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Ein sehr ereignisreicher Tag

Ihr bekommt erst heute wieder neue Fotos, weil der gute Magni am Sa den 17. volles Brot in seinen Wassernapf gehopst ist. Da war der Verband dann natürlich so durchnäßt, dass ich ihn wechseln mußte. Da wir allerdings vor Ladenschluss noch in den Baumarkt wollten um Kram für seinen Halskragen zu besorgen war beim besten Willen keine Zeit noch Fotos zu machen. Deswegen gibts erst heute neue Fotos.

Heute war ein langer aber schöner Tag auch wenn ich die nächsten Tage schauen muss, was er so gebracht hat.

Denni ist die gesamte letzte Woche so spät von der Arbeit heimgekommen, dass wir das Problem "Pfotenverbissschutz" nicht gemeinsam angehen konnten. Ich habe rumgeplant und am Sa waren wir zusammen im Baumarkt um Zubehör zu kaufen. Die Lösung ist im Moment ausgesprochen banal:

Direkt nach dem Magni meinte sich mit dem 35er Kragen die Pfote absägen zu wollen bekamen wir in der Tierklinik einen Kragen mit 40cm Durchmesser mit. Dieser war zwar lang genug um Magni sicher von der Pfote fernzuhalten, war aber zu der Zeit aus anderen Gründen völlig unbrauchtbar. Sicher erinnert ihr Euch daran, dass Magni damals nur etwas mehr als 20kg wog. Sein Halsumfang war viel zu klein und dieser wuchtige Kragen viel zu schwer.
Allein das Aufstehen mit dem Dingen viel ihm sehr schwer, bewegen konnte er sich damit kaum, kriegte die Nase nicht wirklich vom Boden hoch und der Kragen schlackerte an seinem Hals herum. Das war einfach keine Basis, zumal wir Magni damals ja ohnehin eigentlich gar nicht aus den Augen lassen wollten, aus sovielen Gründen. So landete der 40er Kragen erst in der Ecke und dann als Haube auf meinem Tomatenbeet (wo er hervoragende Dienste leistete) und die Odyssee Magni Monatelang möglichst nicht aus den Augen zu lassen begann.
Jetzt aber geht das nichtmehr, ich brauche eine Möglichkeit zumindest mal 10 Minuten etwas erledigen zu können ohne das Risiko eingehen zu müssen, das Magni sich wer weiß was antut.
Außerdem ist Maggelchen kräftiger geworden, hat etwas zugenommen und ist in deutlich besserer Verfassung. Also nahm ich den Kragen nocheinmal zur Hand. Nachdem ich ihn wieder auseinandergebaut hatte legte ich ihn um Magnis Hals und markierte mir wie eng er sein mußte um noch über den Kopf gezogen werden zu können aber eben nicht mit 10cm Abstand um den Hals zu schlackern. Dann rollte ich ihn entsprechend ein und klebte ihn mit massenweise Klebeband auf diese Größe zusammen und polsterte ihn am Hals (das muss man beim Umfang natürlich mit einrechnen) und der Außenkante mit Rohrisolation ab. Es folgte nochmal Klebeband, denn diese Rohrisolation ist zwar billig, weich und gut zu verarbeiten aber robust ist sie nicht.

Anschließend bastelte ich noch ein "Befestigungshalsband". Hierzu nahmen wir ein Stück Rohrisilation das ein bischen kürzer als Magnis Halsumfang ist und fädelten ein mit einer Steckschnalle versehenes Gurtband hindurch.  Dieses Schaumgummihalsband lege ich Magni innen um den Hals nachdem ich den Kragen über den Kopf gezogen habe. Dies macht es Magni unmöglich den Halskragen nach vorne über den Kopf abzustreifen und verhindert außerdem, dass der Kragen auf Magnis langem, dünnen Hals zu sehr hin und herrutscht.
Ich stelle Euch bei Gelegenheit noch Fotos von dieser Konstruktion ein.

Nach einigen Tests kann ich sagen, dass dieser Kragen Magni sicher davon abhält an die Pfote zu gehen. Allerdings hat das einen recht hohen Preis. Der Kragen ist so lang, dass Magni damit auch mit dem improvisierten Napfständer nicht wirklich trinken kann. Außerdem ist er einfach mal verhältnismäßig schwer und obwohl Magni deutlich besser drauf ist als am Anfang unserer Geschichte merkt man, dass seine Bemuskelung entlang der Wirbelsäule noch zu schwach ist als das ihm das Tragen des Trichters nichts ausmachen würde.
Der Trichter gibt Denni also die Möglichkeit wie geplant wegzufahren und ermöglicht es mir mal 10 Minuten für die anderen Tiere oder eigene Bedürfnisse (essen, kochen, duschen,...) dazusein ohne Angst um Magnis Pfote haben zu müssen aber eine Lösung um Magni mal ne Stunde oder gar länger allein zu lassen zwecks Besorgungen oder gar Freizeitgestaltung ist dieser Trichter definitiv  nicht.

Aber immerhin etwas und das ist schonmal ein erheblicher Schritt für mich und uns.

Hier sind nun die Fotos von Heute und die 10 Tages Verlaufsfotos. Bis zum nächsten Vergleichstag (also am 30.) habe ich das hoffentlich auch in die Direktlinks eingepflegt.

Auf den Vergleichsfotos von Dorsal wird deutlich, wie oberflächlich diese Neuverletzung war und wie zügig die Wunde sich jetzt schließen wird:

von lateral her sieht man fast nichts mehr (dass mehr Wundfläche zu sehen ist liegt hier ausschließlich an der Perspektive)

Von medial ist gut zu erkennen wie nicht nur die Epithelisierung fortschreitet, sondern auch die Pigmentierung der neuen Haut von den Wundrändern her gut mitkommt


Die restliche Bewegung des Tages hatte mit Magnis Pfote nichts zu tun, aber den einen oder anderen von Euch wird vermutlich interessieren, warum sich meine Einträge immer mal verspäten:

Da Denni gestern und heute unter massiven Kopfschmerzen litt entschieden wir, dass er nicht selbst zu der Veranstaltung fahren wird sondern, dass ich ihn fahren werde. Da sich dort auch einige unserer gemeinsamen Freunde angekündigt hatten gefiel mir der Gedanke mal rauszukommen und dort mit Leuten, die ich teilweise Jahre nicht gesehen habe noch etwas zu trinken obwohl das mit 2-3 Fahrstunden je Tour natürlich sehr zeitintensiv war.
Kurz bevor wir losfahren wollten klingelte mein Handy und eine ehrenamtliche Mitarbeiterin des Tierheimes aus dem ich meine rattigen Raubritter habe meldete sich. Im Tierheim waren 3 noch blinde Mausebabies abgegeben wurden und da die Aufzuchtserfahrungen dort bei so kleinen Tieren eher schlechte Erfolge verzeichnen ließen hatte man sich an mich und meine Raubritter erinnert und bat mich die Nasen aufzunehmen.
Während ich noch grübelte wie ich das unter einen Hut kriegen soll mit der Fahrerei erinnerte mich Denni daran, dass das Tierheim auf dem Weg  zum Verantsaltungsort an dem ich ihn absetzen wollte liegt.

So sagte ich zu mich der Nasen anzunehmen und wir warfen Dennis Zeugs und Magni ins Auto, außerdem nahm ich noch Aufzuchtsmilch, das "Fläschchen" und eine Wärmflasche mit und los gings

Unterwegs hielten wir noch an der ebenfalls auf dem Weg liegenden Tierklinik wo ich noch eine Haftbinde für Magni holte (meine Nachbestellung in einem Onlineshop läßt auf sich warten) außerdem besorgte ich dort noch eine Flasche Pädiafusin welches ich bei Handaufzuchten gern im Haus habe.
In einem früheren Beitrag habe ich Euch von Zombie erzählt und ich weiß nicht, ob sie ihren ersten Lebenstag ohne Pädiafusion überlebt hätte.

Dann fuhren wir ins Tierheim wo ich drei kleine, blinde Babymäuse entgegen nahm. Auch wenn sie mir als Rattenhalter winzigst vorkamen war anhand ihrer Entwicklung (alle voll behaart) klar,dass sie nichtmehr so jung sind. Auch waren sie extrem munter, dennoch nahm ich sie mit den Worten, dass ich keinen Erfolg versprechen kann entgegen und war erleichtert, dass man dies auch gar nicht von mir verlangte.

Dann ging es zum Veranstaltungsort, einem Hotel in Magdeburg. Ich steckte die Transportbox mit den Zwergen in meinen Rucksack und los gings.

Ich habe mich SO gefreut viele Leute wiederzusehen und in einer ruhigen Ecke mit ihnen lausern zu können. Natürlich waren auch genug Hände zum warmhalten verfügbar, als es an der Zeit war die Mausis zu füttern,sie brachten wohl jedes Herz zum Schmelzen.

Viel zu spät machte ich mich auf den Heimweg und verfuhr mich so dermaßen, dass ich zwischendrin anhalten und die Lütten im Auto füttern mußte, weil ich sonst einfach zu lange unterwegs gewesen und der Abstand zwischen zwei Fütterungen zu groß gewesen wäre.

Zur absoluten Krönung erwischte mich noch ein roter Blitz, weil ich ein Schild übersah. Ich hoffe, das Bußgeld wird nicht zu hoch ausfallen, bin aber auch ein bischen froh über diesen Blitzer. Zuvor war ich extrem müde, so müde Auto zu fahren ist eigentlich in jeder Hinsicht Mist und gefährlich. Nach demBlitz war ich wieder hellwach und kam heile nach Hause.  Immer schön das Positive sehen.

Es war ohne Frage ein wirklich schöner Tag, wenn auch Magni, die Mäusle und ich nun totmüde sind und unseren verdienten Schlaf tanken werden.