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Ein Klinikbesuch und trotzdem wieder was vergessen, Glück im Unglück

Heute morgen ging es Magni nicht gut. Er ließ die Öhrchen hängen und wirkte ungewohnt schläfrig. Beim Rausgehen hatte er dann erheblichen Durchfall und erbrach auch einmal. Da meine anderen Hunde im Moment auch etwas Durchfall haben mache ich mir aber keine großen Sorgen. Entweder kursiert hier ein leichter Infekt oder es liegt daran, dass grad alle Felder hier im Umkreis gedüngt werden.

Ehe wir uns auf den Weg in die Klinik machten gab ich Magni zusätzlich zum Novalgin und Tramal noch Buscopan um seine offensichtlichen Bauchschmerzen zu lindern. Da er in der Klinik immer noch ein bischen in den Seilen hängt erbitte ich zusätlich eine MCP-Injektion gegen die Übelkeit. 

Mit der Pfote sind wieder alle Anwesenden hochgradig zufrieden, wir machen einen Termin für nächste Woche Donnerstag. Mit  Magnis Tierärztin unterhalte ich mich noch darüber, wie schade es ist, dass uns im Studium nichts üner modernes Wundmanagement beigebracht wird, ist Magni doch ein schwer von der Hand zu weisendes Beispiel dafür, dass moderne Wundauflagen vermutlich dafür verantwortlich sind, dass die Heilung sehr viel schneller und unkomplizierter vonstatten geht. Sie bittet mich über Magnis Heilung einen Fallbericht zu fertigen.

Zuhause geht es Magni sichtlich besser, denn er rennt durch den Garten und spielt meiner Hündin Filipendula.


Magni und seine "kleine Schwester" Filipendula im Garten

Fragt mich nicht, was er da im Baum gesucht hat, aber ich find das Bild niedlich:


Wenn ich nicht aufpassen rennt er momentan so:

Magni beim Rennen

Beim abendlichen Verbandswechsel fiel es mir dann wie Schuppen von den Augen: Ich hatte unter Magnis Pfote eine kleine Umfangsvermehrung ertastet und wollte eigentlich die Einschätzung der Tierärztin erfragen ob sie dies für eine Vernarbung oder einen Abzess hält. Das habe ich vergessen. Da die Pfote aber nie infiziert war und er sich eigentlich auch nichts eingetreten haben kann mache ich mir auch eigentlich keine Sorgen. Heute aber fühlt sich diese Umfangsvermehrung vergrößert  an und scheint sich aus der Tiefe der Pfote weiter an die Oberfläche bewegt zu haben. Aus Sorge es könne sich doch um einen Abzess handeln, der mir Verband und Wunde verseucht, wenn er unbemerkt aufgeht entscheide ich mich dafür in die Umfangsvermehrung einzustechen um eine Eiterfüllung auszuschließen oder zu bestätigen. Nachdem ich im betreffenden Bereich so viel Fell wie möglich weggeschnitten habe desinfiziere ich Haut und Umgebung und möchte mir erstmal durch Druck auf die gut Linsengroße Umfangsvermehrung einen Eindruck von ihrer Beschaffenheit verschaffen.

Während ich Druck ausübe öffnet sich die Haut an einer Stelle und heraustritt ein kleiner harter Fremdkörper.

Als ich den hervorgetretenden Fremdkörper genau betrachte scheint es sich um einen Knochensplitter zu handeln. Die Wundhöhle, die den Splitter freigegeben hat ist zwar mit etwa 7mm Tiefe und 5mm Breite nicht grade klein,  macht aber einen ungewöhnlich guten, sterilen Eindruck. Zwar sind die Wattestäbchen die ich zur Reinigung in die Wundhöhle einbringe beim Herrausziehen mit einer blutig verfärbten Flüssigkeit getränkt, diese ist aber klar, geruchlos und nicht von verdächtiger Konsistenz.

Ich mache noch ein Foto, dass ich der Tierklinik mailen möchte und entscheide mich die Wundhöhle zunächst mit Octenillin zu reinigen. Anschließend schneide ich SeaSorb Ag Kompressen in schmale Streifen von etwa 0,5cm Breite und 5cm Länge und bringe einen dieser Streifen mithilfe eines Watteträgers mit spiralförmigen Drehbewegungen als Tamponade in die Wundhöhle ein um sie sauberzuhalten und einen Verschluss von oben her zu vermeiden, sie soll von innen heraus heilen.

Die restliche Pfotenpflege verläuft unspektakulär. 

Fieberhaft überlegen wir, wo solch ein Knochensplitter herkommen könnte und erinnern uns an das Röntgenbild, das am 28.03. in der Tierklinik gemacht wurde. Dort war im Zehenbereich ein kleiner Knochensplitter zu erkennen gewesen. Da er aber als Aulöser der eigentlichen Problematik nicht in Frage kam und Magnis damaliger Zustand eine Operation völlig unmöglich machte, hatten wir uns diesbezüglich fürs Abwarten entschieden, vorallem, weil später ja in Frage stand ob die betroffene Zehe überhaupt erhalten werden kann. Geplant war eine chirurgische Entfernung nach erfolgter Heilung und wenn es Magni gut genug geht.

Wie soll ich sagen? es sieht aus, als sei uns der Knochensplitter zuvor gekommen und im Anbetracht der völlig "unbesorgnisserregend aussehenden Wundhöhle ist das gegenwärtige Szenario in jeder Hinsicht das Günstigste.

Hier anbei die Fotos, die ich von dem Bereich gemacht habe, um nochmeinmal mit der Tierklinik Rücksprache zu halten:

Die Umfangsvermehrung vor und nach der Öffnung:

Die Wundhöhle im Detail:

Knochensplitter in Großansicht und vergleichen mit einem Cent:

Die Bilderlinks schicke ich per Mail zur Tierklinik und werde morgen telefonisch Rücksprache halten.

Hier sind die heutigen Pfotos: