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Korkenknall: Knochen ist bedeckt!

Heute haben wir den Feiertag genossen und liegengelassenen Krams aufzuarbeiten. Unter Anderem hab ich für Euch endlich mal die vergangenen Tage fertig getippt und die Bilder bearbeitet.

Beim Verbandswechsel war (wie erwartet) zu sehen, dass der bei dem Unfall am 11.05. freigelegte Knochen jetzt wieder vollständig bedeckt ist.

Ansonsten fühlt sich die Pfote schön glatt an und wie erhofft hat sich keine Infektion eingeschlichen.

Im Moment stehen wir wieder vor einem "Umbruch". Wie bereits in der FAQ geschrieben passen wir das Verbandsmaterial beziehungsweise die Wundauflage jeweils dem Heilungsstadium an. Bisher sind wir mit der Verwendung von Saugkompressen direkt auf der Wunde gut gefahren. Jetzt geht die Sekretmenge stetig zurück und wir müssen umschwenken auf Wundauflagen die mehr darauf ausgelegt sind nicht an der Wunde zu haften. Bisher verwenden wir hierzu an der Abrissstelle Calciumalginat-Silber-Auflagen (Algisite oder Seasorb) hauptsächlich Rondopad, müssen da aber momentan noch eine zusätzliche Saugkompresse auflegen. Ab und zu machen wir jetzt eine Aktivkohle-Silber Kompresse drauf, die wir dann 24 Stunden auf der Wunde ruhen lassen um die Hautneubildung zu fördern. Dies ist aber eine Ausnahme, denn noch halten wir 2xtägigen Verbandswechsel für angezeigt. Jetzt wollen wir mehr und mehr zu Salbenkompressen (anders als Salbengaze) "wechseln" bzw diese unter die jeweilige saugende Auflage packen.

Ich werde noch einen FAQ-Eintrag machen, indem ich detailiert beschreibe welche Wundauflagen wir in welchem Heilungsstadium verwendet haben und warum.

Hier aber nun die Fotos von heute:



Der Pfote geht es gut und Fraukie platzt gleich vor Wut

Heute bekam ich eine automatisch generierte E-Mail von der Onlineapotheke bei der ich am 12.05. bestellt habe. Um keine weiteren Verzögerungen einzuläuten habe ich den Betrag der über meinen Gutschein hinausging per Sofortüberweisung bezahlt. 

Die E-Mail ist ein großartiges Beispiel dafür, dass es manchmal besser ist paar Tage später einen Menschen eine Mail schreiben zu lassen, als automatisch generierte Entschuldigen zu senden, die dann eher wie der blanke Hohn wirken.

In der Email wurde ich darüber informiert, dass meine Bestellung sich verspätet.

Ich machs kurz:

DAS war mir durchaus bereits aufgefallen. Die wirklich interessante Frage, nämlich die WANN mein Kram vorraussichtlich geliefert werden soll wird nicht beantwortet.

Als "Entschädigung" (ja das schreiben die ernsthaft) bietet man mir einen 3 Euro-Gutschein an, den ich bei meiner nächsten Bestellung ab 40 Euro einlösen könne. Wenn mich eine APOTHEKE, NACH Ablauf der zugesicherten Lieferfrist derart schwammig "informiert", wirkt ein 3 Euro Gutschein, der erstmal einen weiteren Einkauf von 40 Euro vorraussetzt eher wie blanker Hohn und eine einfache "Entschuldigung, klicken sie hier, wenn sie in diesem Fall stornieren möchten" hätte mich deutlich freudiger zurückgelassen. 


Richtig amüsant wird es aber erst in den folgenden Minuten: Ich möchte dem Kunden"service" höflich mitteilen, was ich über dieses Vorgehen denke (nämlich, dass es völlig ok gewesen wäre mich kurz nach meiner Bestellung darüber zu informieren, das irgendwas nicht lieferbar ist aber gar nicht geht mir nach Ablauf der Lieferzeit ein derart uninformatives "kommt dann halt später" zukommen zu lassen), vorallem aber fragen wann ich denn nun mit den Wundauflagen, die ich bestellt habe, weil ich eine Wunde zu versorgen habe rechnen kann und ob es nun wirklich mein Problem ist, das ich Anfang nächster Woche durch die örtlichen Apotheken gurken und hoffen darf, dass die irgendwas zeitnah besorgen können ohne die Möglichkeit eines Preisvergleiches zu haben.

Da die im Impressung angegebene "Servicenummer" saftig kostenpflichtig ist entscheide ich mich für das Kontaktformular.

Nach dem Absenden erhalte ich eine Fehlermeldung, die keinen Zweifel daran läßt, dass das Kontaktformular von Seiten des Betreibers an eine Adresse geschickt wird, die keine Kontaktformulare akteptiert.

Also entscheide ich mich für die im Impressum angegebene E-Mailadresse, die  im Impressum wie folgt aufgeführt ist:

(den schwarzen Balken habe ich eingefügt, weil ich der Apotheke erst die Möglichkeit geben möchte das Problem zu lösen ehe ich den Namen hier nenne).

Promt erhalte ich eine automatisch generierte Antwort:

"Guten Tag,
diese E-Mail-Adresse hat lediglich Benachrichtigungsfunktion. Hier eingehenden E-Mails können leider nicht bearbeitet bzw. beantwortet werden.
Bei Fragen helfen wir Ihnen gern über folgende Seiten weiter:"

Verlinkt sind dann die FAQ und das nicht funktionierende Kontaktformular.

JETZT bin ich wirklich sauer...

Ich hoffe sehr, dass ich das Problem übermorgen über den "Livechat" klären kann..



Ein Grillfest, ein müder Magni und der Knochen wächst zu

Heute waren wir lange unterwegs, weil wir bei einem Bekannten zu einer Grillerei eingeladen waren. Für Magni war es natürlich nicht leicht mit soooo viel leckerem Essen das nicht ihm gehört zusammen zu sein, aber er trug es mit Fassung und wurde belohnt indem man ihn dann doch niedlich fand und so mancher seine Würstchen und Brot mit ihm teilte. 

Auf der Heimfahrt pennte unser Maggel dann wieder wie ein Stein und bekam es gar nicht mit, dass auch wir eine Stunde an einer Autobahnraststätte parkten, weil wir beide zu müd zum fahren waren.

Wieder daheim beim Verbandswechsel ist aufgefallen, dass der freiliegende Knochen im Vergleich zu gestern ein ordentliches Stück überwachsen ist.Anschließend fiel Magni wieder müde aber Glücklich ins Bett und beim Träumen wackelte erneut der ganze Hund.

Außerdem sind heute die tollen Calcium-Alginat-Silber-Auflagen angekommen, die ich am Dienstag auf ebay ersteigert habe. Kleingeschnitten reicht eine dieser Auflagen aus um die komplette Wundfläche abzudecken.

Von der Sendung der Onlineapotheke fehlt immer noch jede Spur. Ich werde dort am Montag wohl anrufen.



Magni spielt Weintraube und Fraukie wird nervös

Magni hat heut bis 11Uhr durchgepennt, danach wollte er kurz raus und dann weiterschlafen. Er wirkt erledigt aber glücklich. Wenn er aufsteht um sich umzudrehen quiekt er ein bischen. Da ihm sonst nichts zu fehlen scheint und er ansonsten überaus zufrieden wirkt nehme ich erstmal an, dass er Muskelkater von gestern hat und mache mir keine Sorgen.

Heute kamen die beiden Spritzfläschchen an und 100 bzw 50ml sind genau richtig für meine winzigen Händchen und erleichtern mir das Auftragen des Rivanols und Prontosans erheblich.

Nervös macht mich, dass ich noch so gar nichts von der Onlineapotheke gehört habe. Meine Bestellung liegt nun 5 Tage zurück und ich habe noch keinerlei Versandbestätigung oder dergleichen bekommen. Ich hoffe sehr, dass dies einfach vergessen wurde und meine Lieferung morgen eintrudelt, immerhin kann eine Onlineapotheke es sich ja eher nicht leisten weder fristgerecht zu liefern noch vorzeitig Bescheid zu geben, dass die Lieferung sich verzögert und bis wann.


Ein guter Tag

Heute war das Wetter wirklich großartig. So bekam Magni wieder einen schicken Verband um und es ging raus zum Buddeln. Aufgrund meiner Gehbehinderung habe ich nicht genug Kraft in den Beinen um einen Spaten in den Boden zu treten. Ich muss also im Sitzen buddeln.

Nachteil: es dauert natürlich deutlich länger

Vorteil: bis auf weniger Ausnahmen kann ich es vermeiden beim Buddeln einen Regenwurm zu töten.

Also habe ich mir Zeit genommen und zunächst einmal meine Johannisbeere, die Heidelbeere und eine der kleinen Erdbeerpflanzen eingebuddelt. Dann waren die 1,5 Stunden ehe wir zur Klinik mußten auch schon rum. Auf dem Weg zum Auto haben wir noch eben den Strahlemann eingepackt.

Strahlemann ist mein amtierender Haupthahn und im gleichen Alter wie Uli. Glücklicher Weise ist er bei guter Gesundheit, nur seine Sporne sind mitlerweile so lang, dass er Probleme beim Laufen hat, deswegen wollen wir die kürzen lassen. Das kann man theoretisch auch selbst machen, aber man benötigt dazu eine Menge Kraft und ob eine Blutung ausgelöst wird ist ein bischen Glückssache, deswegen wollte ich es lieber in der Klinik machen lassen. 

So fuhren wir alle los um Denni in der Klinik zu treffen.
Bereits im Wartezimmer erwartete uns die erste positive Überaschung:

Magni wiegt jetzt 26,8kg, natürlich ist das für einen Hund seiner Größe zu wenig, aber da er am 28.3. 20kg wog ist das eine tolle Entwicklung.

Im Behandlungsraum hat die Tierärztin vorsorglich sterile Spülkanülen parat gelegt, als wie das letzte Mal da waren, gab es ja noch eine Wundhöhle. Ein bischen stolz macht mich der staunende Blick beim Anblick der vollständig zugeheilten Wundhöhle dann doch. Die Tierärztin lobt Maggelchen noch für seine Gewichtszunahme. Anschließend besprechen wir noch die Anwendung der Actisorbauflagen.

Ein Problem sehen wir alle im Bereich der Wolfskralle. Durch die Gewebeneubildung und Verwachsung ist dort wo in absehbarer Zeit eine neue Kralle wachsen wird eigentlich gar kein Platz mehr für eben diese. Die Wolfskralle (also den ganzen Zeh) zu Amputieren ist bei dieser ohnehin funktionslosen Zehen zwar grundsätzlich kein Problem, zum jetzigen Zeitpunkt ist dieser Eingriff aber völlig unmöglich, man müßte im Granulationsgewebe schneiden und nähen. Ersteres ist ein Problem, Zweiteres unmöglich. Bleibt nur zu hoffen, dass wie die Kralle sobald sie sich blicken läßt "umlenken" können, zumindest um Zeit zu gewinnen. Möglicherweise wird ja auch wieder Gewebe zurückgebildet oder man kann zumindest operativ eingreifen. 

Strahlemann ist brav, allerdings scheitert die Tierärztin beim Zusammendrücken der Krallenschere (das liegt nicht an ihr, solch ein Hahnensporn ist verdammt hart, weit härter als die Kralle eines Hundes). Auf der Suche nach Rat holt die junge Tierärztin den Seniorchef, der kurzentschlossen zur Krallenschere greift und mit kräftigen Händchen Strahlemanns Sporne um je 2cm kappt, der Angeber ;-) Wir gönnen ihm den Triumpf und sind froh, dass Strahlemann in diesem Bereich offensichtlich noch keine Blutgefäße hat, zumindest fließt kein Blut und die Schnittkanten sehen auch nicht empfindlich aus. Glück muss der Hahn haben und das hat er anschließend direkt nochmal: 

Auf der Fahrt nach Hause halten wir am Imbiss und Magni und Strahlemann erhalten je einen Chickennugget für ihre Tapferkeit.

Wieder daheim darf Magni noch mit Fili im Garten rumalbern während ich noch zwei Pflanzen setze und Dennis so lieb ist Uli zu begraben, sodass ich die Hunde ablenken kann damit sie nicht auf die Idee kommen später zu gucken was da tolles begraben ist.

Als ich dann auch endlich mal mein Kräuterbeet von Brennesseln befreite, Zitronenmelisse, Bärlauch und Schnittlauch freilegte glaubte ich meine Pfefferminze verloren, als sich mir kaum sichtbar, keine 2cm groß ein Minzpflänzlein stolz seine 3 miniblättchen zeigte. Jetzt wo er wieder Licht und Luft hat wird da sicher wieder ein stattliches Minzpflanzi draus. 

Beim abendlichen  Verbandswechsel sieht der Bereich um Magnis Fußgelenk gerötet aus, auffallend sensibel ist er dort aber nicht. Er ist heute mehr rumgerannt als in den letzten Wochen zusammen und wirkt sehr zufrieden. Minuten nach dem Verbandswechsel schläft er wie ein Stein und träumt so lebhaft wie lange nicht mehr.



Stiefel ist bestellt und Magni bekommt Post

Heute habe ich von dem gestern angeschriebenen Onlinehändler die Antwort bekommen, dass sein Hersteller einen Magnistiefel nach meinen Maßen fertigen kann. Angeboten wird mir ein Schuh nach meinen Vorgaben (u.A. deutlich höher als normal), der bevorzugt genäht und spätestens nächste Woche geliefert wird zu dem Preis eines normalen Vierersets, also etwa 25 Euro. Das klingt für mich fair, ich sage zu, mache folgendes Foto und sende meine Bestellung ab.

Ich bin sehr gespannt auf das Ergebnis. Auch wenn er dann sobald der Verband dünner wird einen neuen Schuh benötigt und nach der Abheilung vermutlich nocheinmal einen Neuen. Aber das sind ungelegte Eier.

Anschließend wollte ich gern meine Pflanzen einbuddeln gehen. Aber sobald ich Magni schick gemacht hatte um ihn mit rauszunehmen und meinen Pflanzkram ins Auto geschmissen fing es an Hunde und Katzen zu regnen. Das ist zwar in sofern schön, als das Pflanzen gar nicht gern in trockene Erde ziehen, aber mit Magni ging das leider nicht, zu lange dauert das Einbuddeln um ihm eine Tüte umzumachen und zu nass war es draußen für den Sportverband mit Haftbinde. Damit ich Magni nicht ohne Grund hübsch gemacht hab, hier ein Foto:

Das Pflanzeneinbuddeln und Uli begraben muss dann bis morgen warten, nachmittags haben wir auch einen Termin in der Tierklinik und ich denke, die werden mit dem Heilungsverlauf ebenfalls zufrieden sein, außerdem muss Magni auf die Waage.

Heute kam außerdem wieder ein ganz liebes Päckchen an, ein hübscher KFZ-Verbandskasten und ein tolles Handtuch. Das kam wie gerufen, ich muss nämlich wieder waschen und komme nicht dazu, zum Glück haben wir eine 7kg-Waschmaschine ;-) Leider stand als Absender zwar ein Name, aber keine Adresse drauf. Vielleicht mag das Engelchen mir nochmal per Mail seine Adresse zukommen lassen, ich möchte irgendwann gern Dankeskarten an Euch schreiben und fände es schade, wenn ich jemanden auslassen muss, weil mir die Adresse fehlt. 


Akzeptieren, das alles, auf seine Weise gut wird

Noch immer bin ich ziemlich antriebslos. Weder kann ich den Rückschlag in Sachen Pfote verkraften, noch fällt es mir leicht Abschied von Uli zu nehmen. Als der Postbote meine bestellten Pflanzen bringt "ärgert" mich das eher, bin ich doch ganz und gar nicht in der Stimmung nun im Garten rumzubuddeln, habe aber ohnehin noch ein Grab zu schaufeln.

Da ich heute abend die letzte Calciumalginat-Auflage verwenden muss rufe ich in der Apotheke bei Dennis Arbeitsstelle an um die Bewährten zu bestellen. Die PTA erinnert sich an Denni und es ist ihr offenkundig peinlich den hohen Preis zu nennen, denn sie druckst mit "Die sind aber deutlich teurer" herum, wirkt erleichtert als ich ihr sage, dass ich den UVP von 40 Euro bereits nachgelesen habe und wir bereit sind diesen Preis zu zahlen. Außerdem bitte ich sie eine Laborspritzflasche zu besorgen, die uns die Aplilkation des Rivanols erleichtern soll. Die Auflagen sagt sie mir zum Abend zu, bei der Flasche kann sie nichts versprechen versichert mir aber, dass sie sich bemüht.

Da die Flaschen nicht teuer sind und ich extrem kleine Hände hab bestell ich noch zwei kleine im Internet. Außerdem halte ich Ausschau auf ebay nach Wundauflagen und lande promt einen Treffer, ersteigere 10 große (10x10cm) Calciumalginat-Silberauflagen die fast 90 Euro kosten für 10 Euro incl Versand.

Natürlich kauft Denni die aus der Apotheke dennoch, sie wurden ja extra für uns bestellt. Auf die Frage, warum er sich für so teure Wundversorgungsmittel kein Rezept ausstellen läßt erklärt Denni, dass sie für einen Hund sind, die PTA ist so lieb und schaut daraufhin in der Retourenkiste nach und schenkt Denni eine komplette Schachtel großer Aktivkohle-Silber-Auflagen die der Großhändler nicht zurücknehmen wollte. Während Denni noch gar nicht ahnt WAS er da eigentlich geschenkt bekommen hat, kann ich unser Glück im Unglück kaum fassen.

Beim abendlichen Verbandswechsel fällt es mir zunehmend schwer nicht einfach zuzugeben, dass die Entwicklung der Pfote äußerst günstig verläuft.

Das kaputte Gewebe ist fort, die Oberfläche glättet sich und die frische Haut an den Rändern nimmt ihr Wachstum wieder auf.


Vorallem in der medialen Ansicht wird klar, dass alles gut läuft, so ist positiv anzumerken wie gut sich das kaputte Gewebe zurückgezogen hat, wie Umfangreich die Heilung wieder eingestiegen ist und wie prima die Wundhöhle zugeheilt ist, daher hier im Vergleichsbild:

Heute habe ich einen onlinehändler angeschrieben, der Hundebooties auf Maß näht und nachgefragt ob ich dort für Magni zeitnah einen geeigneten Stiefel bekommen kann und was mich dieser kosten würde. 

Mal sehen, was ich dort als Antwort bekomme, ein anderer Händler, den ich gestern angemailt hab hat bisher gar nicht geantwortet.

Kämpfen, weiterkämpfen, verlieren

Um 9 Uhr nehmen wir unseren Termin in der Tierklinik wahr. Magnis Pfote sieht den Umständen entsprechend sehr gut aus und bisher scheint die Entscheidung gegen eine Antibiose richtig gewesen zu sein, denn es gibt keinerlei Hinweise auf eine Infektion. Um dem Gewebe die Chance zu geben sich zu erholen haben wir schon gestern auf Lotagen verzichtet und ich möchte mit der Tierärztin besprechen, ob das so ok ist. Außerdem "erhoffe" ich mir, einen auf den Deckel zu kriegen. Die klare Ansage, dass es jetzt schlecht um die Pfote steht und mir das hätte nicht passieren dürfen, einfach nur, damit es endlich mal jemand ausspricht.

Stattdessen treffe ich wieder auf Verständnis. Die Tierärztin hat bereits von unserem Besuch am Wochenende gehört und hatte bei der Beschreibung "Wunde wieder aufgerissen" deutlisch Schlimmeres erwartet als sie zu sehen bekommt. Hinzu gesellt sich ein Tierarzt, der die Pfote länger nicht gesehen hat und sagt "Sieht ja echt super aus." 

Meine Selbstbeschuldigungen werden damit "abgetan", dass es einfach nicht so leicht ist wochenlang auf 200% einen Hund zu beaufsichtigen. Schon gar nicht wenn man nebenher zu arbeiten und andere Tiere zu versorgen hat.

Niemand ist "bereit" mich in meinem Selbsthass zu unterstützen.

Dafür, dass die Verletzung der Pfote wirklich nicht so schlimm ist bin ich momentan noch taub und blind. Eigentlich ist es unendlich schräg wie unverstanden man sich fühlen kann, wenn alle um einen herum bereit sind einen Fehler "abzutun", den man sich selbst nicht verzeihen kann.

Ich kann nichtmal mehr doll störende Fetzen von absterbendem Gewebe "vorweisen", das Meiste was absterben "wollte" ist bereits verschwunden. Selbst die Wundhöhle ist dank der Calciumalginat-Auflagen nichtmehr zu furcherregend wie ich das eigentlich vorbringen wollte.

Denni und ich entschließen uns den Abrissbereich weiterhin mit Ca-Alginat.Auflagen zu unterstützen und so sucht er eine Apotheke in der Nähe seiner Arbeitsstelle auf. Dort wird ihm ein ähnliches Produkt eines anderen Herstellers empfohlen, das deutlich günstiger ist als die von uns verwendeten Auflagen. Beim Prüfen deren Eignung stellt sich aber herraus, dass sie Hydrokolloidpartikel enthalten, die für den freiliegenden Knochen nicht geeignet sind. Da die Auflagen noch bis morgen abend reichen sprechen wir ab, dass ich in Ruhe schau was sich eignet.

Laßt Euch auf den Fotos nicht von dem komischen Muster irritieren. In der Klinik werden Gittergazeauflagen für Magnis Pfote benutzt deren Muster sich auf das frische Gewebe überträgt.



Direkt nach dem ich wieder daheim war hab ich Magni kurz (mit ordentlichem Verband) in den Garten geschickt um Uli nocheinmal zu füttern. Sie hat sich bei der Fütterung etwas mehr gewehrt als heute morgen, aber dann stündlich immer mehr abgebaut. Um kurz nach 18 Uhr hat sie den Kampf verloren. Bis zuletzt hatte sie den Augenausdruck eines Tieres das Leben will.
Ich werd Dich vermissen mein Mädchen.



Wenn man sich selbst nicht leiden kann und trotzdem weiter machen muss

Heute ist Dennis und mein Hochzeitstag. Der 7. den wir eigentlich groß feiern wollten (Ende des verflixten siebten Jahres). Das war natürlich schon gestorben sobald Magni sich mit dem Halskragen verletzt hat, aber dennoch hat es eine gewisse Tradition, dass wir an diesem Tag Spargel essen gehen.

Daran ist jetzt nicht zu denken. Ich zweifel dran überhaupt nur die Luft zum atmen verdient zu haben, da kann ich kaum meinen geliebten Spargel-Kartoffel-Teller essen. Denni verzweifelt zusehens, nicht an der Pfote (die sieht den Umständen entsprechend sogar gut aus), sondern daran, dass er mir nicht helfen kann. Hilflos mitansehen muss, wie ich bei jedem Verbandswechsel in Tränen ausbreche und den Rest der Zeit einen Kampf gegen mich selbst führe von dem mich zu diesem Zeitpunkt auch niemand abbringen kann.
Magnis Pfote ist brav, das frische Gewebe verzeiht den "Lotagen Angriff" besser als gedacht, das zerissene Gewebe zieht sich wie befohlen zusammen und die Wundhöhle ist durch das Calcium-Alginat "abgesichtert".

Noch ist aber nicht abzusehen wieviel von dem Bereich der jetzt noch steht noch absterben wird, da bleibt nur weitermachen und abwarten.

Gegen Abend gebe ich noch eine Bestellung bei der Onlineapotheke auf von der Magni den tollen Gutschein von Elke bekommen hat (und ich brauch immer noch Deine Adresse ;-))  Bestelle beschichtete Wundauflagen, neue Einwegskalpelle und besondere Gittergaze . Mit allem Anderen Material sind wir bestens versorgt, aber da wir zunehmend nichthaftende Auflagen  unter die Saugkompressen legen müssen war diese Bestellung nun notwendig. Wir haben noch Vorrat für knapp 10 Tage und die Versandapotheke von der der Gutschein ist gibt 3-5 Tage als Lieferzeitraum an.

Morgen haben wir einen Termin in der Klinik und Denni willigt ein uns zu begleiten und anschließend von dort aus zur Arbeit zu fahren.

Um einen realistischen Überblick zu erhalten habe ich heute morgens und abends fotographiert, eigentlich wollte ich damit beweisen wie schlimm jetzt alles ist, aber man sieht nur wie sich in den 12 Stunden das kaputte Gewebe zurückzieht und das frische Gewebe sich von der Verätzung erholt.





Uli hält sich noch immer tapfer. Aber ihr Zustand will und will sich nicht verbessern. Währe ihr Ausdruck nicht immer noch der eines Tieres das Leben will, würde ich sie jetzt gehen lassen.

Ein Tag über den ich sicher erst später schreiben kann (Nachtrag vom 20.05.)

Vorwort:

Heute (20.05.) habe ich endlich meine Zuversicht vollständig zurückerworben und kann Euch die Beiträge der letzten 9 Tage fertig machen, bitte entschuldigt, dass dies so lange gedauert hat. Ich hatte nie vor Euch komplett hängen zu lassen, aber ich brauchte Zeit um mit mir selbst klar zu kommen.

Heute war ein fürchterlicher Tag. Er fing schon nicht gut an. Uli ging es deutlich schlechter, wie unten ausgeführt.

Zurück aus der Klinik war es für mich an der Zeit Uli per Sonde zu füttern und die anderen Hühner im Stall zu kontrollieren.  Da Magni seit Wochen keinerlei tendenzen mehr gezeigt hat an den Verband zu gehen darf er diese 20 Minuten mit Hündin Filipendula im Garten rumnuffeln.

Als ich nach ihm schauen will steht er ohne Verband in einer Blutlache, damit beschäftigt die blutende Pfote abzulecken. Geschockt nehme ich ihn sogut ich es kann auf den Arm und trage ihn ins Schlafzimmer, wo Denni direkt aufspringt und eine Waschschüssel holt. Alles andere liegt eh bereit, weil wir nachdem ich die anderen Tiere versorgt habe ohnehin den Verband wechseln wollten.
Denni muss mich mehrere Male ermahnen für einen Moment über Tränen, Geheul und kaum in Worte zu fassender Wut auf mich selbst ordentlich zu arbeiten, "Hussa, weil muss ja!" schnauzt er mich an, wissend, das wir doch eh erstmal nichts anderes machen können und dürfen als den Fuß zu reinigen, zu desinfizieren und eine Vorstellung vom Schadensausmaß zu bekommen. Magni hingegen scheint die ganze Aufregung so gar nicht zu verstehen, liegt in Dennis Arm wie immer und läßt mich die blutende Pfote waschen.

Bei der Begutachtung ist klar: der komplette Mittelteil, die "Fleischinsel" ist weggerissen, so tief, dass wieder ein Stück Knochen offen liegt. Zum Gelenk hin, auf der laterealen Seite und palmar hat sich nichts verändert, die frische Haut auf den Zehen wirkt aufgeschürft.

Ich komme bei der Beurteilung ziemlich ins Grübeln. Mache ich mir doch Vorwürfe, weil alles den Anschein hatte, dass Magni die fehlende Aufsicht genutzt, den Verband ab und die Pfote aufgebissen hat. Nur sieht die Pfote nirgendwo aufgebissen aus, ich finde keine Zahnspuren auch der Bereich an dem die Fleischinsel fehlt sieht gerissen und keineswegs wie ein Biss aus.

Dennoch bzw auch weil Magni definitiv mit der Zunge dran war entscheide ich mich nach gründlicher Wäsche im Seifenbad für eine Desininfektion mit Lotagen, das einfach sehr umfassend Keime abtötet, wohlwissend, dass ich den Preis, in Form von Verätzungen an dem frischen Gewebe zahlen muss. Magni bleibt auch hierbei ruhig und fängt erst an zu zappeln als ich mit einem feuchtem Lappen Blut von der gesunden Pfote wische (er kann nasse Pfoten nicht leiden).

Nachdem ich die Pfote gewaschen, desinfiziert und neu verbunden habe lasse ich Magni mit Dennis im Schlafzimmer zurück um nachzusehen, wie groß der Nebenschauplatz ist. Magni ist ein ganz großer Fremdkörperfresser und hat beim Verbandswechsel häufig versucht die mit Wundsekret vollgesogenen Saugkompressen zu fressen. Das er wenn er den Verband schon wegbeißt darauf verzichtet ist viel zu unwahrscheinlich um nicht genau zu schauen was wir außer einer möglicherweise infizierten Pfote noch bedenken müssen.

Bei der "Spurensuche" werden mir dann zwei Dinge klar:

  1. Mein Vertrauen in Magni war nicht unbegründet
  2. ich habe so richtig, unverzeihlich Mist gebaut

An der Tür die zum Garten führt finde ich den Sportverband, den ich Magni statt einer Tüte umgewickelt hatte, verklemmt hinter einem Brett, das ich vor 4 Jahren vor die marode Tür geschraubt habe. Sein Verband liegt wie ein ausgezogener Stiefel völlig intakt daneben. Ohne auch nur eine Zahnspur.

Jetzt ist es gewiss: Nicht Magni war an dem Verband, sondern ich habe vollumfänglich versagt (mal wieder).
Wie auf dem Foto vom 8.Mai zu sehen hatte ich mir eigentlich angewöhnt über die Sportbinde noch eine zweite Haftbinde zur Fixation zu wickeln, weil sich die Sportbinde bei Magnis gehopse einmal gelöst hatte und abgefallen war. Darauf habe ich heute verzichtet, weil es sehr warm war und ich fürchtete, dass ein weiterer "Luftabschluss" der Wunde schaden könnte. Ich unterlag der irrigen Annahme, dass die Sportbinde im schlimmsten Fall eben abfallen würde, das wäre nicht schlimm, da es draußen trocken war und wir den Verband ohnehin kurz darauf wechseln wollten. Leider hatte ich den Sportverband mit sehr haltbarem Sporttape umwickelt, er konnte nicht abfallen...

Der eigentliche Abriss muss sehr schnell und ruckartig geschehen sein, demm im Verband selbst findet sich kein Blut oder abgerissenes Gewebe und das erklärt auch warum Magni weder geschrien noch sonst irgendwelchen Lärm gemacht hat, das muss extrem schnell gegangen sein.

Von den Selbstzweifeln und Vorwürfen überannt, will ich nichtmal mehr selbst beurteilen ob Magni nun wieder unter Antibiose zu setzen ist oder nicht und so fahren wir zum zweiten Mal an diesem Tag in die Klinik. Hier wird zunächst mein Eindruck bestätigt, auch für die Mitarbeiterin die uns betreut sieht die Verletzung nicht aus als habe Magni sie mit den Zähnen verursacht. Die vorliegende Verletzung wird auch hier eher als Abriss bzw Abrieb identifiziert.

Das diese Verletzung "nicht so schlimm" ist will ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht hören, kann das noch nicht erfassen, mir diesen Fehler nicht verzeihen. Ich rede mir ein, dass die Klinikmitarbeiterin die Sache runterspielt, weil sie mir kaum in mein völlig verheultes Gesicht sagen wird "Au, DAS sieht ja sch... aus."

Erst später wird mir klar, dass sie beim Anblick der frischen Halskragenverletzung aber genau das getan hat und sie auch viel zu professionell ist um eine Verletzung aus Rücksicht irgendwem gegenüber runterzuspielen.

Ich kann aber nur an die Bilder von gestern denken. an den völlig verheilten Mittelteil, der jetzt in blutigen Fetzen vor uns liegt und unter dem sich sogar eine kleine Wundhöhle befindet.

Ich kann nur daran denken, dass all diese Fetzen jetzt erst wieder absterben müssen, ehe eine Heilung möglich ist und daran welch erhebliches Risiko diese Wundhöhle darstellt.

Mir stellt sich die Frage wie ich all den Menschen, die wirklich geglaubt haben ich sei dieser Aufgabe gewachsen noch in die Augen sehen soll, geschweige denn mir selbst.

Denni, der meine Verzweiflung nicht versteht, muss ich auch noch erklären, dass wir beim ersten Mal großes Glück hatten und es keine Garantie gibt, dass auch diese Verletzung so komplikationslos verheilt.

Aufgrund der fehlenden Bißspuren und der umgehend erfolgten Desinfektion mit Lotagen entscheiden wir mit der Klinikmitarbeiterin gemeinsam ihn erstmal nicht schon wieder mit einem Antibiotikum zu belasten.

Dann fahren wir heim. Denni macht mir keinen einzigen Vorwurf, versucht mich zu trösten, ohne Erfolg, ich kann und will mir nicht verzeihen. Mehr noch, die Aussage "Das konntest Du nich vorhersehen." Kann ich nicht mehr hören. Magni flog MEINETWEGEN die Treppe herunter und konnte sich mit dem Halskragen so schwer verletzten, weil ICH ihn aus den Augen ließ um zu schlafen. Und auch DIESE Verletzung wäre nie passiert, wenn ich beim verbinden nicht geschlampt hätte. Es wäre so unendlich leichter, wenn jemand mal sagen würde "Ja! Du HAST es verbockt! und JETZT machst Du es wieder gut."

Beim abendlichen Verbandswechsel sieht die Pfote natürlich deutlich schlimmer aus als direkt nach der frischen Verletzung, einfach weil vom Lotagen verätztes Granulationsgewebe ein üblerer Anblick ist als frisches Blut. Ich überlege eifrig wie ich das wieder gut machen kann und wieder ist Nadines Päckchen, ein Teil der Lösung. In ihm liegen nämlich Calcium-Alginat-Silber Auflagen, die wir bisher kleingeschnitten verwendet haben um den Bereich um die Wolfskralle trockener zu kriegen. Jetzt fällt mir ein, dass Ca-Alginat fähig ist Gewebetrümmer aufzunehmen, in einem Gel zu binden und dafür zu Sorgen, dass sie leichter von der Wunde entfernt werden können. Das Silber ist außerdem wunddesinfizierend.

Kurzentschlossen schneide ich die erste der beiden verbliebenen Wundauflage in Streifen und stopfe den ersten Streifen als Tamponade in die Wundhöhle, die ist nicht tief und so lappt der Streifen noch über die Abrissstelle hinüber.

 Pfote von oben direkt nach dem Abwaschen des Blutes:

Pfote beim abendlichen Verbandswechsel:


Verband wie er vor der Tür lag, der Blutfleck ist von außen:



Uli:

Uli stand heut morgen wie ein Wackeldackel in ihrer Box, dieses oder ähnliches Verhalten zeigen viele Fluchttiere, wenn sie zu schwach sind um zu stehen, sich aber aufgrund dieser Schwäche nicht hinlegen mögen, aus Angst bei Gefahr nicht aufstehen und flüchten zu können. So packten wir Uli ein und fuhren in die Tierklinik.

In der Tierklinik wurde  sie geröntgt. Bis auf die verdickte Kropfwand, was auf die bereits vermutete und behandelte Kropfentzündung hinweist, war auf dem Röntgenbild nichts außergewöhnliches zu sehen, sodass wir annehmen, dass ihr Zustand eine Kombination aus dem langen Winter, der anstehenden Mauser, dem leichten Wurmbefall und der Kropfentzündung ist. Natürluch ist auch Organversagen möglich, bei einem Huhn aber schwer zu diagnostizieren, da Blutentnahmen schon bei Tieren die nicht so extrem geschwächt sind sehr riskant ist.

Sorgen machte mir allerdings ihr Gewicht. Sie wiegt 50g weniger als beim letzten Besuch. Das muss nicht bedeuten, dass sie auch abgenommen hat, denn beim letzten Besuch war ihr Kropf ja sehr stark mit eingeweichtem Körnerfutter gefüllt, der ist jetzt leer, da ich sie mit Weichfutter ernähre, das nicht im Kropf zwischengespeichert wird. Bei der Fütterung die ich ihr zuteil werden lasse, hätte sie aber in der vergangenen Zeit eigentlich zunehmen MÜSSEN. Das könnte darauf hinweisen, dass mehr nicht in Ordnung ist. Trotzdem bleibt die Hoffnung. Sie ist immer noch aufmerksam. Soll nun weitere Medikamente gegen die Kropfentzündung bekommen (zusätzlich zum Antibiotikum). Auf meinen Wunsch hin wird noch ein Kropfabstrich gemacht der prüfen soll ob das normalerweise wirksame Antibtiotikum in diesem Fall vielleicht nicht ausreicht.

"Ein Tag über den ich sicher erst später schreiben kann (Nachtrag vom 20.05.)" vollständig lesen