeigt mir so, dass er ein Schmerzmittel möchte, aber er beißt sich da noch nichtmal das Fell weg.

Also: Solange die Pfote noch dran ist und die rattigen Raubritter wohlauf wird bestimmt alles wieder gut und sobald die kleinen Nasen alleine essen können und ich mal etwas Schlaf nachholen schaut die Welt auch wieder besser aus. Ich jedenfalls stehe auch noch 10 weitere Runden durch, solange ich glaube Magni damit einen Gefallen zu tun.

Die Fotos sind vom Abend. Also seht ihr hier keine frische Verletzung, sondern schon die Lotagenverätzung. Der optische Unterschied zwischen der frischen Verletzung und dem abendlichen Lotagenbild ist vergleichbar damit, wie sich das am 11.05. direkt nach dem Abwaschen des Blutes und dann abends nach Lotagenbehandlung dargestellt hat. Auf den ersten Blick mag die Neuverletzung diesmal schlimmer aussehen, sie ist aber deutlich weniger tief. Problematisch könnte es werden, dass Magni diesmal tatsächlich gebissen hat, wir werden sehen und ich geb mein Bestes, versprochen.


Julibilanz, der vierte Monat ist um

Wie bereits Ende April, Mai und Juni möchte ich Euch auch den Juli eben zusammenfassen:

Am Anfang dieses Monats standne zunächst einmal erhebliche Hautprobleme, weil die frische Haut sehr trocken war. Dies lies sich aber gut behandeln. 
Ab dem 12.07. stellte sich eine schwere Lahmheit auf dem verletzten Pfötchen ein. Da diese Humpelei binnen einiger Tage (Schonung) wieder verschwand gehe ich davon aus, dass Magni sich schlicht und ergreifend vertreten hat. Fakt ist aber, dass das Handgelenk der Matschpfote nicht stabil ist, vermutlich sind da Bänder gerissen. Das erklärt auch warum Magni am Gelenk selbst dauerhaft schmerzhaft ist während ihm die Wundpflege nicht zu schaffen macht. Er ist auch extrem durchtrittig, was das Anlegen eines Verbandes ohne Druckpunkte sehr schwer macht. Hier wird wohl irgendwann eine Orthese von Nöten sein, aber das wußten wir ja schon länger oder haben es zumindest vermutet.

Auch hatten wir im Juli mehrfach mit Druckstellen zutun. Eine an der medialen Seite (auf dem Bild rot umrandet) konnten wir rechtzeitig abwenden.

An der lateralen Seite hatten wir mit zwei sehr flachen, sauberen Druckgeschwüren zu tun, die aber problemlos abheilten:

Etwas größeres Pech hatten wir an der 4. Zehe, wo ein etwas tieferer Dekubitus entstand. Dieser war recht tief und mußte einige Tage tamponiert und gespült werden. Jedoch verlief auch hier die Abheilung ohne Probleme:


Schwarz eingezeichnet sind die Taschen.

Ansonsten gab es nur erfreuliches, nämlich einen hervoragenden Heilungsverlauf


und mir gelang es ein Bild zu machen, auf dem zu erkennen ist WIE tief Magni bei der medizinischen Fußpflege wegpennt:

In der Klinik waren wir diesen Monat nur zweimal:

 Termin  Zusammenfassung
11.07.  Wundkontrolle, Handgelenk untersuchen, röntgen
 16.07.  Probleme beim Entleeren der Harnblase, Dekubitus anschauen, Lahmheit abklären

Kostenbilanz:
Die Kostenbilanz aufzustellen ist diesmal gar nicht so einfach. Bei den Kosten für die Klinik habe ich nur den Anteil genommen, der sicher der Pfote zuzuordnen ist, denn Magnis Probleme beim Urinabsatz haben damit ja nichts zu tun. Auch die Kosten für die Wundauflagen habe ich etwas heruntergesetzt. Ausgegeben habe ich weit mehr für Wundauflagen, aber nicht weil Magni das alles braucht, sondern weil ich aus diesem ganzen Pfotendrama etwas mitnehmen möchte, für mich, für Euch, für die Tiermedizin allgemein. Da finde ich es sinnvoll soviele Wundauflagen wie möglich zu testen, natürlich ohne die Heilung zu gefährden. Deswegen habe ich in der Kostenbilanz nur den Betrag angegeben, der bei normaler, phasengerechter Wundtherapie zu investieren wäre. Weitere Kosten fallen unter "Privatvergnügen" bzw "Bildungsetat"

 Posten  Betrag
 Klinikkosten  30,-
 Seniormedic (Haftbinden, Verbandsschere, Unterlagen)
 50,58
 Medipolis (Schaumstoffbinden, Octenisept, Spritzen zum Spülen)
 32,50
Wundauflagen, Hydrogel
120,-
Sterile Einwegpinzetten
10,-
Prontosan Wundgel
20,-
Gesamtausgaben Juli
262,98
Gesamtausgaben März bis Juni
1841,72
Gesamtausgaben bisher
2104,70€


Pfote gut ist nicht "alles gut": der rattige Supergau

Magnis Pfote ist, von dem Dekubitusüberest abgesehen, jetzt oberflächlich zugeheilt.
Ab sofort wird der Verband zum Risiko aber ab sofort kann die frische Narbe auch so heftig jucken, dass Magni in einem unbeobachteten Moment drangeht. Solange ein Verband drum ist geht er (bisher) nicht dran, aber die Zehenzwischenbereiche profitieren von dem Eingepacktsein natürlich nicht.

Der Dekubitus ist jetzt nur noch eine oberflächliche Hautverletzung:







Der Rattensupergau

Gestern waren wir im Tierheim. Eigentlich war es nen schöner Tag. Denni saß auf einer Bank und bespaßte Magni, der von vorbeikommenden reichlich Lecker zugeschoben bekam und ich hab mit der Rattenbetreuerin zusammen alle Notfallratten (immerhin ca 50 mit Babies) aus dem Käfig geholt, Geschlechter bestimmt, den Käfig sauber gemacht und die Halbstarken in einen eigenen Käfig gesetzt, damit die Mamas und Babies mehr Platz haben.

Dann fuhren Denni, Magni, Rattenmama und Babies und natürlich ich nach Hause.

Unterwegs (ich hatte die Box mit den Ratten auf meinem Schoss) kam mir das Verhalten von Mamaratte irgendwie seltsam vor, sie drehte sich merkwürdig auf die Seite. Ich schob das aber auf die warmen Temperaturen und darauf, dass sie in der Box ja keine Chance hatte den ewig hungrigen Zwergen auszuweichen.
Daheim (etwa gegen 15 Uhr) brachte ich die Ratzen in einem kühlen Zimmer unter und ließ sie erstmal in Ruhe. Als ich um 20h nochmal schaute schien alles bestens. Einige der kleinen tranken, andere wurden von der Mama geputzt und ein Teil pennte.

Als ich ehe ich ins Bett wollte (gegen 0.30) schaute ich vorsichtshalber nochmal nach und machte eine üble Entdeckung:

Mamaratte lag tot im Käfig, umwuselt von kleinen, fiepsenden Geschöpfen, eines mußte ich gar von der Zitze der toten Mama lösen an der es wie besessen rumnuckelte. Ich bin eigentlich ziemlich hart gesotten, aber das hat mich gewaltig erschreckt. Die grade eintretende Leichenstarre zeugte davon, dass Mamaratte binnen der letzten viertel bis halben Stunde gestorben sein mußte und das Verhalten der Kleinen sprach dafür, dass sie starb als eigentlich Essenszeit gewesen wäre. Da ich heute erstmal mit der Notvermittlerin klären mußte ob ich Mamaratte selbst beizeiten obduziere oder einschicke legte ich sie erstmal in den Kühlschrank und sammelte ersteinmal die kleinen Waisenkinder aus dem Käfig in eine Box.
Hilflos ging ich mit diesen Zwergen zu Denni um zu besprechen was nun passieren sollte.
Ich muss zugeben, dass ich ziemlich verzweifelt war. Immerhin habe ich jetzt sage und schreibe ELF Waisenkinder, die eigentlich alle 2 Stunden Milch benötigen und das noch ca eine Woche lang.
Erst im Gespräch mit Denni wurde mir klar, was für ein übermenschliches Glück wir hatten.
Das Tierheim aus dem die Nasen kommen ist zwar wirklich toll, aber eine Nachtschicht die um diese Zeit nochmal nach den Ratten schaut gibt es dort natürlich nicht. Bis die nächste Schicht die tote Mama bemerkt hätte wäre es für die Kleinen sehr wahrscheinlich zu spät gewesen. Der zweite Glücksfall ist der, dass ich immer eine Dose Aufzuchtsmilchpulver im Haus habe, was ja nu auch nicht grade ein Tankstellenartikel ist.
Nach einigem Hin- und Herüberlegen und nach Rücksprache mit der Notvermittlerin trafen Denni und ich gemeinsam die Entscheidung, dass es nur einen Weg gibt:

Ich muss jetzt versuchen diese 11 Nasen von Hand aufzuziehen. Ich kann nicht versprechen, dass alle überleben, ABER ich kann versprechen, dass alle eine Chance haben.
Die Alternativüberlegungen, die ich gemeinsam mit Denni und der Notvermittlerin durchgegangen bin waren die ob es Sinn macht die Kleinen zurück ins Tierheim zu bringen und zu hoffen, dass die anderen Mamas sie unter sich aufteilen. Oder eine der anderen Mamas herzuholen und zu schauen ob ich mir die Aufzucht mit ihr teilen kann.
Sogern ich mich zugunsten meines Schlafes und meiner Zeit allgemein für eine dieser Möglichkeiten entschieden hätte, bei näherer Betrachtung war beides einfach zu "gefährlich". Die Rattenmamas sind alle selbst noch extrem jung, die Würfe alle nicht wirklich klein. Geht irgendwas schief, sei es, dass die anderen Mamas bei sovielen Babies einfach keinen Bock mehr haben oder eine Gesäugeentzündung bekommen, dann stehen wir extrem doof da, denn 11 Flaschenkinder sind mindestens die Obergrenze dessen, was einer alleine von Hand aufziehen kann, wenn nicht schon zuviele.
Andererseits sind die kleinen mit ihren 9 Tagen aus der ganz kritischen Phase raus und haben bei Handaufzucht normalerweise sehr gute Chancen.
Der einzige Nachteil:
Eigentlich müßten sie alle 2 Stunden trinken, ich brauche für einen Fütterungsdurchgang aber 3 Stunden.   Das ist nicht ganz so dramatisch, weil ich pro Fütterungsdurchgang und Baby auch eine größere Menge Milch reichen kann, als eine Rättin zur Verfügung hat.
Ein kleines Mädchen ist deutlich kleiner als der Rest. Da sie aber sehr agil ist nehme ich nicht an, dass es sich um einen Kümmerer handelt, sondern das da ggf eins aus einem späteren Wurf einer anderen Mama zwischengeraten ist. Ich taufe das kleine Mädchen auf den Namen "Lepisma Saccharina", weil sie mich immer wenn ich in die Box schaue an ein Silberfischchen erinnert. Übersetzt bedeutet das außerdem "Zuckergast", was nur zu gut zu ihr paßt. Da ich mir aufgrund ihrer Zartheit bei ihr am wenigsten sicher bin ob ich sie ausreichend versorgen kann beginne ich jeden Fütterungsdurchgang mit ihr und lasse sie nocheinmal trinken nachdem ich den Rest ihrer Geschwister versorgt habe.
Da jetzt, 24 Stunden nach Mamarattes Tod noch alle Leben und die Verdauung der kleinen Näslein super funktioniert gehe ich davon aus, dass ich durchaus eine Chance habe einen Großteil der kleinen Rabauken durchzukriegen.
Auch wenn meine Tagesabläufe nun erstmal so aussehen werden, dass ich füttere, anschließend 20-30 Minuten Zeit zum Essen, schlafen oder Tiere versorgen habe und anschließend wieder füttere und so fort. Erfahrungsgemäß spiel sich das aber ein. Die Aufzuchtsmilch wird besser akzeptiert und die Kleinen kriegen raus,wie das mit der Spritze funktioniert. Da wird sich meine Zeit zwischen zwei Fütterungen auf bis zu eine Stunde strecken lassen, was ich besonders begrüße, denn wenigstens mal eine Stunde durchschlafen können ist schon großartig.

Wie könnte ich diese niedlichen Dinger im Stich lassen:




Vergleichsbilder, Narbenüberlegungen

Hier die heutigen Vergleichscollagen:

Je weiter die Abheilung fortschreitet, desto mehr muss ich mir Gedanken für das "danach" machen. Sobald die Wunde verheilt ist wird der Verband eher zu einem Risiko, dass ich aber eingehen muss. Die Narbe wird noch eine Weile jucken, sodass ich Magni weiterhin von der Pfote fernhalten muss. Andererseits kann es jederzeit zwischen den Zehen oder an anderen Stellen zu Druck- oder Scheuerstellen kommen. Ich habe Mepiform Narbenpflaster bestellt, die Magni nach der Abheilung noch eine lange Zeit tragen wird. Wie ich das mit den Verbänden dann mache weiß ich noch nicht, bzw wann wir auf einen Schuh oder ne Orthese umstellen.

Hier noch der heutige Eindruck des Dekubitus:

Mitlerweile habe ich 7 Wildrattenzwerge hier rumwuseln. Ausnahmswiese mal geistesgegenwärtig habe ich an der Stelle an der die 6 gefunden wurden eine Mausefalle aufgestellt, weil die Lütten durchaus schon in die nächste Ecke flüchten, aber noch nicht alleine überleben können. In dieser Mausefalle saß nun ein Schwesterchen. Bischen dehydriert aber ansonsten wohl auf. Da ich nun zwangsläufig wieder Ratten habe, habe ich alte Rattenkontakte wieder aufleben lassen. Ich werde ja aus den 7 Zwergen zwei Gruppen bilden müssen (männlein und weiblein halt) und möchte noch einige Farbratten hinzunehmen, das hilft den schreckhaften Wildis oft sich zu entspannen. So erfuhr ich, dass im Tierheim Hildesheim derweil ettliche Ratten aus einem Großnotfall sitzen, darunter einige Mamas mit Jungen. Nach Rücksprache mit Denni und der betreuenden Notvermittlung beschloss ich am kommenden Wochenende eine Mama mit Jungtieren aufzunehmen. Das dürfte für die 7 Zwerge sehr gut sein und das Tierheim entlastet es auch, da ist da allen geholfen.

Magnis Pfote werde ich am 28. wieder auspacken und begutachten. Mal schauen wann die Narbenpflaster ankommen.

Hydrogelauflage im Test, Hühnergeburtstag, Maßregelung meines Rückens

Heute habe ich extrem viel Zeit mit dem Bearbeiten von Bildern verbracht, hauptsächlich, weil ich hier die Erläuterungen zu den Wundauflagen und dem Verbandsmaterial neu gestalten möchte, aber das wird noch viel Arbeit sein. Heute konnte ich damit direkt zwei Fliegen mit einer Klappe schlagen (krasse Redewendung,  habe ich in meinem Leben doch noch niemals eine Fliege erschlagen).  Gestern bin ich wie die Jungfrau zum Kinde zu 6 kleinen Wildrattenbabies gekommen, die gefunden wurden. Zu klein um sie einfach laufen zu lassen, ich schätze die kleinen Tierchen auf knapp 2 Wochen. Sie haben zwar die Augen auf, aber das noch nicht lange. Da es nicht so einfach (und auch nicht überall erlaubt) ist solche Tierchen auszuwildern werden sie wohl hier bleiben. Von Hand aufgezogen habe ich die Erfahrung gemacht, dass Wildis nicht viel anders sind als Heimtierratten (Farbratten). Die Kleinen hier sind zwar klein genug um sich an ein Leben beim Menschen gewöhnen zu können, wirklich zahm werden sie aber vermutlich nicht mehr werden. Ich kann sie nur in den nächsten Tagen soviel es geht am Körper tragen. Und genau das habe ich heute gemacht, sie in meinem Pulli schlafen lassen, während ich Bilder bearbeitet habe.

Leider muss ich dabei ganz unglücklich gesessen haben.

Als ich Magnis Verband wechseln wollte hatte ich urplötzlich stechende Schmerzen im Magen, die sich schnell in den Brustkorb hochzogen, schnell gesellten sich extreme Übelkeit und ein Taubheitsgefühl in den Armen hinzu.
Ich hab echt für nen Moment gedacht ich sterbe ;-) Habe mich gewunden wie ein Fisch auf dem Trockenen und erst als ich hochguckte und sah, dass Denni mich mit äußerst besorgter Miene beobachtete ging diese Angst weg. Ein einfaches "Mach Dir keine Sorgen." Akzeptiert Denni nicht gut, der will gute Gründe und Fakten. Während ich also überleg wie ich ihm erklären kann, dass ich zwar ausseh wie im akuten Todeskampf, es aber absolut keinen Grund zur Besorgnis gibt wurde ich auch selbst sehr viel ruhiger. Ich hab ihm erklärt, dass mir nichts Gefährliches einfällt, was das sein könnte, das von einer Minute auf die Andere so aus dem Nichts kommt. Etwas das sich so anfühlt und so plötzlich kommt, muss ganz, ganz harmlos sein. Dann fiel mir ein, dass ich heute stundenlang im Bett saß und mit dem Laptop auf dem Schoss Bilder bearbeitet habe. Ich fing an meinen Rücken in alle Richtungen zu drehen und nach der vierten Drehung verschwand der Spuk ebensoschnell wie er gekommen war. Durch Schaden wird man klug und nu weiß ich wenigstens, wie sich ein geklemmter Nerv anfühlt und das ich beim Arbeiten am Computer besser auf meine Haltung achten muss, das will ich definitiv nicht nochmal erleben.

Ich werd also in Zukunft öfter Pausen machen müssen, sehe aber dennoch zu hier nicht zuuuuu große Zeitverzögerungen vorkommen zu lassen.

Im Zweifel würd ich aber immer lieber noch nen Tag später berichten als Euch hier halbgare Infos abzuliefern.

Heute haben Magni und ich für Euch die Hydrogelauflage "Suprasorb G" für Euch getestet. Schauen wir mal wie sie sich macht.

Die Abheilung des Dekubitus läuft ausgesprochen gut.




Heute, war ein besonderer Tag. In meinem Beitrag vom 17.4. habe ich Euch Zombie vorgestellt. Heute war Zombies erster Geburtstag (natürlich auch der ihrer Geschwister). In diesem ersten Jahr ist alles wahr geworden, was Denni und ich uns für sie gewünscht hatten. Sie ist ein ganz normales Huhn, das den anderen in Mobilität kaum mehr hinterherhängt. Sie erreicht nicht nur die Legekisten die nicht grade bodennah sind, sondern schläft wie alle anderen auf den Stangen im Schafstall auch wenn ich noch keine Ahnung hab WIE sie dort hochkommt. Zur Feier des Tages gab es eine Bananen-Haferflocken-Hackfleischtorte:

Mitessen durften natürlich alle, leider hab ich kein Bild von allen gleichzeitig, aber hier ein Eindruck ans Geburtstagstorte essen:

Und nicht zu vergessen: hier noch eins von einem der oben erwähnten Ratties: