Der heutige Montag hatte eigentlich gut angefangen. Ich war mit
den drei Hunden im Garten wo das Wetter einfach fantastisch war.
Magni hat das sichtlich genossen:
Mit Wälzen,
und genüsslichem Kratzen:
Auch hat er ein bischen mit Filipendula rumgealbert, wenn ich auch dazwischen gehen mußte, als die beiden wirklich spielen wollten.
Leider sind solche Ausflüge nach draußen immer auf maximal 60,
besser nur 30 Minuten begrenzt. Auch wenn es nicht nass draußen ist
muss ich Magnis Verband ja schützen. Bisher habe ich noch keinen
Schuh gefunden, der groß genug ist um über Magnis Verband zu passen
und könnte sowas auch erst nächsten Monat kaufen.
Deswegen schütze ich den Verband draußen mit Gefrierbeuteln.
Diese sind absolut wasserdicht und sehr belastbar und schützen den
Verband auch bei Sauwetter sehr gut. Der Preis ist aber, dass die
ganze Sache auch Luftdicht ist. So wird jede Feuchtigkeit am und im
Verband gehalten und das Mileu für die Wunde wird dadurch nicht
besser. Sehen tut man das gut daran, dass die Tüte sehr schnell
beschlägt.
Dann müssen wir wieder rein und die Tüte abmachen, damit die
Feuchtigkeit wieder „abdampfen“ kann.
Die Katastrophe folgte auf den Fuß... Gegen Spätnachmittag
mußte ich mal eben aufs Klo und ließ Magni zu diesem Zwecke mit
Halskragen auf dem Kopf für einen Moment allein.
Diese Zeit hat Magni ausgereicht um dem Verband loszuwerden.
Vermutlich hat er sich so verrenkt, dass er in den Zehenbereich
beißen konnte und dann gezogen hat um anschließend den Verband mit
dem Halskragen abzustreifen.
Als ich vom Klo kam taperte er mit offener, blutiger Pfote durch
den Heuboden (darüber gelangen wir in den Garten).
Glücklicherweise hat er scheinbar nicht genug Zeit gehabt um die
Pfote selbst weiter zu beschädigen. Dennoch war die Tatsache, dass
er mit der offenen Pfote runrannte in zweierlei Hinsicht schlimm
genug, denn weder war dies unserem Bestreben die Pfote infektionsfrei
zu halten sonderlich zuträglich, noch ist es wünschenswert, dass
diese Pfote der jede Stabilität u.A. durch Sehnen und Haut fehlt
ohne Polsterung und Schutz durch den Verband durch die Gegend tapert.
Ein weiteres, großes Problem war die Tatsache, dass Denni noch
zur Arbeit war. Zwar ist Magni beim Verbandswechsel ausgesprochen
brav, dennoch muss Denni ihn mir festhalten, da er sich das Waschen,
Desinfizieren und Verbinden der Pfote nicht ganz ohne Gegenwehr und
Gezappel gefallen läßt.
Jetzt aber hatte ich keine Wahl. Nur wenn ich die Pfote zeitnah
ordentlich versorgen würde bestünde eine (geringe) Chance, dass
diese Katastrophe ohne Folgen für die Heilung bleibt.
Also hab ich den armen Hund aufs Bett gesetzt und ihm in sehr
unfreundlichem Tonfall klar gemacht, dass er jetzt still halten muss.
Ich weiß immernoch nicht warum, aber Magni war erstaunlich brav.
Beim normalen Verbandswechsel wasche ich die Pfote mit Seifenwasser
ab, weil Magni das Eintauchen nicht mag und dann die Schüssel
wegtritt mache ich einen Waschlappen nass und wasche die Pfote damit.
Aber er war es nunmal auch, der die offene Pfote über den
Heuboden und durch den Garten geschleift hat..
Leider kann ich einem Hund nicht erklären, dass er seine Pfote
und möglicherweise auch sein Leben verlieren wird, wenn ich die
Pfote nicht reinige.
Ich kann ihm lediglich erklären, dass ich die Pfote jetzt
gründlich waschen werden, er dazu still sitzen muss und ich darüber
nicht zu diskutieren gedenke.
Genau das war glücklicherweise auch erfolgreich und Magni saß
wie eine Mamorstatue da, ließ mich seine Pfote in die Waschschüssel
stellen und waschen.
Nach gut 10 Minuten war ich zufrieden und hatte das Gefühl all
die Krümel, Fussel, Grashalme und sonstigen Dreck von der Pfote
abgewaschen zu haben. Nach dem Abtrocknen kam das desinfizieren mit
Rivanol.
Gewöhnlich spülen wir die Pfote mit Rivanol ab, weil er die
kalte Flüssigkeit als unangenehm empfindet. Die Situation jedoch
machte es erforderlich, dass er da saß und zuließ, dass ich die
Pfote nicht etwa mit Rivanol abspülte, sondern auch darin badete.
Was bin ich froh, dass er auch das akzeptiert hat.
Aufgrund der doch sehr großen Infektionsgefahr entschied ich
mich, die Pfote anschließend noch großzügig mit Lotagen zu spülen
(damit betupfen wir die Pfote einmal am Tag).
Das brennt ganz gemein und dabei hat mein Babybär dann doch ein
bischen gewimmert und die Pfote zwischendurch mal weggezogen. Sei ihm
verziehen. Beim Verbinden war er dann so brav, dass der Verband sehr
gut und ordentlich geworden ist.
Viel mehr als hoffen, dass dieser Zwischenfall keine zu üblen
Folgen hat kann ich nicht tun.
Kurz vorm Schlafengehen haben Denni und ich den Verband nocheinmal
gewechselt und bisher sieht alles gut aus, zumindest hat mein
Eindruck, dass die Pfote keinen weiteren, mechanischen Schaden
genommen hat.
Oben
Seite
Handfläche:
Selbst wenn die Sache jetzt nochmal gut ausgehen sollte, muss ich dringend einen Weg finden Magni abzusichern, sodass ich ihn auch mal für 5 Minuten aus den Augen lassen kann.
Aufs Klo muss er ab sofort einfach mit, auch wenn das durch die Treppe nicht wirklich optimal ist.
Aber es gibt nunmal immer das Risiko, dass ich mal irgendwas tun muss wo ich ihn nicht mitschleifen kann.
Diesen Monat kann ich mir keinen Neoprenstoff zum Nähen eines Halskragens mehr leisten, aber da ich sowas noch nie gemacht hab ist es ohnehin sinnvoller ersteinmal zu üben. Über ebay hab ich sehr günstig eine ausreichende Menge eines potthässlichen Nylonstoffes ersteigert, der mir als Übungsmaterial dienen soll.
Ich hoffe das klappt, denn ich bin fix und fertig. Nicht nur weil ich mich irre erschreckt hab und mir Vorwürfe mache, sondern weil mir schmerzlich bewußt wird, dass ich mehrere Monate nichts anderes als Magnisitter zu spielen tun kann und ein ernsthaftes Problem habe, sollte irgendwas mit einem meiner anderen Tiere sein, wenn mir nicht etwas einfällt und zwar flott und umsetzen muss ich es ja auch noch können.
Diesen Text hab ich mehrfach neu schreiben müssen, weil mein PC aus nicht erklärbaren Gründen immer wieder einfriert.
Als ich eben Magnis Futternapf ausgespült hab ist mir das Badezimmerwaschbecken abgebrochen...
Da es schon einen Sprung hatte als wir das Haus kauften und schon Ersatz parat liegt ist das nun weder super überaschend noch wirklich schlimm, aber war ja klar, dass das ausgerechnet heute passieren mußte.
Ich bin ein fast schon krankhafter Optimist und find immer was zum Freuen.. heute bin ich einfach nur noch fertig mit der Welt und völlig am Ende. Ich hau mich mal ins Bett, in vollem Vertrauen auf meine Erfahrung, dass die Welt morgen schon wieder besser aussieht.