Heut hat Magni sich in einem extrem kleinen Zeitfenster den Verband angekaut.
Ich hatte ihn nur kurz allein gelassen um mir etwas zu essen in die Mikrowelle zu stellen und als ich wiederkam hatte er den Verband im Zehenbereich aufgebissen.
Außer einer kleinen Schürfwunde ist nichts passiert, aber das zeigt mir leider wieder wie schnell das geht, wenn er es wirklich drauf anlegt.
Hinsichtlicht seinem Verhalten gegenüber der Pfote macht mir das nun keine Sorgen, denn in dem Bereich reinigt sich die Wunde im Moment sehr stark (was an der überstandenen Entzündung erheblich mitgewirkt hat) und das er sich für das Wundsekret interessiert ist ja erstmal nicht besorgniserregend.
Zu schaffen macht mir einfach einmal mehr die Erkenntnis, dass es (zumindest für mich) nicht so wirklich möglich ist ihn monatelang 24/7 ohne Ausnahme im Blick zu haben.
Die meiste Zeit geht er ja nicht an den Verband, aber ich trau mich nicht, mich da wirklich drauf zu verlassen. Ich bin zwar mitlerweile Profi drin zwischen ihn und meinem Haushalt hin und her zu springen (egal was ich tu, ich seh zu, dass ich alle 2-5 Minuten nach ihm gucke). Aber erstens ist das kein Dauerzustand und zweitens keine Lösung sollte er es wirklich drauf anlegen.
Es ist ja auch kein Problem auf Kino, Tierpark, Museen usw zu verzichten (wir können nirgendwo mehr hin, wo er nicht mitkann). Aber es ist schon ein Problem, dass ich z.B. Arzttermine nur wahrnehmen kann, wenn Denni frei bekommt um auf Magni aufzupassen.
Ich wollte eigentlich ab Oktober mein Studium wieder aufnehmen. Das ist im Moment völlig ausgeschlossen, denn selbst wenn sich ein Weg findet Magni zuverlässig von der Pfote fernzuhalten, wird das unwahrscheinlich einer sein mit dem ich ihn mehrere Stunden allein lassen kann/will.
Sein Halskragen, den ich ihm habe schneidern lassen ist nicht die Lösung, leider. Der erschwert ihm zwar den Zugriff auf die Pfote und das reicht dann nachts (aber auch nur, weil Magni nun bei uns im Bett pennen muss und ich nen recht leichten Schlaf habe).
Wenn er es wirklich drauf anlegt, dann kriegt er den Halskragen abgestreift bzw sich auch so verbogen, dass er auch mit Kragen an die Pfote kommt. Aber selbst abgesehen davon würd ich ihn nur ungern mit dem Kragen allein lassen. U.A. auch, weil der ja recht schwer und warm ist und wir Sommer haben, auch wenn er damit trinken kann.
Im Moment ist er noch so dürr und knochig, dass sein Hals nicht wirklich schmaler ist als sein Kopf. Etwas so eng um den Hals zu legen, dass er es sicher nicht abstreifen kann, aber auch nicht gewürgt wird ist unmöglich.
Ich erinnere mich da an einen Fall aus einer Tierarztpraxis in der ich mal gearbeitet hab.
Eine Hündin (ebenfalls mit langer Nase und langen Beinen) hatte sich zwei Zehen der Vorderpfote verletzt. Das heilte mit Verband zwar recht gut, aber die ging auch immer dran, auch nach der eigentlichen Abheilung. Egal was da an Krägen, Verbandtechniken usw probiert wurde, die Dame fand immer einen Weg an die Pfote zu kommen.
Der Fall "endete" mit der Amputation der betroffenen Zehen, teils weil sie die eines Tages (als die Halter sie allein lassen MUSSTEN) bis auf die Knochen gekaut hatte, teils aber auch, weil die Besitzer (wer wills ihnen verdenken) sich nicht mehr zu helfen wußten.
Das geht bei Magni nicht, aus mehreren Gründen und ich will es auch nicht. Aber je mehr ich grübel und je mehr Leute ich um Rat frage, so richtig die zündende Idee war noch nicht dabei.
Am ehesten erschien es noch als "sicher" ihm nen Starren, langen (ca 50cm) Plastiktrichter zu basteln. Den dann ggf mit ner Menschenhalskrause vor und nem aufblasbaren Kragen hinten zu befestigen. Ergänzend könnte man das dann noch am Geschirr festmachen und/oder einen Maulkorb verwenden.
Scheitern tut aber auch diese Überlegung daran, dass ich ihn mit dieser Konstuktion dann ggf alleine lassen "könnte", so rein im Hinblick auf die Pfote. Aber im Hinblick darauf WIE hilflos ihn solch ein Gebastel machen würde erscheint es mir völlig unmöglich ihn dann praktisch gefesselt und geknebelt allein zu lassen.
Dabei kann dann mitunter noch viel mehr passieren als ne abgebissene Pfote.
Sollte jemand von Euch ne zündende Idee haben, nur her damit. Meine nächste Idee wäre es den Orthopädietechniker anzuhauen ob es so ne Art Bissfesten Schutzschuh gibt und dann die Tour dahin eben zweimal machen, einmal um solch einen Schuh machen zu lassen und dann nochmal wenn er ne Orthese braucht. Aber so richtig glücklich bin ich auch mit solch einer Idee nicht, weil ich mir einfach nicht vorstellen kann, dass man so zuverlässig verhindern kann, dass er drangeht, wieviel kann solch ein Bissschutz schon aushalten...
Am Besten wäre meiner Ansicht nach ein Kragen, der sicher am Hund bleibt, verhindert, dass er die Schnauze zur Pfote kriegt und ihn dabei weder würgt noch am Trinken hindert.
Das muss sich doch lösen lassen, wir sind doch nicht so weit gekommen um jetzt zu scheitern. Auf Zeit kann ich ja durchaus sagen "Ich pass "einfach" auf". Und Hausarbeiten so timen, dass ich alle 2 Minuten nach ih schaue. Das verhindert nicht Alles, aber vermutlich das er allzugroßen Schaden anrichtet.
Saublöde. Aber der Zustand der Pfote ist prima.
Ich habe die Wunde ein bischen aufgefrischt und bin mit der Durchblutung auch zufrieden. Außerdem ist der Infektionsgeruch nun vollständig verschwunden. Ich bin mal auf die Laborergebnisse gespannt und muss dann mit der Tierklinik klären wie behandelt werden soll. Im Moment schaut es echt so aus als würde sich die Wundinfektion ganz ohne Antibiotikum erledigt haben (ein Lob an gute Antiseptik und geniale Wundauflagen).
Hier die Bilder von heute. Die kleine Zehenverletzung habe ich rot eingekringelt, die restliche Rötung und die Blutungen stammen von der Wundkonditionierung.
Dein Maggelchen sieht echt zum Knutschen aus, wie er da so liegt!
Und wenn man ihn knutscht (ich kann da selten widerstehen), dann schmatzt er, grunzt und knutscht zurück, also schlappt einmal laaaaang durch mein Gesicht
Eine Frage hab ich noch und hoffe, ich habe die Antwort darauf nicht irgendwo überlesen: auf den Vergleichskollagen kann man gut sehen, dass sich die beiden mittleren Zehenkrallen immer mehr übereinander geschoben haben. Weißt Du, woran das liegt und ob sich das wieder gibt? Oder könnte ihm das irgendwann vielleicht Probleme bereiten? LG und weiter alles, alles Gute für Euch Claudia
Ja, ich bin mir ziemlich sicher wodran das liegt:
bei der 3. Zehe (die wo der Knochen entfernt wurde) kann ich ganz kurz und schmerzlos sagen, dass die extreme Deformation auf einen Fehler meinerseits und seitens des Tierarztes zurückzuführen ist. Wir sind einfach von den falschen Prämissen ausgegangen.
Ich hab das hier nochmal auf einem Bild verdeutlicht:
Auf dem Bild ist deutlich zu sehen, dass dort, wo der Knochen entfernt wurde eine recht tiefe Furche ist. Bei der Heilung ist der Körper immer daran interessiert Material zu sparen. Es wird also nicht nur der Substanzverlust ausgeglichen, sondern wann immer möglich, die Wundränder aufeinander zubewegt. Man nennt diesen Vorgang "Wunkontraktion". Da der eine Wundrand an der Pfote angewachsen ist und sich deswegen nicht wirklich bewegen konnte hat es den nicht fixierten Wundrand und damit die ganze Zehe hochgezogen. Vom Körper gut gemeint macht dieser Mechanismus in der Praxis nicht selten Ärger weil er zu Funktionseinschränkung (z.B. wenn über einem Gelenk die Haut zu straff sitzt nach der Heilung) oder gar zu Deformationen führen können. Durch die Entfernung des Knochens selbst ist diese Deformation nicht zu erklären. Um das sicher zu verhindern hätte ich diesen Spalt tamponieren bzw mit einem Wundfüller "ausstopfen" müssen. Das haben wir (der TA eben so wie ich) "verpennt", weil zu dem Zeitpunkt noch geplant war die Zehe zu amputieren sobald der Bereich so abgeheilt ist, dass das möglich ist, da wäre so eine Auffüllung genau falsch gewesen, weil sie die Heilung verlängert hätte (das wäre ja Sinn der Übung gewesen). Also: Blöd gelaufen, weil von den falschen Prämissen ausgegangen.
Die Drehung der Nachbarzehe (Zehe 4) läßt sich vermutlich darauf zurückführen, dass die Strecksehnen der Zehen zu großen Teilen futsch sind. Möglicherweise hätte man diese Drehung verhindern können, wenn man mit festen Schienen gearbeitet hätte. Das wäre für Magni aber sehr unangenehm gewesen und hätte die Heilung auch nicht grad vorrangetrieben, darüber hinaus ist bei starren Schienen das Dekubitusrisiko nicht zu verachten (ein Tier kann eben nicht sagen "Da drückt es." Also während ich mich heute durchaus in den Hintern beiße, weil ich die 3. Zehe nicht aufgefüllt habe, hätte ich bei der 4. Zehe vermutlich auch nichts anders gemacht, wenn ich gewußt hätte, dass die Sehnen so stark verletzt sind, dass die Zehe ihre normale Laufbahn verlassen wird.
Ich denke, dass die Drehung der 4. Zehe ihn niemals stören wird, während es schon sein könnte, dass er die 3. als nerviges Anhängsel sieht. Wenn das alles abgeheilt ist und er in narkosefähigem Zustand werde ich unter Aufsicht testen ob er da rangeht und wenn ich das Gefühl hab, dass die ihn stört, dann kommt sie ab. Mit seiner Tierärztin ist das auch genauso abgesprochen, der Eingriff diese Zehe zu entfernen ist sehr klein.
Ich hoffe das erklärt alles?
Hier die Bilder von heute: