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"Was ist denn nun richtig?"

Gestern erreichte mich folgender "Hilferuf" einer Leserin, da ich denke, dass die Fragestellung für andere auch interessant sein könnte, habe ich mich entschlossen das mal öffentlich zu besprechen:

"Hi Fraukie, 

weil meine Hündin sich ihre Pfote verletzt hat habe ich im Internet gesucht und Dein Blog gefunden, danke für all die ausführlichen Tips! Nun habe ich aber eine Frage:
Trixie war mit der Pfote in eine Art Gulli gerutscht und hatte sie dabei schwer verletzt, wenn auch zum Glück nicht so schlimm wie bei Deinem Hundi!

Jetzt ist wieder fast alles verheilt und ich bin etwas verunsichert:

Trixie hat immer wieder so kleine offene Stellen da zwischen den Zehen! (da mach ich mir auch voll Vorwürfe!) Mein Tierarzt sagt, dass es nun wichtig ist, dass so schnell wie möglich der Verband  weg kommt und wieder Luft an die Pfote. Auch Du hast hier ja geschrieben, dass Du das bei Magni so machen möchtest, aber dann kam es zu dieser Abschürfung durch den nassen Schuh und nun weiß ich nicht was ich jetzt machen soll????? Hab Sorge, dass ich was Falsches mach.

Hast Du einen Rat?

Liebe Grüße auch von Trixie und an Magni :-)

Jessica"

Hallo Du (und jeder der ein ähnliches Problem hat),

schön, dass mein Blog Dir helfen konnte, dafür ist es da.

Natürlich ist es unmöglich, die Verletzung Deiner Hündin zu beurteilen ohne sie gesehen zu haben, deswegen kann ich hier nur allgemeine Infos geben. 

Du und Dein Tierarzt habt beide Recht und es wird nicht leicht den richtigen Zeitpunkt abzupassen, denn leider ist das wirklich etwas heikel, ich versuch mal etwas auszuholen:

Früher war es so, dass man sagte: "Wunden brauchen Luft um abzuheilen". Die Tatsache, dass man bei Tieren eigentlich stets einen Verband brauchte um Verschmutzung und mechanische Reizung der Wunde zu vermeiden und obendrein dem Patienten zu erschweren die Wunde durch Lecken oder Knabbern zu manipulieren war also ein großer Nachteil in der Wundheilung beim Tier.
Jetzt, wo sämtliche Studien zum Thema Wundheilung keinen, aber auch gar keinen Zweifel daran lassen, dass eine Wunde im geregelten, feuchten Mileu schneller und komplikationsloser abheilt als trocken an der Luft mit Schorf, ist der Umstand, dass man beim Tier die meisten Wunden verbinden muss, selbst wenn sie nicht so schlimm sind, zum Vorteil für die Wundheilung.
Verwendet man geeignete Wundauflagen profitiert die Wunde selbst also von dem Verband.
Anders liegen die Dinge bei der umliegenden Haut und gerade Pfoten sind da mitunter problematisch. Ich habe in der Praxis schon oft Fälle gesehen, in denen die negativen Auswirkungen des Verbandes auf den Rest der Pfote so fatal waren, dass sie zu Problemen führten, die weit über die Abheilung der eigentlichen Wunde hinaus einer Behandlung bedurften.

Besonders zu nennen sind hier Aufweichen oder Austrocknung der Ballen, Druck- und Scheuerstellen im gesamten Bereich des Verbandes und ganz besonders Probleme in den Zwischenzehenbereichen, die Du ja auch schilderst.  Neben den häufig leider trotz Polsterung auftretenden Scheuerstellen ist ein möglicher Supergau eine Pilzinfektion zwischen den Zehen. Tritt sowas in der Zeit in der man verbinden muss auf, hat man mitunter echte Probleme.

Dass wir bei Magni nie ernste Probleme mit den Zwischenzehenbereichen hatten, hat zum Einen sicher damit zu tun, dass wir auf die Polsterung mit Ligasano weiß umgestellt haben, welches bei Tierärzten leider noch recht unbekannt ist.  Andererseits waren wir in der glücklichen Lage den Verband nach jedem Nässeeintrag umgehend zu wechseln. Der Rest ist schlicht und ergreifend Glück gewesen. Wenn Du also Trixie nicht mutwillig mit einem nassen Verband hast rumlaufen lassen oder darauf verzichtet hast die Bereiche zwischen den Zehen zu polstern, dann trifft Dich an den Problemen in ihren Zwischenzehenbereichen keinerlei Schuld und entsprechend solltest Du Dir da auch keine Vorwürfe machen.

Das Magni nach all den Wochen noch eine Abschürfung durch einen feuchten Schuh davontrug lag einfach daran, dass seine Haut dort ungewöhnlich sensibel war, sowas kann man nicht absehen, da trifft auch die Tierärztin die uns zum Wechsel geraten hat keine Schuld. Und ebenso gibts eben auch Hunde, die zwischen den Zehen empfindlicher sind und Probleme davontragen obwohl man alles richtig macht.
Hellsehen ist leider nichts, das man vorraussetzen kann ;-)

Je nachdem wo Trixies Verletzung genau lokalisiert ist würde ich Dir also schon empfehlen, dass so schnell wie möglich nur noch der Wundbereich selbst abgedeckt wird und der Zehenberech frei bleibt. Eine solche lokale Wundabeckung ist an Pfoten nicht so einfach. Bei Magni können wir tatsächlich mit einer pflasterähnlichen Konstruktion arbeiten, weil die Bereiche direkt neben der Wunde noch haarlos sind.
Auf Fell kleben die erhältlichen Fixierfolien und -vliesse vermutlich nicht oder nicht gut genug. So wirst Du, wenn direkt neben der Wunde Fell ist, ähnlich wie bei Magnis "Miniverband" einige Wickeltouren einer Fixierbinde brauchen. Wenn Du diese ausreichend polsterst, ist das Risiko von Scheuerstellen geringer. Seit wir wissen, dass Magnis Haut noch übersensibel ist arbeiten wir, wenn er einen Schuh trägt auch mit solch einem gepolsterten Miniverband. Leider wird der abgedeckte, gesunde Bereich dadurch wieder größer, aber der Halt des Verbandes ist schon durch das Freilassen der Pfote herabgesetzt, läßt man nun noch das Handgelenk aus, könnte der Verband seinerseits schon zu Scheuerstellen führen. Es ist also ein Kompromiss.

Unterm Strich würde tatsächlich empfehlen, sich von Magnis Schürfwunde nicht verunsichern zu lassen:
Dass es bei Magni nach fast einem Monat noch Probleme gab ist tatsächlich ein Einzelfall, den ich so auf andere Hunde gar nicht übertragen würde.

Desweiteren ist der Umstieg von "Vollverband" auf "Restwundabdeckung und Schuh" immer ein Eiertanz und leider ist es oft so, dass man erst im Nachhinein erfährt ob eine Entscheidung richtig war.
Als kleine Entscheidungshilfe:

Ich würde es im Nachhinein tatsäch wieder ganz genauso machen. Wenn eine sichere Abdeckung der Restwunde gewährleistet ist, würde ich auf jeden Fall sobald möglich vom Vollverband auf einen Schuh wechseln obwohl ich nun weiß, dass es in Einzelfällen auch nach mehreren Wochen noch zu Scheuerstellen kommen kann. 

Die Gründe sind wie folgt:

Das Risiko, DASS nach mehreren Wochen noch so flott eine Scheuerstelle entsteht ist extrem gering. Da ist die Gefahr, dass es zu deutlich massiveren Problemen im Bereich der Ballen (das war so unsere Sorgenstelle bei Magni) oder wie bei Trixie zwischen den Zehen kommt definitiv größer und die Probleme die dort entstehen können sind zudem noch deutlich gravierender als das eventuelle entstehen einer Scheuerstelle, die als oberflächliche Wunde üblicherweise problemlos abheilt.

Also, mein Rat: Vertraue Deinem Tierarzt, aber lass auch Deine eigene Einschätzung nicht ganz außen vor. Im Zweifel kann ich tatsächlich nur empfehlen die Pfote so schnell es eben möglich ist wieder der normalen Luftzirkulation auszusetzen und die Abdeckung auf die Restwunde zu begrenzen, so dies möglich ist, grade im Hinblick darauf, dass Deine Hündin zwischen den Zehen offenkundig empfindlicher ist. 

Liebe Grüße

Fraukie


Am Ende einer langen Reise

Huhu ihr Lieben!

wir sind soeben wieder gelandet. Es war ein langer Tag, dennoch möchte ich Euch eben Bericht erstatten:

Es hat alles prima geklappt!

Auf der ja doch recht langen Fahrt (Hinweg knapp 4 Stunden, Rückweg etwas mehr wegen Stau). Hat Magni eigentlich durchgehend gepennt:

Der Maulkorb war rückblickend überflüssig, aber ich hatte wegen des Abdrucks und damit Luft an die Pfote kommt nur einen "Miniverband" drum und wollte vermeiden, dass es ihm zu einfach ist dran rumzuknabbern, auf der Autobahn sind die Möglichkeiten da einzugreifen schnell erschöpft.

Beim Abdrucknehmen war er total brav und anschließend haben wir bei einem Freund Tee getrunken, bis wir zum Anpassen fahren konnten.

Auch das Anpassen verlief prima, Magni zeigte großes Talent beim Laufen mit der Orthese, nur an das andere Vorderbein werde ich wohl die ersten Tage einen leichten Verband machen, weil er es beim Gehen noch ab und an mit der Orthese streift.

Hier die ersten Bilder von der Orthese:

Weil ja zu befürchten steht, dass Magni während der Narbentherapie (also in den nächsten Wochen und Monaten) noch an die Pfote gehen würde, hat uns der Orthopädietechniker zu der geschlossenen Variante geraten, die wir auch als die Geeignetste ansehen: 

Sollte dann irgendwann sicher sein, dass Magni nicht an die Pfote geht und unter Aufsicht auch schon früher, kann die Orthese auch im Cabriomodus getragen werden:

Nu fall ich erstmal ins Bett, Denni schnarcht schon ;-)


Umgang mit Kritik

Eins vorweg:

Magni geht es wieder gut! Die gestrige Bettruhe hat er zähneknirschend akzeptiert und ist nun wieder vollständig fit. Ich hatte schon befürchtet den Termin beim Orthopädietechniker absagen zu müssen, aber so werden wir die Reise wie geplantt antreten.  Natürlich wird für Euch die Kamera dabei Fotos schiessen und neben den Infos hier wird auch in meinem neuen Blog dann ein ausführlicher Artikel über die Anpassung usw erscheinen.

Nun zum Titel dieses Eintrags. Wie einige von Euch gelesen haben, gab es in den letzten Wochen exakt 3 trollige Kommentare, darüber, dass ich ja zu blöde sei Magni ordentlich zu versorgen und man mir am Besten ihn oder alle meine Tiere wegnehmen sollte.
Es gibt Einiges, was dafür spricht, dass alle 3 Kommentare vom gleichen Autor verfasst wurden, obwohl mit unterschiedlichen Namen der Eindruck erweckt werden soll, es handele sich um mehrere Personen.
Als wir aber überlegt haben zu prüfen ob immer der gleiche Troll am Werk ist, da fiel uns brühend heiß ein, dass wir noch Dinge zu tun haben, die wichtiger sind.
Zum Beispiel wurde unsere Fußmatte lange Zeit nicht mehr gebügelt und da ich mich nicht mehr daran erinnern konnte, wann ich meinen Tomatenpflanzen des letzte Mal eine philosophische Abhandlung vorgelesen habe schob sich auch dieses Vorhaben in die Pioritätenliste vor die Beschäftigung mit Menschen, die ihren einzigen Lebensinhalt im Trollen haben.

Eigentlich wollte ich genau das mit diesen Kommentaren machen, was Claudia empfohlen hat, sie ignorieren.
Allerdings habe ich einige Emails bekommen in denen mich meine Leser fragen warum ich diese Kommentare nicht lösche, es ist also traurige Wahrheit, dass dieser Troll es zwar nicht schafft irgendeine Regung in mir auszulösen aber offensichtlich einige meiner Leser stört und das finde ich offengestanden ziemlich schade.

Deswegen hole ich mal etwas aus, damit ihr verstehen könnt warum ich die Kommentare so stehen lasse:

Ich unterscheide im Wesentlichen drei Arten von Kritik. Zwei davon gehören zur konstruktiven Kritik und eine fällt eher unter Pöbel/Stammtischgeschätz/versuchtes Mobbing, sucht Euch etwas aus. ;-)
Ich bin bei jedem der mich gut kennt dafür bekannt stets äußerst souverän mit konstruktiver Kritik umzugehen. Was ich welcher Form der Kritik zuordne mache ich an folgenden Merkmalen fest:

  • sachliche Kritik, die darüber informiert was ich falsch mache und mir eine Lösung es besser zu machen anbietet, die ich dann darauf prüfe ob sie zu meiner Situation auch paßt und wenn dem so ist auch umsetze:
    z.B.: Im Hundeforum schrieb mich eine Tierärztin an, die mir nahelegte mich mit modernen Wundspüllösungen zu beschäftigen, mir ein konkretes Produkt vorschlug und zu gucken ob ich dann das doch sehr aggressive Lotagen zurückfahren kann.
    Das war ein sehr guter, konstruktiver Tip, den ich gerne angenommen, ausprobiert habe und auch genauso weitergeben kann. 
  • sachlich formulierte Kritik, die konkret benennt was ich falsch mache, einen Verbesserungsvorschlag anbietet, der sich bei näherer Betrachtung aber als ungeeignet herausstellt
    Manche von Euch erinnern sich ja an die angebliche Krankenschwester, die erst in einigen Foren schrieb wie falsch unsere Behandlungsmethode bzw das verwendete Verbandsmaterial wäre und erst in mehreren Foren und dann auch hier eine Umstellung auf Wundauflagen forderte, die aus fachlicher Sicht nicht nur ungeeignet, sondern (auch laut Herstellerangaben) kontraindiziert waren. Da die Formulierung zwar anmaßend, aber leidlich sachlich war und sich auch als Beispiel eignete mit wieviel Vorsicht Tips aus dem Internet zu geniessen sind (auch dann, wenn der Schreiber behauptet vom Fach zu sein) bin ich auf diese Kritik damals mit einem eigenen Beitrag eingegangen in dem ich ausführlich und sachlich erkläre warum es sich bei dieser "Empfehlung" um eine verdammt gefährliche Fehleinschätzung handelte.
  • Getrolle, Trolle sind einfach Zeitgenossen, die ihre Kraft daraus schöpfen Versuche zu starten andere vorzuführen oder abzuwerten. Früher war die Aktivitätszeit dieses Menschenschlags auf die Schulzeit limitiert, denn anschließend war es nicht mehr einfach sich Opfer zu suchen. Im Zeitalter des Internets eröffnen sich solchen Menschen völlig neue Möglichkeiten. "Trollkritik" erkennt man daran, dass sie jede Form von Eloquenz vermissen lassen, meist haben Trolle auch für Rechtschreibung und Grammatik wenig Verständnis, auf Groß- und Kleinschreibung wird gern konsequent verzichtet. Konstruktive Kritik  benennt sachlich was genau fehlerhaft ist und bringt fachlich Lösungen/Alternativen vor. Das setzt zwei Umstände vorraus mit denen der Kritiker dann argumentieren kann: 1. es muss ein Fehler vorhanden sein 2. der Kritiker kann eine mögliche Lösung vorbringen und sachliche Argumente liefern warum es sich um eine gute/geeignete Lösung handelt. Das verlangt allerdings eine gewisse Fach- und vorallem Sozialkompetenz. Da der Troll mit beidem überfordert ist ersetzt er das Vorbringen von Lösungsansätzen einfach mit persönlichen Beleidigungen oder Angriffen, dafür braucht man nämlich gar keine Kompetenz.
    Auf "Trollkritik" eingehen ist so eine Sache. Sachliche Argumente die man diskutieren könnte gibt es bei diesen Einwürfen nicht, deswegen gibt es nur zwei Arten des Umgangs:
    • Einwürfe von Trollen löschen/bei moderierten Artikeln gar nicht erst freischalten
    • Ignoranz

    Das Problem mit dem Löschen besteht einfach darin, dass diese Trolle u.A. von der Hoffnung leben den Ruf ihres "Opfers" schädigen zu können und da wäre ein "Guck mal, die löscht negative Kommentare und läßt nur die positiven stehen" einfach deutlich schädlicher, als die Kommentare einfach so wie sie sind stehen zu lassen zumal ich großes Vertrauen zu meinen Lesern habe, die sicher konstruktive Kritik von Rumgetrolle zu unterscheiden wissen und wenn nicht ist es mir ehrlich gesagt auch egal, zumal mich ja jeder der Fragen hat ansprechen kann.

Ich habe dieses Blog nicht ins Leben gerufen um mich hier als unfehlbaren Alleskönner selbst darzustellen, sondern nicht zuletzt ja auch um anderen Tierhaltern Tips bei der Wundbehandlung zukommen zu lassen und: um ihnen Mut zu machen. Klar könnte ich hier versuchen Fehler meinerseits klein zu reden, aber es ist doch meinem Ziel hier viel zuträglicher, wenn die Message ist: "Seht her, ich bin auch nur ein Mensch, mache Fehler und trotzdem wird am Ende alles gut."
Ich habe soviele Zuschriften bekommen, deren Tenor "Toll wie Du das machst, ich könnte das nie" lautet, dass es mir eine Freude ist meine Fehler hier breitzutreten, denn ich bin guter Dinge, dass das dazu beiträgt, dass sich meine Leser auch selbst mehr zutrauen.

Ich habe nie bestritten, dass es da draußen irgendwo jemanden gibt, der Magnis Pfote besser in den Griff bekommen hätte als ich bzw dem der eine oder andere Fehler nicht passiert wäre.

Die Trollkommentare bezogen sich zum Einen auf den Umstand, dass ich es nicht geschafft habe einen Hund, den man mit Halskragen oder ähnlichem nicht von seiner Pfote fernhalten kann, über 4 Monate hinweg 24/7 ohne jede Ausnahme im Blick zu haben. Dazu kann ich stehen. Ich habe Arbeit, ich habe andere Tiere, mein Mann ist 12 Stunden/Tag beruflich außer Haus und seit dem letzten Umzug sind all meine Freunde die mal zupacken könnten weit weg, könnten allenfalls am Wochenende. Vielleicht kann mein Blogtroll über Monate hinweg rund um die Uhr auf 100% laufen ohne einen einzigen Fehler zu machen, ich kann es nicht. 

Beeindruckend qualifiziert ist der Troll allerdings als Wahrsager. In dem Beitrag vom 20.10. spricht Trolli mir die Fähigkeit zur Tierhaltung ab, weil ich, als es mit Munin so flott zur Klinik mußte, die Tür nicht richtig zugemacht habe und Magni sich eine Scheuerstelle holte, weil er mit nem nassen Hundeschuh draußen rumlief.
Dazu sei gesagt, dass ich die Türe bei nächtlicher Abwesenheit schließe, weil meine Hündin gelegentlich den Tick hat Marder anzubellen, wenn diese ans Haus kommen um zu gucken ob es einen Zugang zum Hühnerstall gibt. Da ich Nachbarn habe, die schlafen möchten, lasse ich die Hunde spätabends/nachts nur raus, wenn ich da bin um einzuschreiten wenns "kläff" macht.
Dass ein offenlassen der Türe negative Auswirkungen auf Magnis Pfote haben könnte war in keinster Weise abzusehen. Wie leicht an älteren Bildern und Einträgen nachvollziehbar ist, war die Stelle die Magni sich aufgescheuert bereits seit fast einem Monat abgeheilt.
Wir wußten nicht, dass sich das noch so leicht aufscheuert, Magnis Tierärzte wußten das nicht, eine Bekannte die schon ettliche Hundeschuhe genäht und mich bei der Auswahl des Neoprens beraten hat wußte das nicht, aaaaaber mein ganz persönlicher Blogtroll, der hat das gewußt. Mehr noch, dieser Blick in die Zukunft, gehört für Trolli zu den "
einfachsten dingen" (der Verzicht auf Groß- und Kleinschreibung ist so übernommen) ohne die man besser gar keine Tiere halten sollte.

Leider kann Trolli seine hellseherischen Fähigkeiten erst nutzen, wenn ein Ereignis bereits eingetreten ist.
Immerhin habe ich schon mehrfach geschrieben, dass dieser Dauerverband für den Rest der Pfote und insbesondere für die Zwischenzehenbereiche heikel ist und deswegen mit Magnis Tierärzten abgemacht ist, dass er sobald wie möglich nur noch einen Schuh tragen wird. In diesen Beiträgen hat Trolli niemals dazugeschrieben, dass er im Gegensatz zu uns und Magnis Tierärzten in die Zukunft blicken kann und sieht, dass die Haut an Magnis Pfote auch fast einen Monat nach ihrer Abheilung noch deutlich empfindlicher als normal sein wird. 

Ich selbst bin fast ein bischen froh über diese Scheuerstelle, denn grade im Hinblick auf die geplante Orthese ist es ja eine wichtige Information, dass die Haut trotz makelloser Abheilung deutlich empfindlicher ist als das normal wäre. Bisher können wir nur vermuten, dass im Rahmen der Wundkontraktion eine Haut entstanden ist, die zwar normal aussieht und sich normal anfühlt, die aber weniger elastisch ist als das normal wäre. Ich versuche den Zustand der Haut mit Wundauflagen aus Kollagen zu verbessern. 

Auf jeden Fall ist das, auch wenn wir es empirisch erfahren und nicht vorab in der Kristallkugel sehen konnten eine wichtige Information, die wir bei der Versorgung mit einer Orthese auf jeden Fall im Hinterkopf haben müssen.

Soviel nun dazu, ich hoffe ihr könnt nun verstehen warum ich meinem Blogtrolli durch Löschung der Kommentare deutlich mehr in die Hände spielen würde als durch konsequente Ignoranz.



"Umgang mit Kritik" vollständig lesen

Hier ist echt der Wurm drin

Heute hat es Magni erwischt. Heute Nacht ist er ein paarmal aufgewacht und immer näher an mich rangekrabbelt, das macht er eigentlich nicht. 
Heute morgen ging es ihm dann sichtlich schlecht. Er hatte offensichtlich Bauchweh und war furchtbar schlapp. Ich brachte ihn erstmal raus um zu sehen ob Kot und Urinabsatz normal funktioniert und beides war der Fall. Wieder drinnen legte ich ihn aufs Bett. Als ich mir ein Brot holte hob er nichtmal den Kopf, das ist mehr als ungewöhnlich für ihn. Grade wenn er durch seine Grunderkrankung so abgemagert und im Hungerstoffwechsel ist ist es eigentlich bei jeder Nahrungsaufnahme meinerseits nötig ihm zu erklären, dass mein Brot mein Brot bleibt auch wenn ich es neben ihm sitzend esse.
Dass er nun nichtmal den Kopf hebt macht uns Sorgen. Als ich ihm einen Bonbon anbiete dreht er den Kopf sogar weg.

Denni und ich überlegen in die Tierklinik zu fahren. Ich bin da eher ängstlich, Denni ist zwar ebenfalls der "lieber zu oft als zu selten-Typ" aber dabei eher realistisch und bisher lag er mit seiner Einschätzung immer richtig.

Magnis Schleimhaut ist rosig, der Kreislauf gut. Er scheint halt einfach Bauchschmerzen zu haben. Auch erbricht er zweimal und hat als wir nocheinmal rausgehen Durchfall.

Ich messe Fieber, mit 39,7°C ist seine Temperatur recht hoch. Deswegen entschließen wir uns ihn schlafen zu lassen und ihn nun nicht mit einer Fahrt in die Tierklinik zu stressen. Außerdem gebe ich ihm etwas gegen Erbrechen und lege einen Venenzugang und Infusionslösung bereit, falls er über Durchfall und Erbrechen noch mehr Flüssigkeit verlieren und nicht ausreichend trinken sollte.

Ich biete ihm "Hühnerbrühe" (die anderen Wuffeln haben heute Hühnerkarkassen bekommen, die habe ich mit warmem Wasser übergossen, stehen lassen und das Wasser mit etwas Salz angereichert und das ist nun Magnis Brühe) mit Wasser vermischt an und er trinkt brav.

Also steht der Plan: ich bring ihm alle paar Stunden was zu trinken, beobachte ihn kritisch und ansonsten lassen wir ihn pennen, bleiben aber sprungbereit, sobald er sich verschlechtert gehts zur Tierklinik und wenn es ihm morgen nicht besser geht auch. Wegen des Fiebers bekommt er ein Antibiotikum von mir.

Etwa eine Stunde nach Gabe des Mittels gegen Erbrechen entspannt er sich deutlich. Das Stück Brot, dass Denni ihm angeboten hatte und das bis eben unbeachtet neben seinem Kopf lag wird geschnappt und aufgemampft. Dabei belassen wir es für den Magen aber auch erstmal.
Im Laufe des Tages wird Magni deutlich munterer und zum Abend hin ist er kaum noch schlapp.

Schon komisch, ich wüßte gern was für einen Infekt die hier haben, Magnis Krankeheitsverlauf war Munins so ähnlich, wenn auch der Einbruch nicht so tief war und Munin nur einmal erbrochen hat.

Außerdem hatten meine Hundis bisher niemals Probleme mit Infektionskrankheiten. Da isses schon komisch, dass dieses Schreckgespenst von einer Stunde zur anderen so heftig zuschlägt, aber in so kurzer Zeit auch wieder abklingt (so schnell hilft kein Antibiotikum).

Da er abends wieder fit war konnte ich auch den Verband wechseln, sonst hätte ich ihn damit heut nu nichtmehr genervt.


Die Wunde sieht gut aus. Die Heilung läuft jetzt ein wenig langsamer ab, aber das ist mir ganz Recht. Allein das Entstehen der Scheuerstelle hat ja gezeigt, dass die Haut nicht ausreichend elastisch ist, das kann durchaus auch damit zusammenhängen, dass die Wunde so schnell verheilt ist. Wie schonmal geschrieben heilt die Wunde ja nicht nur durch den Aufbau von neuem Gewebe sondern auch dadurch, dass die Wunde sich etwas zusammenzieht, was sich nachteilig auf die Elastizität der Haut auswirken kann.




Happy Birthday Magni! Termin für das neue Blog

Heute hat Magni Geburtstag. 

Mein Huffelschnund wird heute 9 Jahre alt. 

Es gab massig Zeiten, zu denen wir nichteinmal zu träumen gewagt hätten, dass er dieses Alter erreicht und nun ist er immernoch so fit, dass ich mir sogar vorstellen kann ihn noch einige Jahre an meiner Seite zu haben.

Wir feiern diesen Tag mit Karamellschokolade und einem Dreifachen:

Hipp Hipp Hurra!

An seinem zweiten Geburtstag habe ich dieses Foto von ihm aufgenommen:

Ich nenne dieses Foto: "Hackfresse".

Ich hab dann immer behauptet er würde sich bei Vollmond in einen Werwolf verwandeln, aber eigentlich ist ihm lediglich eine Fliege in die Nase geflogen.

Außerdem haben wir heute den Termin für das neue Blog festgeleget:

Das neue Blog wird am Sonntag, den 03.11.2013 online gehen, ich weiß, dass ich Euch das Erscheinen für  Oktober angekündigt hatte, aber leider gab es Probleme mit dem Server. Der 3. ist aber definitiv.

Ich arbeite fleissig daran, denn ich möchte nicht, dass dann ein leeres Blog online geht. Ich möchte bis dahin einen kleinen Grundstamm an Artikel für Euch vorbereitet haben und habe schon einiges vorbereitet. 

Liebe Grüße

Euer Fraukie

Gute Aussichten

Heute sieht die Scheuerstelle schon sehr viel besser aus.
Ich habe noch ein bischen rumgelesen und vermute jetzt den Grund für die Scheuerstelle zu kennen.
Sicher war der nasse Hundeschuh nicht hilfreich, aber zu der Scheuerstelle konnte es vermutlich nur deswegen kommen, weil die Haut über dem Handrücken nicht elastisch genug ist.

Ich habe gelesen, dass man die Elastizität der Haut mit kollagenhaltigen Wundauflagen verbessern kann und habe mich daher entschieden bis zur vollständigen Abheilung auf kollagenhaltige Auflagen umzusteigen und auch welche zu verwenden, wenn es in der nächsten Zeit nocheinmal zu Scheuerstellen oder Einrissen der Haut über dem Gelenk kommen sollte.

Ich hoffe so dazu beitragen zu können, dass die Haut wiederstandsfähiger wird.


Drunter und drüber

Vorab:

1. Leider habe ich die SD Karte mit den Fotos (und einem Video) vom 10.10. verloren. Natürlich hatte ich die Bilder noch nicht auf meinem PC. Das ärgert mich maßlos, läßt sich aber nicht ändern

2. Der Termin beim Orthopädietechniker mußte aus gesundheitlichen Gründen abgesagt werden, die hatten aus Krankheitsgründen eine ganze Woche zu. Der neue Termin ist :
Mittwoch, der 30.10.

So, nun gibts endlich neue Fotos, hier war ganz schön was los.

Die ersten zwei Oktoberwochen habe ich was für mich sehr ungewöhnlich ist so vor mich hingekränkelt, fühlte sich an wie ein grippaler Infekt, der nicht durchbrechen wollte. Also nichts gefährliches, aber nervig.

Am 10.10. ließ ich meinen Huskymix Munin mit Podencodame Filipendula gegen 18.30h in den Garten und legte mich nochmal hin.

Ich bin dann ungewollt tief und lange eingepennt, was eigentlich nicht schlimm ist. Als ich dann um 23h aufgewacht bin habe ich das Hundefutter vorbereitet und die Hunde reingeholt.

Zu meinem großen Erschrecken kam Munin reingeschlichen als würde er jeden Moment zusammenbrechen.
Ich brachte ihn zu Denni ins Schlafzimmer und fütterte die anderen beiden.

Dann sah ich mir Munin genauer an. Er hatte auffallend heiße Ohren, also nahm ich mir vor einen Blick auf seine Schleimhäute zu werfen und anschließend erstmal Fieber zu messen.
Der Blick auf die Schleimhäute gibt zum einen Auskunft über deren Farbe [normal, blass (z.B. Schock, Kreislaufkollaps, Anämie), blau (Sauerstoffmangel) oder  gelb (z.B. bei Leberentzündungen] außerdem kann man über die sogenannte Kfz (Kapilarfüllzeit) abschätzen, wie es um den Kreislauf bestellt ist.
Dabei drückt man mit einem Finger fest auf das Zahnfleisch, sodass sich der Bereich auf den man Druck ausübt entfärbt (weil man das Blut aus den Kapilaren drückt). Anschließend zählt man die Sekunden bis die Stelle wieder die Farbe ihrer Umgebung angenommen hat.
Das darf maximal 2 Sekunden dauern.

Als ich in Munins Maul schaute war sein Zahnfleisch so kreidebleich, dass eine Messung der Kfz nichtmehr möglich war.
 Außerdem lag er irgendwie da, hob nichtmal mehr den Kopf und wirkte als würde er wegdämmern. Ich verlor dann das Interesse am Fiebermessen, Denni und ich zogen uns an, stopften Munin ins Auto und fuhren in die Klinik, denn was es auch war, es hatte zwischen 18 und 23h eine  halbtoten aus einem völlig normalen Hund gemacht, bei einem derart akuten Verlauf wollte ich keine Minute verlieren.

Entgegen unserer Befürchtung ging es Munin bei Ankunft in der Klinik (also etwa ne Stunde später) deutlich besser statt schlechter. Sein Zahnfleisch war wieder rosig und die Kfz völlig normal. Aber extrem matt wirkte er immer noch. Der TA nahm Blut ab, maß Fieber und röntgte.

Munin hatte Fieber (39,7°C) seine Leukozyten waren deutlich erhöht und die roten Blutzellen minimal erniedrigt. Ansonsten war nichts festzustellen, das Röntgenbild gab keinen Anlass zu Befürchtungen und seine sonstigen Blutwerte (Organwerte) waren völlig ok.

Es blieb uns erstmal nichts anderes übrig als anzunehmen, dass es sich um einen Infekt handelte, der ausgerechnet jetzt durchgebrochen war und das Munins Kreislauf einen saftigen Tritt verpaßt hatte. Außer der Gabe von Antibiotika schein es nicht nötig irgendwas zu machen, zumal er ja schon deutlich fitter war als zuhause.

Ich blieb zwar sekptisch (zu dem Zeitpunkt als wir daheim losfuhren dachte ich wirklich er stirbt) aber versuchte ihn das nicht spüren zu lassen.

Am Folgetag schlief er sehr viel, wirkte dabei aber entspannt und zufrieden und einen Tag drauf hatte ich meinen Hund wie ich ihn kannte wieder. Ich hatte eine sch... Angst um ihn und werde das (schuld)Gefühl nicht los, dass ich ihn mit irgendeinem Infekt der bei mir nicht recht durchbrechen will angesteckt haben könnte. Dieser furchtbare Einbruch ist nun 10 Tage her und Munin ist nach wie vor völlig fit. Langsam höre ich auf mir Sorgen zu machen.


Blöderweise habe ich, als wir mit Munin zur Klinik sind die Tür nicht richtig zugemacht und Magni hat sich in den knapp 3 Stunden die wir weg waren im Garten aufgehalten.
Das wäre nicht so schlimm, wenn es nicht geregnet hätte wie blöde und Magni statt eines ordentlichen Verbandes nicht bloß einen Schuh angehabt hätte.

Durch den nassen Schuh (und vermutlich auch Buddelaktivitäten) hat sich eine Scheuerstelle auf dem Handrücken gebildet, die beim Abheilen irgendwie zickig war.
Gestern abend hatte ich mir schon überlegt nochmal einen Tag TenderWet drauf zu machen um die Wunde nocheinmal aufzufrischen. Da ich die Pfote aber am liebsten über Nacht ganz ohne Verband gelassen hätte, weil die Pfotenballen dringend Luft und Pflege nötig hatten, entschied ich mich über Nacht nocheinmal einen Versuch mit Tegaderm Matrix und einer fixierenden Klebefolie zu machen.
Als ich Anfang September
einen Testlauf mit Tegaderm Matrix gemacht hatte kam es ja zu einem kleinen Rückschritt, bei dem ich den Eindruck hatte, dass er eher auf die Struktur dieser Auflage zurückzuführen sei als auf die Beschichtung an sich. Der jetzige Test bestätigt diese Annahme, die Wunde schaute heute morgen erheblich besser aus als gestern Abend. Blöder Weise habe ich gestern abend nicht fotographiert, weil Magni keine Lust hatte beim Verbandswechsel zu liegen. Er wollte stattdessen vor mir sitzen und die Pfote auf meinem Knie abstellen. Das macht das Fotografieren schwierig.
Auf dem Detailfoto von dorsal habe ich Euch aber mit schwarz einen Bereich umrandet, der gestern Abend noch deutlich mehr in Mitleidenschaft gezogen wirkte als heute.

Die in den letzten 10 Stunden eingetretene Besserung ist verblüffend, allerdings hat Magni auch im Bett gelegen und geschlafen.
Mich verleitet dies zu der Annahme, dass Tegaderm Matrix eigentlich eine tolle Wundauflage ist, deren Struktur jedoch an Stellen die in Bewegung sind scheuern kann. Das würde zumindest erklären warum es bei dem letzten Test eine leichte Verschlechterung gab und nun eine derartige Verbesserung.
Ich bin auf jeden Fall optimistisch, dass die Heilung nun gewohnt schnell ablaufen wird.

Hier die Bilder von heute:

Hier die Vergleichsbilder:





6 Monate, was wird aus "Magnis Matschpfotenblog"? -> Blicke in die Zukunft

6 Monate ist es nun her, dass Magni sich so schwer verletzt hat. Ich blicke zurück auf ein halbes Jahr in dem sich ganz viel verändert hat.
Seit 6 Monaten habe ich zuviel und zuwenig Zeit in einem Atemzug. Unternehmungen bei denen Magni uns nicht begleiten kann waren lange vollständig gestrichen und erst in den letzten Wochen, seit es gelungen ist einen halbwegs funktionierenden Halskragen zu basteln sind zumindest "Notfälle" handlebar, einfache Sachen wie Heu holen oder einen Arztbesuch wahrnehmen obwohl mein Mann nicht da ist.

Als Magni sich so schwer verletzte, war ich aus gesundheitlichen Gründen im Urlaubssemster, hoffte aber mein Studium diesen Oktober wieder aufnehmen zu können. Magnis Zustand hat mir die Entscheidung leichter gemacht: Ich werde ein weiteres Jahr (der Ablauf an der Uni ist jährlich) aussetzen. Nicht nur wegen Magni, auch bei mir gibt es gesundheitliche Probleme zu lösen (nichts Ernstes, keine Sorge) so war es in Absprache mit meinen Ärzten und der Uni kein Problem ein medizinisch begründetes Urlaubssemster zu nehmen.

Nun stellt sich die Frage:
Was tun in dieser Zeit?

Zwei Sachen sind sicher:

  1.   ich kann nicht einfach nichts tun, damit fühl ich mich nicht wohl
  2. von Luft und Liebe können weder ich noch meine Viechers leben, das hat früher nie funktioniert und grade jetzt wo Magnis Verletzung ein großes Loch in die Finanzen gerissen hat, (das allerdings dank Eurer Hilfe nicht ganz so katastrophal ist, wie es hätte sein können) wird das erst Recht nicht klappen

Bisher habe ich "hauptsächlich nebenbei" beratend rund ums Tier gearbeitet. Anschaffungs-, Haltungs-, Verhaltensberatung und mein "ewiges Steckenpferd": Tierernährung.
Tierernährungsberatung praktiziere ich neben der grundsätzlichen Beratung "Wie ist die Ernährung meines Tieres zu gestalten/zusammenzustellen?" vorallem indem ich im Dialog mit dem Tierhalter individuelle Futterpläne aufstelle, die die Vorlieben des Tieres/der Tiere mit ihren ernährungsphysiologischen Bedürfnissen unter einen Hut bringen.
Seit ich dieses Blog führe erhalte ich zunehmend Zuschriften von Tierhaltern, die mich um Hilfe bitten z.B. bei langwierigen Verletzungen ihrer Tiere.

Eines haben all diese Tätigkeiten gemeinsam:

Wirklich Geld verdienen läßt sich damit nicht. Oft haben die Leute, die mich ansprechen samt ihrer Tiere bereits einen längeren Leidensweg hinter sich, hatten erhebliche Kosten für Tierärzte, Hundetrainer, spezielles Zubehör usw, dass es oftmals wenig sinnvoll macht für meine Hilfe noch Geld zu berechnen vorallem weil für Mensch und Tier zu oft zuviel davon abhängt und ich "Geldmachen mit Notsituationen" grundsätzlich nicht so einfach finde, wenn auch ich mich spätestens nach meinem Uniabschluss daran wohl gewöhnen muss.
Dennoch müssen auch meine Tiere und ich von irgendwas leben.

Da mir das Schreiben von Artikeln für Fachzeitschriften immer sehr großen Spaß gemacht hat, habe ich im letzten Jahr oft daran gedacht Bücher zu schreiben.
Doch dann kam eine neue Idee, die ich im kommenden Jahr gerne mit Euch zusammen ausprobieren möchte:

Immer häufiger erhalte ich Anfragen, was aus Magnis Blog werden soll, wenn die Pfote verheilt ist
Viele von Euch haben mir mitgeteilt, dass sie Magnis Matschpfotenblog durchaus vermissen werden bzw fragen mich, ob es nicht die Möglichkeit gibt dieses Blog irgendwie aufrecht  zu erhalten.
Ich habe mir darüber sehr viele Gedanken gemacht und folgende Entscheidungen getroffen:

  1. in der jetzt existierenden Form ist Magnis Matschpfotenblog einfach ein geschlossener Themenkomplex und seit ich angefangen habe dieses Blog zu führen freue ich mich auf den Tag, andem ich die Aufzeichnungen hier abschließen kann
  2. diese "Vorfreude" auf einen Abschluss rührt definitiv nicht daher, dass ich keine Lust mehr habe für Euch zu schreiben, es ist wirklich nur die Sehnsucht einen "Success- Haken" hinter diese Odyssee zu setzen, die nun so lange mein Leben diktiert hat und ja auch eine ganze Menge mit Angst, Kummer, Sorge und Selbstzweifeln verbunden war
  3. Das Thema ist dazu verurteilt sich "totzulaufen", denn ebenso, wie wir Henne Zombie damals nicht haben am Beinchen operieren lassen, damit sie ggf in einem Vogelkäfig auf meinem Nachttisch wohnen, sondern damit sie wie ein ganz normales Huhn ihr Leben geniessen kann, ebenso bleibt auch die Erhaltung von Magnis Pfote nur solange interessant, wie eine realistische Chance auf eine einkehrende Normaliät existiert.
    An die Abheilung der Wunde werde ich eine Narbentherapie anschließen und bald bekommt Magni seine Orthese.
    Dann wird sich irgendwann zeigen ob Magni die Pfote in absehbarer Zeit auch "blanko" akzeptiert/bzw ob die Orthese als Verbissschutz ausreichend ist.
    Aber damit ist diese Geschichte dann auch sicher abgeschlossen, denn Magnis Tierärzte, Denni und ich werden nicht zögern, die Pfote auch nach all dem was wir nun durchgestanden haben doch noch zu amputieren, sollte sie sich als ein Fass ohne Boden zeigen. Wir haben die Pfote erhalten, weil Magni sie fast vollständig normal nutzt und wir hoffen, dass sie ihm bis zum Ende seines Lebens gute Dienste leistet. Tut sie das nicht, muss sie weg
  4. Wenn es also keine weiteren Komplikationen oder Zwischenfälle gibt, wird es rund um Magnis Pfote und damit auch hier ruhig werden. Auf Magni wartet dann sein ganz normales Leben und auf mich neue Aufgaben und Herrausforderungen
  5. ich möchte dieses Blog gerne einstellen, ehe es gar keinen Informationsgehalt mehr hat und ich denke die Anzahl der Leser, die wirklich Spaß daran hätten alle paar Tage mal zu lesen wo wir spazieren waren, was wir gegessen haben und obs dabei geregnet hat ist auch sehr eingeschränkt.
  6. ich möchte aber sehr wohl weiterhin für Euch schreiben, nur eben die Verhältnisse zwischen Unterhaltung und Information wieder deutlich in Richtung Information verschieben. 

Aus diesen Entscheidungen resultierte der Plan, dass es ein "Nachfolgeblog" geben wird. Die Url ist schon registriert und wird beizeiten bekanntgegeben. Außerdem arbeite ich schon fleißig an Struktur und Inhalten.
Im neuen Blog möchte ich unterhaltsame, informative  Artikel aus unterschiedlichen Themenbereichen rund ums Tier online stellen
Zum Beispiel wird es Kategorien wie "Tiermedizin", "Tierernährung", "Tierschutz", Anschaffung- und Haltung geben.

In den Kategorien "Anekdoten aus der Praxis" und "Fraukie und Hof" gibt es nachdenkliche und humorvolle Geschichten von Menschen und Tieren; in Letztgenannter können die, die mögen mich und meine Schnuffel ein bischen besser kennen lernen. 

u.A. in den Bereichen:

"Produktinformationen"(hoffentlich fällt mir dafür noch ein besseres Wort ein, das wird nämlich kein Werbeschauplatz, sondern u.A. ein Verzeichnis, das die ganzen, gesammelten Infos rund um Wundauflagen und Verbandsmaterial mal aufbereitet), Anatomie, Wundheilung, Wundmanagement und Verbandtechniken werden die Sachinformationen aus diesem Blog in geraffter Form aufbereitet, damit man damit auch mal arbeiten kann.

Das neue Blog wird definitiv im Oktober online gehen, ich möchte nur bis dahin zumindest einen gewissen Grundstein an Artikeln für Euch vorbereitet haben, langfristig hoffe ich aber auch, dass Ihr mich wissen laßt zu welchen Themen ich für Euch schreiben soll.

Da ich aber wie bereits angedeutet auch Geld verdienen muss, werde ich das neue Blog gewerblich betreiben.
Für Euch ändert sich dadurch zunächst gar nichts, der einzige Unterschied wird darin liegen, dass die Artikel eine ID tragen und im Impressum meine Bankdaten zu finden sind. Ihr habt dann die Möglichkeit für Artikel die es Euch wert erscheinen einen Geldbetrag Eurer Wahl zu zahlen; über diesen Betrag erhaltet Ihr selbstverständlich auch eine Quittung mit ausgewiesener Mehrwehrtssteuer.

Was ich Euch allerdings jetzt schon garantieren kann, für jetzt und immer:

  1. Es wird keine Paywall geben, es bleibt also freiwillig ob und wieviel Ihr zahlen möchtet, es wird weder "Premiumartikel" geben die nur nach Zahlung lesbar sind noch werde ich wenn Ihr Fragen oder Kritik an mich hat nachgucken ob von Euch Zahlungen eingegangen sind, das widerspräche einfach allem was mir wichtig ist
  2. Es gibt für mich keine "Schwarzleser". Ich freue mich über jeden Leser. (Muss mal gesagt werden :-)
  3. Ich schreibe für Euch, weil es mir Spaß macht und werde das neue Blog zwar auch wieder einstellen, wenn die Leserzahlen minimal sind, aber es wird keine Erpressung im Sinne von "wenn ihr nicht zahlt verschwindet das Blog" geben. Ich werde mir vorher überlegen wieviele Artikel ich in welchem Zeitraum unter allen Umständen garantieren kann, das bekannt geben und diese Artikel dann auch liefern, solange die Leserzahlen den Aufwand rechtfertigen. Dieses "Mindestpensum" wird dann auch niemals von Zahlungen abhängen. Andersherum ist es natürlich so, dass wenn die Bloghonorare einen größeren Teil meines Einkommens sichern, dann kann ich andere Einkommenswege runterschrauben und mehr für Euch schreiben.

Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, das Blog mit Werbung zu finanzieren. Wenn ich ein bestimmtes Produkt toll finde, dann stelle ich es Euch aus Überzeugung vor, nicht weil mich jemand dafür bezahlt. Lasse ich Werbung über Eure Bildschirme flimmern, dann geht Euch das auf die Nerven und es besteht das Risiko, dass Produkte beworben werden von denen ich sogar eher abraten würde.
Die einzige Form der "Werbeeinnahme", die ich mir vorstellen kann, ist dass ich mal einen Link mit einer Partnernummer wie Fressnapf oder Amazon sie vergeben verwende, wenn ich ein bestimmtes Buch oder Produkt vorstelle.

Neben dem Spaß den es mir macht für Euch zu schreiben. Sehe ich das Ganze auch als Experiment an. Bisher hatte ich den Plan Bücher zu schreiben hauptsächlich darum, weil mir immer gesagt wurde, dass niemand freiwillig für etwas zahlt, dass er auch umsonst bekommen kann.
Ich möchte rausfinden, ob das überhaupt stimmt.
Wenn mir gegenüber jemand gute Arbeit abliefert, dann zahle ich gerne und wer wäre ich, wenn ich annähme, dass ich der einzige Mensch bin, der so denkt und handelt?

Schauen wir doch mal!

liebe Grüße

Euer Fraukie

Lockerung der Verbandtechnik

Am 5.10. hat uns Regen überascht und der Verband war natürlich nass als wir heimkamen. Soweit so gut, ich hatte ja eh vor abends den Verband zu wechseln (sonst nehm ich auch wenns noch so sonnig ist Tüten mit) aber blöderweise war der Kameraakku noch nicht geladen als wir heimkamen. Die Pfote schaut aber prima aus, die Risswunde am Gelenk ist wieder verheilt und bei der eigentlichen Wunde ist nur noch ein geringer Teil oberflächlich offen.

Ich hab ohnehin mal unter Aufsicht versucht, Magni zumindest wenn er im Bett liegt ohne Verband zu lassen, damit die frische Haut mal mehr Luft kriegt, aber er versucht dann doch an der Pfote zu lecken und solange da noch eine kleine "Restwunde" ist ist das nicht so einfach zu steuern.

Damit ich aber die Ballen mal pflegen kann und nicht dauernd mit Problemen im Zwischenzehenbereich rechnen muss, habe ich ihm nur noch einen "Minimalverband" draufgemacht:

Der Zehenbereich bleibt frei, die Wundauflage (Mepilex) habe ich mit Schaumstoffbinde ("Untertape") gepolstert, mit Haftbinde festgemacht und dann mit Tape fixiert. Im Moment schone ich Magni um das Gelenk nicht so sehr zu strapazieren, denn auch ohne bzw mit dem leichten Verband benutzt Magni die Pfote ganz normal, aber mehr als mit dem dicken Verband fällt auf wie durchtrittig er im Handgelenk ist.

Er zeigt erstaunlich wenig Tendenzen an die Pfote zu gehen, aber aus den Augen lasse ich ihn mit dem "Miniverband" lieber nicht, der wäre nämlich ruck zuck weg.

Wenn ich draußen zu tun habe oder ihn aus anderen Gründen nicht pausenlos beobachten kann lass ich ihn im Moment mit Maulkorb rumlaufen. Da isser weniger behindert als mit dem Kragen, allerdings ist der Schutz auch nicht ganz so zuverlässig. Verhindert wird mit dem Maulkorb nur, dass er "mal eben in den Fuß beißt", weil die frische Narbe grad juckt oder zwickt.

Gestern habe ich mit dem Orthopädietechniker telefoniert. Er sieht gute Chancen Magni mit einer Orthese zu helfen.  Wenn Denni seinen Urlaub entsprechend einreichen kann, dann werden wir am 22.10. sehr früh morgens losfahren (das sind etwa 360km einfache Strecke), in der Praxis wird dann ein Abdruck von Magnis Pfote genommen und anschließend schwingt sich der gute Orthopädietechniker ans Werk und gegen frühen abend, nach der Anprobe können wir Magni mit neuer Orthese heimnehmen.

Dieser Expressdienst kostet zwar 70 Euro Aufpreis, aber das findeich gerechtfertigt und billiger kommen wir auch nicht weg, wenn wir die Strecke zweimal fahren, von dem Zeitaufwand mal abgesehen.

Alles in allem wird Magnis "Zauberpfote" um die 600 Euro kosten + Benzin. Ohne Frage ein Haufen Geld, aber Herr Pfaff klang am Telefon äußerst seriös und seine Überzeugung Magni gut helfen zu können wirkte aufrichtig.

Grade auch wenn ich sehe wie durchtrittig Magni ist, dann steht einfach außer Frage, dass er in kürzester Zeit richtig üble Probleme mit dem Gelenk bekommen wird, wenn wir gar nichts machen. Außerdem bietet die Orthese auch einen gewissen Verbissschutz, was ebenfalls sinnvoll ist, denn wenn Magni die Pfote nicht nur wieder aufgebissen hat, weil die Narbe juckte, sondern das aufgrund der verletzen Nerven kribbelt oder sonstwas, dann kann es einfach Monate dauern, bis er sich daran gewöhnt hat.

Jetzt wo ich weiß, dass es Hilfe gibt und mir keine Sorgen wegen der Durchtrittigkeit machen muss ist es echt eine Freude zu sehen, wie normal er mit der Pfote umgeht, obwohl dieser Miniverband kaum noch Schutz bietet, sondern wirklich nur noch die Wundauflage festhält.

Soweit erstmal, am 10. gibts neue Vergleichsbilder.

Ich habe in letzter Zeit mehrere Emails bekommen, deren Schreiber mir die Frage stellen, wie es mit dem Blog weitergeht, wenn rund um Magnis Pfote wieder Normalität eingekehrt ist.

Ich hab da so meine Pläne, die ich Euch eigentlich mitteilen wollte, wenn sie fertig umgesetzt sind, aber ich schreib Euch gleich mal einen extra Beitrag drüber.

Ich werd Euch auf jeden Fall nach diesen 6 Monaten nicht einfach allein lassen. :-)