Skip to content

Sorgen in Pfotenhausen

Heute waren die Verbandswechsel wieder ein richtiger Kampf. Magni hat sich für seine Verhältnisse extrem gewehrt.
Dabei verheilt die Pfote eigentlich mehr als zufriedenstellend. Der Übeltäter ist jener kleiner, lose aufsitzender „Nupfel“, den ich vorgestern schon auf den Fotos mit „1“ bezeichnet und gestern erwähnt habe.
Wie befürchtet macht uns dieser Nuppel extrem großen Ärger.
Beim Verband entfernen, Waschen, desinfiziere, abtrocknen und verbinden scheint er Magni extrem weh zu tun. Heute beim Verbandwechsel hat Magni sogar einmal, als ich n den Nupfel kam nach uns geschnappt, das vermittelt mir eine Ahnung davon wie sehr ihn dieser kleine Hautlappen quälen muss. Wenn die Pfote verbunden ist, scheint es erträglich zu sein, solange er nirgendwo anstößt oder umknickt. Allerdings habe ich den Verband auch an den Nupfel angepaßt. Vor 10 Tagen ist es mal passiert, dass der Verband nach unten verrutschte und der Nupfel umklappte, das wäre jetzt wo er so schmerzhaft ist eine Katastrophe.
Deswegen lege ich jetzt unter die ohnehin schon dicke Saugkompresse eine mit Rivanolsalbe eingestrichene Vliesstoffkompresse um den Nupfel. Anschließend wickel ich erhebliche Teile in der Polsterbinde (Wattebinde) um die Stelle. Die Haftbinde muss ich dann aber etwas fester darüber um dem Ganzen Stabilität zu geben. Normaler Weise wickelt man den Verband etwas höher als das nächste Gelenk nach der Stelle die man verbinden will und klebt das Pflasterklebeband anschließend anteilig auf das Fell. Das gibt Halt und läßt sich mit ein bischen Alkohol oder alkoholhaltigem Desinfektionsmittel prima anlösen.
Da direkt unter dem Fußgelenk aber das blank liegende Granulationsgewebe anfängt, also keine Haut mehr ist können wir keinen Alkohol zum Anlösen nehmen, das würde entsetzlich brennen. Deswegen wickeln wir die Haftbinde einige Touren über das Gelenk und umkleben sie dann etwas fester bündig mit Pflasterband.
Wenn ich mir die Verlaufsfotos angucke ist dieser Nupfel seit dem 8.4. erkennbar und bildet sich auch sichtbar zurück. In den letzten Tagen tut er das aber so langsam, dass wir davon ausgehen müssen, dass er noch mindestens 14 Tage Ärger machen wird und ich würde alles drum geben Magni diese Quälerei zu ersparen. Deswegen werde ich auch morgen in der Klinik fragen, ob man diesen Nupfel nicht irgendwie entfernen kann. Leider kann man in so frischem Gewebe nicht wirklich schneiden, weil das unglaublich heftig bluten würde und man Granulationsgewebe nicht vernähen kann. Die einzige Möglichkeit wäre es vielleicht den Nupfel mit einem Kauter wegzubrennen. Auf jeden Fall werde ich es ansprechen und hoffe sehr, dass man uns helfen kann.

Hier nun die heutigen Fotos auf denen die gute Wundheilung zu erkennen ist. Es könnte alles so schön sein, wenn dieser fiese Nuppel nicht wär:

von oben: 


Seite (mit bezeichnetem Nupfel):

Handfläche: 

Ein Ausflug und schlimme Schmerzen für unseren Magni

Heute haben wir meine Schwiegermama besucht. Magni bekam zur Feier des Tages einen dekorativen, roten Verband um. Da er nun seit Längerem keinen Durchfall mehr hatte durfte Schwiegermama ihn ein bischen mit Fleischwurst verwöhnen.

Abends beim Verbandswechsel hatten wir zum ersten Mal einen schlimmen Kampf. Der Fleischnupfel, den ich auf den gestrigen Fotos (dem hier zum Beispiel) mit der Ziffer 1 benannt habe ist extrem schmerzhaft. Auch zeigt er so gar keine Tendenzen mit dem Untergrund zu verwachsen.

Hoffentlich ist das morgen besser, ich setze seine Schmerzmitteldosis erstmal ein bischen hoch.

Am Montag in der Klinik werde ich fragen ob man diesen Nupfel irgendwie entfernen kann. Leider dürfte das nicht so einfach werden. Denn das ist gut durchblutetes und schmerzhaftes Gewebe, das normal angewachsen ist. Also kein Vergleich zu dem nur noch sekundär vernbundenen Knochens. Im Gegensatz zu dem Knochen müßte dieser Fleischfetzen tatsächlich weggeschnitten werden. Das würde nicht nur massiv bluten sondern auch so wehtun, dass eine lokale Betäubung möglicherweise nicht ausreichend ist. Dazu kommt, dass man so frisches Gewebe nicht vernähen kann und fraglich ist wie gut die Schnittkante abheilen würde.

Ansonsten schaut die Pfote wirklich großartig aus und der Heilungsprozess gibt uns keinen Anlass zu Zweifeln oder uns zu sorgen.

Aber die Schmerzen, die von diesem kleinen, fiesen Fleischfetzen ausgehen sind doch ein echtes Problem.

Hoffen wir, dass es wieder bessere Tage gibt. 

Ansonsten scheint es ihm nach wie vor gut zu gehen, der Ausflug zu Schwiegermama hat ihn sehr gefreut.

Er belastet die Pfote weiterhin viel zu normal, daher ist anzunehmen, dass dieser Nupfel wirklich nur bei der Pflege der Pfote schmerzt.

 

Ein Knochenjob für die Tierklinik

Heute waren wir wieder zur Kontrolle in der Tierklinik. Die erste Freude machte sich bereits im Wartezimmer breit: Magni hat fast 3kg zugenommen und wiegt nun 23,5kg. Das hat uns und die Mitarbeiter sehr gefreut, denn es ist wieder ein Zeichen dafür, dass es bergauf geht, in jeder Hinsicht.

Mit dem Zustand der Pfote war der Tierarzt wieder zufrieden, allerdings machte ihn unsere Bitte zu versuchen den Knochen zu entfernen offensichtlich nicht wirklich glücklich.

Er besprach sich mit dem Senior-Chef, der auch kurz gucken kam. Beide waren ob unserer Bitte nicht erfreut. Einerseits befürchteten sie, dass es in dem Fall sinnvoller wäre direkt den ganzen Zeh zu amputieren, weil es ohne diesen Knochen ja keine stabilisierende Verbindung mehr gäbe, andererseits kann man Granulationsgewebe nicht nähen. Auch stand zu befürchten, dass es bei der Entfernung des Knochens zu einer Blutung kommt. Allerdings gingen sie auch mit mir konform, dass dieser lose Knochen doch ohnehin keine Stabilität mehr gibt.

Für mich ist sowas immer sehr schwierig, ich habe vor bereits fertigen Tierärzten großen Respekt und vorallem der Seniorchef der Klinik ist für mich ein großes Vorbild und einer der besten Tierärzte die ich kenne. Deswegen habe ich bei soetwas immer die Sorge, dass meine Bitte (in diesem Fall war es sogar ein Drängen) besserwisserisch wirkt, als wolle ich den Tierärzten erklären, wie sie ihren Job zu machen haben. Tatsächlich läge mir nichts ferner. Ich kann und möchte in solchen Situationen lediglich meine Erfahrungen und Eindrücke bei der täglichen Betreuung von Magnis Pfote kundtun, damit sie mit einfließen können. Und in diesem Fall hatten  Denni und ich eben die Erfahrung, dass die letzten Verbände extrem blutig waren und alles darauf hindeute, dass dieser lose Knochen das umliegende Gewebe verletzt. Das Wissen, dass diese großartigen Tierärzte, die in dieser Klinik am Werk sind niemals etwas tun würden von dem sie nicht überzeugt sind, nur weil ich als Besitzer darum bitte, macht es mir allerdings einfacher solche Bitten auszusprechen.
Letzten Endes stimmte der Seniorchef zu den Knochen zu entfernen. Da der Knochen keine eigentliche Verbindung mehr hat, sondern lediglich locker in das neue Gewebe eingeheilt ist sollte versucht werden ihn unter lokaler Betäubung stumpf rauszupräparieren (das bedeutet, dass nicht geschnitten wird). Sollte Magni dabei nervös werden oder Schmerzen zeigen würde er mit Domitor sediert werden, mitlerweile ist er so gut beieinander, dass dies gut zu verantworten gewesen wäre.

Wie erhofft ließ der Knochen sich ohne zu üblen Blutverlust unter lokaler Betäubung herausheben.

Es fällt mir schwer zu beschreiben wie sehr mich das erleichtert hat.  Als wäre ich selbst einen Splitter, der sich tagelang in meinen Finger bohrt endlich losgeworden. 

Nach der Entfernung des Knochens bekam Maggelchen zunächst einen etwas strafferen Verband um und wir die Order das Waschen der Pfote in warmen Seifenwaser beim nächsten Verbandswechsel noch auszusparen um die Blutung nicht wieder in  Gang zu setzen.

Heute hab ich zu den Fotos mal einige Erläuterungen für Euch:

Von Oben:

Seite:

Mit der 1. hab ich einen Fleischnupfel bezeichnet, der uns Ärger macht. Er scheint sehr schmerzhaft zu sein und wird zwar sichtbar mit frischer Haut überzogen, wächst aber nicht richtig an. 

Die 2. steht für eine dicke "Fleischinsel" von der wir lange angenommen haben sie würde sich zurückziehen und absterben. Stattdessen ist sie perfekt und ohne Wundhöhle mit dem Untergrund verwachsen. Sie wird den Heilungsvorgang extrem beschleunigen und bei der Erhaltung der Pfotenform hilfreich sein.

Die 3 zeigt den Zeh aus dem der Knochen entfernt wurde, wie ihr seht heilt das schön ab.

Mit der 4 habe ich eine der Stellen bezeichnet an der man den hellen Rand sieht. dort beginnt frische Haut die bereits aufgefüllten Bereiche zu überhäuten.

Unten:


Der Knochen wie er im Zeh eingebaut war:


In eigener Sache, Antworten auf Fragen

Häufig gestellte Fragen

Hier beantworte ich Eure Fragen. Diese FAQ wird laufend ergänzt, erweitert und umgeschrieben. Wenn ihr Fragen habt, dann stellt sie mir! Für Infos dazu, wie Ihr mich erreicht, bitte gaaaanz runter scrollen. Momentan beschäftigt sich diese Seite mit folgenden Fragen:

  1. Was ist der Sinn dieses Blogs?
  2. Wie ist das Blog chronologisch zu sehen und warum schreibst Du manchmal so lange nichts?
  3. Was ist eigentlich genau passiert?
  4. Und diese Verletzung hat Magni sich zweifelsfrei mit dem Halskragen zugefügt?
  5. Sind diese Halskrägen grundsätzlich gefährlich und gehören eigentlich aus dem Verkehr gezogen?
  6. Warum hat Magni sich selbst so schwer verletzt? Tat ihm das nicht weh?
  7. Die Pfote sieht auf den aktuellen Bildern so viel schlimmer aus als auf dem ersten Foto vom 30.03. Warum ist das so? Ist es denn schlimmer geworden?
  8. Hat Magnis Grunderkrankung irgendwas mit dem Zustand seiner Pfote zu tun?
  9. Wie schafft Ihr das mit der täglichen Versorgung? Kommst Du aus der Branche? ICH könnte das nie.
  10. Was erwartet ihr ? Wieviel Pfote (optisch und funktional) kann aus diesem Hackfleischhaufen wieder werden?
  11. Wie wird Magnis Pfote derzeit versorgt und warum?
  12. "Mein Tier ist verletzt, kannst Du uns helfen?"
  13. FAQ-To-Do (hier liste ich Punkte auf, die ich noch abarbeiten werde)
  14. Weiterverbreitung, Fragen und Kontakt zu mir

Was ist der Sinn dieses Blogs?

  • Andere Tierhalter rechtzeitig warnen, und die Hoffnung, dass sich der Tipp, den Rand des Halskragens zu polstern (z.B. mit aufgeschnittener Wasserrohrisolation) unter Hunde- und Katzenhaltern rumspricht, bevor noch jemand solch eine üble Verletzung behandeln muss.
  • Durch die genaue Beschreibung möchte ich Tierhaltern zeigen, dass auch die Pflege so schlimm aussehender Wunden durch den Tierhalter möglich ist, wenn dieser durch einen Tierarzt unterwiesen wurde und die Heilungsphase tierärztlich kontrolliert wird.
  • Kollegen und interessierten Tierhaltern an Magnis Beispiel zeigen, dass auch bei so üblen Verletzungen die Chance auf eine Heilung besteht und als Alternative zur Amputation und Euthanasie in Betracht gezogen werden kann (natürlich ist das immer ein Einzelfall)
  • Tipps und Anregungen geben, das in der Tiermedizin leider oft sehr stiefmütterlich behandelte Wundmanagement zu verbessern
  • Als ich anfing Magnis Geschichte publik zu machen traf ich auf sehr viel Mitgefühl und bekam sehr viel Zuspruch und Hilfe. Vor allem bekam ich sehr viele PMs und Emails von lieben Leuten, die sich nach Magni erkundigten. Da Magni jetzt sehr viel Zeit "kostet" und ich neben ihm noch 2 andere Hunde, 2 Katzen, 25 Hühner, 3 Entchen und zwei Ponies zu versorgen habe, Haus und Hof in Ordnung halten, arbeiten und für Prüfungen lernen muss, ist es mir nicht möglich alle Mails zeitnah zu beantworten. Auch deswegen führe ich dieses Blog. Damit all die lieben Menschen, die an uns denken, sich halbwegs zeitnah auf dem Laufenden halten können. Ich beantworte JEDE Email/PM, die ihr mir schreibt, es kann nur eben etwas dauern, ich mache das "intervallweise" wenn ich Zeit dazu habe.

« zum Inhaltsverzeichnis


Wie ist das Blog chronologisch zu sehen und warum schreibst Du manchmal so lange nichts?

Die Texte schreibe ich praktisch täglich. Wenn ich das mal nicht schaffe, notiere ich mir Stichpunkte. Das Schreiben der Texte ist auch nicht so das große "Problem". Meist liegen die Texte hier also schon fertig rum und warten darauf mit Bildern versehen zu werden und online zu gehen. Äußerst zeitintensiv ist alles rund um die Bilder. Beim abendlichen Verbandswechsel mache ich jede Menge Fotos aus allen möglichen Richtungen, um sicherzustellen, dass ich aus jeder Perspektive ein gutes Foto für Euch habe. Diese Fotos muss ich dann anschließend sichten und die schönsten für Euch aussuchen, allein da ist schnell eine halbe Stunde weg. Die 4 ausgewählten Bilder (Dorsal-, Lateral-, Medial- und Palmaransicht) muss ich dann anschließend bearbeiten, zum Einen, damit Ihr besser auf einen Blick erkennen könnt, wie die Pfote aussieht, und zum Anderen, damit ich Euch all die schönen Vergleichscollagen basteln kann, die, wenn ich Euren Emails glauben darf, vielen von Euch sehr gut gefallen. Zu dieser Bearbeitung gehört im Einzelnen:

  • solange mm für mm hin und her drehen, bis das Bild halbwegs grade ausgerichtet ist
  • Bild zuschneiden
  • Bild freistellen (also die Umgebung wegmachen)
  • ggf. Helligkeit und Kontrast verändern, damit das Bild deutlich und mit anderen Fotos vergleichbar wird
  • hochauflösende Kopie für spätere Projekte (z.B. die Ausschnittvergrößerungen) wegspeichern und das Foto soweit skallieren, damit Ihr zwar noch ausreichend Details erkennen, aber das Bild auch ohne zuviel Gescrolle im Gesamten anschauen könnt.

Da ich in Sachen Bildbearbeitung nicht sonderlich begabt bin und mein heißgeliebtes Netbook auf rechenintensive Bildbearbeitung auch nicht unbedingt ausgelegt ist, sind da ruck-zuck 20-40 Minuten pro Bild weg. Ihr könnt Euch in etwa ausrechnen wieviel Zeit dann für alle 4 Bilder/Tag dafür drauf geht. Aber wie Denni und ich und vermutlich auch Ihr an den Vergleichsfotos rund um die Zehe VI gesehen habt ist es diese Zeit mehr als wert. Dazu kommen dann noch all die vielen Vergleichscollagen. Je länger ich dran gesessen habe, desto zufriedener bin ich anschließend aber auch damit. Da ich "nebenbei" ja auch noch meine anderen Tiere, Haus und Hof versorgen, arbeiten und für Prüfungen lernen muss, kann es ab und an zu einem Rückstau kommen, den ich dann erst abarbeiten muss. Dagegen kann ich leider nichts tun.

« zum Inhaltsverzeichnis


Was ist eigentlich genau passiert?

Ende März war Magni sehr schwach. Er hat eine Autoimmunerkrankung, die schubweise zu heftigem Durchfall und dem Abbau von Muskelmasse und in Folge der dadurch zum Problem werdenen Auszehrung auch den Abbau von Körperfett führt. Schmerzhaft sind diese Schübe nicht und Magni verliert niemals seinen Appetit oder seine gute Laune aber er ist dann eben sehr geschwächt. Da er kein Gefühl dafür hat und sich stets benimmt als sei alles in Ordnung muss ich sehr wachsam sein, denn Magni ist ein extrem stürmischer Hund. Ende März habe ich dann einen gravierenden Fehler gemacht, ich ließ eine Futterschüssel am Fuße der Treppe so stehen, dass Magni sie sehen konnte. Da er unglaublich verfressen ist wollte er die Treppe runterstürmen um zu dem Napf zu kommen, nicht beachtend, dass sein Körper dafür zu schwach ist. So stürzte er die Treppe runter, schien aber zunächst unverletzt. Am darauf folgenden Tag humpelte er zunächst minimal, über Nacht schwoll die Pfote dann massiv an (vermutlich leckte er auch dran), ich bemerkte das als ich mit ihm gegen 4 Uhr nocheinmal Gassi ging (wegen des Cortisons, dass er gegen seine Schübe bekommt kann er nicht lange Urin halten), zu diesem Zeitpunkt humpelte er bereits massiv. So fuhren wir in die Tierklinik, wobei einem Komplettcheck sicher war, dass die Schmerzhaftigkeit und Schwellung der Pfote auf eine Prellung von Hand- und Zehengelenken zurückzuführen sein muss.
Da Magni die Pfote nachts und während der Fahrt in die Klinik beknabbert hatte war die durch die starke Schwellung ohnehingereizte Haut wund und nässte so extrem, dass wir uns gegen einen Verband und für einen Halskragen entscheiden. Außerdem entschieden wir uns zusammen mit der Tierärztin die Prednisolondosis zum Abschwellen und gegen den Juckreiz sowie die Novalgindosis gegen die Schmerzen zu erhöhen und zusätzlich mit Tramal und Antibiose zu behandeln. Da es ihm den Rest des Tages über gut ging und der Halskragen sicher ein Knabbern und Lecken an der Pfote verhinderte, legte ich mich gegen Mitternacht für eine Stunde schlafen. Als ich wieder aufwachte erwartete mich eine böse Überaschung. Magni hatte mit dem Rand des Halskragens "gekratzt". Haut und das darunterliegende Gewebe waren zum Teil bis auf den Knochen abgetragen und zerfetzt, Sehnen und eine Zehengelenkkapsel durchtrennt. Am Halskragenrand hingen blutige Gewebereste, Magni stand im eigenen Blut. Schwanzwedelnd und bestens gelaunt. So schrecklich die Pfote jetzt auch aussah, für Magni war der jetzige Zustand offensichtlich angenehmer als die zum Bersten geschwollene, nässende Pfote. Der Notdienst unserer Lieblingstierklinik ging mit uns konform, dass eine Amputation für Magni nicht wirklich in Frage käme. Da man sich auch hier sicher war, dass die Verletzung nicht durch Magnis Zähne verursacht wurden war bestand eine kleine, aber vorhandene Chance, dass wir die Pfote infektionsfrei halten könnten. So begann unser langer Weg unseren Magni zu unterstützen, während er sich die Pfote neu wachsen läßt.


« zum Inhaltsverzeichnis


Und diese Verletzung hat Magni sich zweifelsfrei mit dem Halskragen zugefügt?

Ja, daran haben weder wir noch Magnis Tierärzte Zweifel. Darauf geschlossen haben wir nicht nur aufgrund der blutigen Gewebereste an der Halskragenkante, sondern vor allem wegen des Verletzungsmusters. Die Unterseite der Pfote, sowie die Zwischenzehenbereiche, sind weitgehend unverletzt, während die Oberseite der Pfote ausschaut, als sei ein Hobel angesetzt und das dortige Gewebe abgetragen worden. Außerdem passt der Winkel, in dem die Gelenkkapsel durchtrennt wurde, und die Größe des "Schnittes" in jeder Hinsicht zu dem Kragenrand. Bei jedem anderen Szenario, dass wir im Kopf durchgespielt und überprüft haben, hätte das Verletzungsmuster völlig anders aussehen müssen.

« zum Inhaltsverzeichnis


Sind diese Halskrägen grundsätzlich gefährlich und gehören eigentlich aus dem Verkehr gezogen?

Ganz klares "Nein", weder den Hersteller, noch die Klinik trifft da irgendeine Schuld. Vermutlich gibt es sogar irgendwo eine Art Bedienungsanleitung zu diesen Krägen, die empfiehlt das Tier auch mit Kragen stets zu beaufsichtigen. Sicher ist eine lückenlose 24/7 Überwachung kaum möglich, aber da kann ja nun niemand etwas für. Der Halskragen sollte Magni daran hindern, die Pfote kaputtzubeißen und/oder aufzulecken, und genau das hat er getan.

Wer weiß was Magni mit der Pfote gemacht hätte, wenn er den Kragen nicht aufgehabt und seine Zähne benutzt hätte?

Ich behaupte mal, dass der Schaden in dem Fall sehr viel übler gewesen wäre und Magnis Tierärztin sagte ob dieser Überlegung ganz kurz und bündig, dass sie vermutet, dass Magni sich die Pfote in diesem Fall regelrecht abgebissen hätte.

Wie man grad auf den ersten Fotos sieht hat er mit dem Kragen ja "nur" oben und an den Seiten der Pfote schaben können. Deswegen sind die Knochen auf dem Handrücken freigelegt und das Zehengelenk mit recht gerader Kante "durchschnitten". Wie ebenfalls auf den Fotos gut zu erkennen sind Palmarfläche (Handfläche), die Zwischenzehenbereiche und die Unterseite der Pfote weitgehend unverletzt. Ohne Kragen hätte er mit den Zähnen "arbeiten" können. Dabei wäre sehr viel mehr Gewebe zerstört worden (wenn man in einen schmerzenden Zeh beißt, richtet man einfach rundherum massiven Schaden an). Auch wären die Übergänge zwischen gesundem Gewebe und Metzgerarbeiten nicht so klar, weil er nicht so zielgerichtet hätte knabbern können.

Einen zusätzlichen Trumpf bei der Heilung stellt die Tatsache dar, dass die Pfote zu keinem Zeitpunkt entzündet ist oder war. Dies ist dem Umstand zuzurechnen, dass der Halskragenrand sehr sauber war, während die Maulflora eines Hundes immer als sehr infektiös einzustufen ist. Hätte er die Pfote mit den Zähnen und der Zunge bearbeitet, dann wären auch das beste Antibiotikum und die gründlichste Wundpflege eher nicht in der Lage gewesen eine Infektion zu verhindern. In diesem Fall hätten wir die Pfote und damit vermutlich auch Magni verloren. Er hat sich also weniger wegen des Halskragens so schwer verletzt, sondern trotzdem.

Ohne den Kragen hätte er sich die Pfote mitunter derart übel verletzt, dass nicht nur die Pfote, sondern auch sein Leben verloren gewesen wäre. Die Schwere der Verletzung ist primär auf die Kombination der unguten Umstände zurückzuführen. Das Risiko, dass ein anderer Hund sich genauso schwer verletzt, ist also vergleichsweise gering und hängt auch ganz maßgeblich von der Vorerkrankung (aus Spaß nimmt man ja keinen Kragen) ab.

Trotzdem ist es eben ein Fakt, dass der Kragenrand hart und scharfkantig genug ist, um zu schwerwiegenden Verletzungen führen zu können, und genau davor möchten wir andere Tierhalter rechtzeitig warnen.

Ich möchte jeden, der das hier liest, bitten, aufgrund von Magnis Geschichte nicht ohne Weiteres auf einen Halskragen zu verzichten. Die erste Piorität ist immer, Zähne und Zunge des Tieres von einer Wunde fernzuhalten. Das Risiko des Halskragens an sich auszuschalten kommt erst an zweiter Stelle.

« zum Inhaltsverzeichnis


Warum hat Magni sich selbst so schwer verletzt? Tat ihm das nicht weh?

Darüber können auch wir und Magnis Tierärzte nur spekulieren. Unbestreitbar ist: "Ja, das hat Magni mit Sicherheit wehgetan und zwar erheblich." Weder ist Magnis Schmerzempfinden in irgendeiner Weise beeinträchtigt, noch waren die Medikamente die er zu dem Zeitpunkt erhalten hatte (1000mg Novalgin, 70mg Tramal und 50mg Prednisolon) so stark, dass er sich mal eben eine Pfote halb abtrennen konnte ohne das als sehr schmerzhaft zu empfinden. Zwar gewährleistet diese Schmerzmittelkombination eine sehr gute Schmerzausschaltung, verhindern, dass solch eine Verletzung schmerzhaft ist kann sie aber nicht.

Beachten sollte man bei dieser Überlegung auch und vorallem die Tatsache, dass die Annahme, kein Lebewesen würde sich wissentlich Schaden oder Schmerzen zufügen, falsch ist. Um genau zu sein gibt es diese Halskrägen ja nur, weil sie falsch ist. Selbst bei Menschen (die es im Vergleich zu Tieren ja wirklich besser wissen müßten) kommt soetwas gar nicht so selten vor. Wie oft kratzen sich Allergiker in ihrer Verzweiflung blutig? Wie oft landen Menschen, die unter Zahnschmerzen leiden zum Magenauspumpen im Krankenhaus, weil der Druckschmerz sie so verzweifeln ließ, dass sie eine Schmerztablettendosis geschluckt haben, von der sie genau wußten, dass sie giftig ist? Als ich selbst noch ein Kind war hatte die kleine Schwester einer Freundin eine fiese Mittelohrentzündung. Ich erinnere mich noch gut daran, dass sie die ersten Tage immer unter Aufsicht sein mußte, weil ihr das trotz Schmerzmittel so weh tat, dass sie mit dem Kopf gegen die Wand schlug.

Wie ja auf dem ersten Foto zu sehen ist war die geprellte Pfote ganz gewaltig geschwollen, nässte extrem und die Haut war stark gereizt (da hatte er ja auf der Autofahrt zur Klinik gut dran rumgeleckt, deswegen ja auch der Halskragen). Wir vermuten, dass diese Pfote trotz Schmerzmedikation so gespannt, gepocht und gejuckt hat, dass er es als erlösend empfand mit dem Kragen zu kratzen. Dass er die Pfote dabei zerstört, dass kann ein Hund nicht wissen. Jeder Mensch, der an Neurodermitis oder anderen, juckenden Hauterkrankungen leidet, kann Euch vermutlich erklären, dass Schmerzen ganz schnell als etwas Erlösendes empfunden werden, wenn sie die Alternative zu Juckreiz oder diesem fiesen Puckern, wie flüssigkeitsgefüllte Exzeme es gern mit sich bringen, darstellen. Beim Verbandswechsel, desinfizieren oder wenn er umknickt zeigt Magni sehr deutlich an wo ihm etwas wehtut. Also was auch immer ihn an dieser geschwollenen Pfote gequält hat, es war Schlimmer als die Schmerzen, die er beim Aufschaben gehabt haben muss.

Hinzu kommt noch, dass die Haut durch diese massive Schwellung nicht einmal anähernd so locker und verschiebbar auf dem Knochen aufsaß, als dies normal ist. Ebenfalls war die Haut durch seine Leckarbeiten bereits vorgeschädigt. Dadurch war der gesamte Bereich sehr viel weniger widerstandsfähig als im gesunden Zustand. Geschlafen habe ich zwar etwa 2 Stunden, aber wir sind uns alle recht sicher, dass er für die eigentliche Fleischerarbeit kaum mehr als 10-20 Minuten benötigt hat und das das Schadensausmaß weit geringer gewesen wäre, wenn die Pfote nicht so extrem geschwollen gewesen wäre.

Dass die schwarz verfärbte Haut über dem Fußgelenk, die auf den Fotos bis zum 04.04. noch zu sehen ist, zu diesem Zeitpunkt längst abgestorben war hat vermutlich eher mit einer Nekrose zu tun, die auf das Konto der massiven Schwellung geht, als mit Magnis Metzgerarbeiten im Zehenbereich, ein bischen erkennt man das auch schon auf dem ersten Foto, also dem Bild vor Magnis Eigeninitiative. Für die Haut direkt über dem Fußgelenk ist der Zug zu diesem Zeitpunkt vermutlich bereits abgefahren.

« zum Inhaltsverzeichnis


Die Pfote sieht auf den aktuellen Bildern so viel schlimmer aus als auf dem ersten Foto vom 30.03. Warum ist das so? Ist es denn schlimmer geworden?

Nein, man muss sogar sagen, dass das Gegenteil der Fall ist.
Mir ist auch erst durch die vielen Fragen bewußt geworden, dass der Anblick von soviel freiligendem "Fleisch" für "Fachfremde" schlimmer aussieht als die Pfote, die auf den ersten Fotos für Laien aussieht, als sei sie nur oberflächlich aufgeschabt. Bezogen auf den Heilungsvorgang ist aber genau das Gegenteil der Fall.
Jetzt wo ich weiß, wie verwirrend meine Berichterstattung "wird immer besser" wirken muss, wenn viele von Euch beim Anblick der Fotos den Eindruck haben, es würde immer schlimmer, möchte ich hier einmal genauer erklären, was da aus medizinischer Sicht passiert ist und weiterhin passiert.

Die Ursache für diese optische Verschlimmerung liegt in den ganz normalen Prozessen begründet, denen solch eine Wundheilung unterliegt. Man teilt die Wundheilung in 3 Phasen ein:

  1. Reinigungsphase
  2. Granulationsphase
  3. Epithelisierungsphase

Da es nach einer Verletzung nicht nur "intaktes Gewebe" und "durch die Verletzung weggerissenes Gewebe" gibt, wird in der Reinungungsphase all das Gewebe entfernt, dass nichtmehr zu retten ist und die Wunde erscheint größer. Da die Verletzung nicht in allen Bereichen der Wunde exakt gleichschlimm ist laufen diese Phasen nicht strikt hintereinander ab, sondern an verschiedenen Stellen der Wunde parallel bzw überschneidne sich.

Ihr könnt Euch das ein bischen so vorstellen, wie ein Stadtviertel, dass von einer Lawine, einem heftigen Sturm einem Bombenanschlag oder Vergleichbarem zum Opfer fällt. Dann hat man auch selten  eine harte Grenze zwischen Zerstörung und Normalität sondern steht vo:

  • Grundstücken deren Häuser komplett oder fast komplett weggerissen wurden, völlig zerstörten Straßen
  • Häusern und Straßen die so schwer beschädigt sind, dass man sie abreißen muss, wodurch die Baulücken und das Chaos erstmal noch schlimmer aussehen, aber es wird Platz für neue Häuser und Straßen geschaffen. Kleinere Schuppen können die Eigentümer selbst abreißen und Entsorgen, beim Abreißen ganzer Häuser benötigt man Hilfe.
  • Häuser bei denen man denkt man könne sie noch retten aber wenn man mit der Reparatur begonnen hat merkt man doch, dass das Haus abgerissen werden muss oder es stürzt von selbst ein
  • Häusern und Straßen die beschädigt sind, aber noch repariert werden können. Bei manchen Häusern muss das gesamte Dach und die Fassade neu gemacht werden und bei Anderen vielleicht nur ein neues Fenster eingesetzt werden
  • und dann kommen die ersten Häuser und Straßen, die völlig unversehrt sind. 
  • Die Bewohner dieser Häuser bringen dann Decken und Sandwiches für die Menschen die ihr Haus verloren haben und helfen denen bei der Reparatur deren Haus noch zu retten ist. Über die Straßen kommen die Hilfsgüter. Bei schwer beschädigten Häusern dauert die Reparatur dann sehr lange und auch nach der Reparatur merkt man dem Haus noch an, dass es verletzt war. Während diese Häuser noch abgestützt oder neu gedecket werden müssen ist die Reparatur bei den weniger stark zerstörten Häusern schneller erledigt und während die ganz kaputten noch massiv repariert werden müssen bekommen die leicht verletzten bereits einen neuen Anstrich und sehen danach auch und funktionieren als sei nie etwas passiert.

 Bei einer Verletzung ist das eigentlich genauso, es gibt:

  • Gewebe, das durch die Verletzung vollständig weggerissen wurde
  • Gewebe, das so schwer beschädigt ist, dass dessen Funktion nicht aufrecht erhalten oder wieder hergestellt werden kann. Diese Gewebeanteile müssen im Zuge der Wundreinigung entfernt werden. Manche Anteile stößt der Körper selbst ab und schwemmt sie aus, größere Nekrosen usw müssen chirurgisch entfernt werden, die Wunde wird dadurch zunächst optisch größer
  • Gewebe das zunächst erhaltungswürdig scheint, aber dann doch abstirbt/entfernt werden muss
  • Gewebeanteile, die beschädigt sind, sich aber noch erholen ("heilen") können
  • Wundränder, die den Übergang zu dem (gesunden) Gewebe stellen, dass von der direkten Verletzung nicht betroffen war
  • von den Wundrändern her spriessen dann kleine Gefäße in das Granulationsgewebe, das die Wunde aufzufüllen bestrebt ist, ein um es zu versorgen. Ist die Wunde "aufgefüllt" wandern über die Wundränder Epithelzellen ein, die bringen zwar leider keine Sandwiches, aber sie überziehen die Wunde mit neuer Haut. Die Wundbereiche die weniger stark verletzt sind werden schön überhäutet, während schlimmer verletzte Areale sich noch in der Granulations- oder gar Reinigungsphase befinden. Leicht verletzte Bereiche erlangen nach der Heilung ihr normales Aussehen und ihre Funktion zurück während die ganz schwer verletzten Wundgebiete nur aufgefüllt und verschlossen werden können, aber aufgrund von Narbengewebe weder normal aussehen noch ihre einstige Funktion erfüllen können (die Bereiche in denen Sehnen waren werden z.B. nur aufgefüllt und verschlossen, die Funktion einer Sehne kann Narbengewebe aber nicht übernehmen).

Nach der Verletzung geht die Wunde direkt in die sogenannte Reinigungsphase über. In dieser Phase ist der Körper bestrebt die Wunde zu reinigen, indem er dafür sorgt, dass "schwer verletzte" und abgestorbene Zellen abgestoßen und an die Wundoberfläche transportiert werden. Da dies in der Regel über eine Art "Ausschwemmung" geschieht, wird diese Reinigungsphase auch als "Exsudative Phase" bezeichnet. Wundsekret tritt dabei gemeinsam mit abgestorbenen Bakterien, Gewebetrümmern, Zellresten und Immunzellen als so genanntest Exsudat an die Wundoberfläche und transportiert so unerwünschte Stoffe nach Außen.

Vieles von dem Gewebe, dass auf den Fotos von Ende März/Anfang April noch zu sehen ist, ist zu dem Zeitpunkt schon tot oder irreperabel beschädigt. Also "Krams", den die Wunde im Zuge der Selbstreinigung abstoßen und ausschwemmen muss. Dass eine Wunde nach erfolgter Reinigungsphase größer erscheint als zuvor ist also normal, und kommt daher, dass:

  • totes Gewebe abgestoßen wird, das zuvor das ganze Ausmaß des Schadens verdeckt hat, und
  • ein Teil des Gewebes, das unmittelbar nach der Verletzung noch dran ist, so schwer verletzt ist, dass es nachträglich noch abstirbt

Auch wenn die Wunde anschließend auf den ersten Blick schlimmer aussieht, handelt es sich bei dieser Wundreinigung um den ersten Schritt zur Heilung, ohne den die anschließende Granulationsphase, in der der Strukturverlust durch neues Gewebe aufgefüllt wird, nicht beginnen kann. Und erst dann, wenn der Strukturverlust in der Granulationsphase ausgeglichen wurde, kann das entstandene Granulationsgewebe in der Epithelisierungsphase von den Wundrändern ausgehend mit frischer Haut überzogen werden.

In Fällen wie bei Magnis Verletzung nennt man den Heilungsprozess "sekundäre Wundheilung".

Bei der Heilung einer so tiefen Verletzung ist der Körper nicht im Stande das Gewebe, das dort ursprünglich platziert war, zu regenerieren. Stattdessen wird das sogenannte Granulationsgewebe gebildet um den Bereich substanziell zu reparieren. Funktionell ist der Zug leider weitgehend abgefahren, da sich nicht einfach neuen Sehnen und Nerven bilden können. Granulationsgewebe kann man als eine Vorstufe des festen Narbengewebes verstehen. In der Theorie füllt dieses Gewebe den Substanzverlust auf und stellt sein Wachstum ein, sobald die Wundränder anfangen den Bereich mit neuer Haut zu überziehen. In der Praxis muss man ein bischen darauf aufpassen, dass das gute Granulationsgewebe nicht über die Grenzen der Wunde hinauswuchert und dort dann sogenanntes "wildes Fleisch" bildet, welches nicht ordnungsgemäß überhäutet und damit zum Problem werden kann und entfernt werden muss.

« zum Inhaltsverzeichnis


Hat Magnis Grunderkrankung irgendwas mit dem Zustand seiner Pfote zu tun?

Nur sehr am Rande.
Begonnen hat alles mit diesem Treppensturz. Schuld daran war natürlich allem voran meine Unaufmerksamkeit, aber "Zweitschuldiger" ist seine schlechte Bemuskelung. Er ist zwar auch unglaublich zappelig und hastig, aber da er ein Hund ist, kann er per Definition niemals "schuld" an irgendetwas sein. Trotz seiner Zappeligkeit (und manchmal auch Paddeligkeit ;-)) ist anzunehmen, dass es zu diesem Treppensturz nicht gekommen wäre, wenn er nicht so schwach auf den Beinen gewesen wäre.
An dem gegenwärtigen Zustand der Pfote ist Magnis Grunderkrankung nur insofern "Mitschuld", als dass man die Pfote bei einem gesunden Hund ziemlich sicher umgehend amputiert hätte, aber weder hat er durch diese Autoimmunerkrankung ein herabgesetztes Schmerzempfinden, noch ist seine Wundheilung negativ beeinträchtigt, zumindest in Anbetracht dessen, dass er glücklicherweise gerade durch war mit dem Schub, so dass wir das Prednisolon zügig ausschleichen konnten.

Wäre er grad in einem Schub und müßte deswegen Cortison erhalten, würde sich das vermutlich schon negativ auf die Wundheilung auswirken und es uns schwerer machen, die Wunde infektionsfrei zu halten. Deswegen hatte er zu Beginn der Behandlung ja auch für 10 Tage Antibiotikum bekommen. Stünde er weiterhin unter Cortison, hätten wir ihn vermutlich dauerhaft unter Antibiose halten müssen. Stattdessen entschied der Tierarzt bereits am 5.4., dass eine weitere, antibiotische Behandlung nicht notwendig ist, eben weil die Pfote nicht entzündet ist. Der weitere Verlauf der Heilung und die Blutuntersuchung vom 12.4., die zeigte, dass der Leukozytenwert, der am 28.04. im Zuge des Schubes noch massiv erhöht war, bereits auf fast den Normalwert gesunken ist, bestätigten die Richtigkeit der Entscheidung dieses mehr als erfahrenen Tierarztes.

« zum Inhaltsverzeichnis


Wie schaffst Ihr das mit der täglichen Versorgung? Kommst Du aus der Branche? ICH könnte das nie.

Zum einen: Ja, ich bin "teilweise vom Fach". Ich bin gelernte Tierarzthelferin und VetmedStudi (im Urlaubssemester wegen Krankheit). Dennoch finde ich es schade, dass viele von Euch sich da selbst so wenig zutrauen. Natürlich sieht Magnis Pfote grauenvoll aus, aber ich bin ganz fest davon überzeugt, dass 99,9% (also alle, die nicht in Ohnmacht fallen wenn sie Blut sehen) eine vergleichbare Verletzung bei ihrem Tier ebenso gut pflegen könnten wie Denni und ich es bei Magnis Pfote tun.

Denn auch wenn Aufwand und Verantwortung natürlich groß sind, ist der eigentliche Prozess des täglichen Reinigens, Desinfizierens und Verbindens keineswegs so kompliziert und anspruchsvoll, wie viele von Euch sich das vorstellen. Beim Waschen mit Seifenwasser und Abtrocknen muss man sich überwinden "zuzupacken", aber man bekommt durch das Feedback des Hundes schnell raus, wie man das richtig macht. Den Verband muss man sicher mal üben, damit man nichts abdrückt oder einschnürt, aber auch das ist wirklich keine Raketenwissenschaft. Ehrlich gesagt kann man bei der täglichen Pflege gar nicht so viel falsch machen.

Ich möchte hier zwar keineswegs dazu aufrufen eine solche Verletzung komplett in Eigenregie ohne die Unterstützung eines Tierarztes, der einem zeigt was zu tun ist und regelmäßig kontrolliert, zu behandeln. Aber ich möchte Euch definitiv Mut machen, dass vermutlich jeder einzelne von Euch einen solchen Heilungsprozess bei seinem eigenen Tier ebenso gut betreuen könnte, wie wir das bei Magni tun. Man wächst einfach auch an seinen Aufgaben und viele Tiere danken es einem, indem sie sich soetwas im heimischen Umfeld von ihren Bezugspersonen mit sehr viel weniger Stress und Theater gefallen lassen, als es der Fall wäre, wenn man mehrmals täglich zum Tierarzt fährt oder das Tier gar in die stationäre Obhut einer Tierklinik gibt. Natürlich hoffe ich sehr, das keiner von Euch je mit einer derartigen Verletzung konfrontiert sein wird, aber ich hoffe, ich kann Euch mit diesen Zeilen für den Fall der Fälle doch ein bischen Mut machen.

« zum Inhaltsverzeichnis


Was erwartet ihr ? Wieviel Pfote (optisch und funktional) kann aus diesem Hackfleischhaufen wieder werden?

Diese berechtigte Frage kam nun häufiger auf, sodass ich hier einmal ausführlicher auf die Prognose eingehen möchte.

Wie bereits erklärt handelt es sich bei dem Vorgang, mit dem sich dieses Blog befasst, um eine sogenannte sekundäre Wundheilung. Das Ziel ist, Magni die Pfote zu erhalten. Aber natürlich wird es Einschränkungen geben, sowohl in der Optik, als auch in der Funktionalität.

Die Pfote wird nie wieder aussehen wie eine normale Pfote, sie wird immer etwas wulstiger und unförmiger bleiben. Auch ist es möglich, dass die Oberfläche nicht vollständig mit normaler Haut/Fell überzogen wird, sondern teilweise mit Narbengewebe bedeckt ist. Allerdings ist bereits deutlich zu erkennen, dass die Pfote schon gewissermaßen nach ihrer alten Form strebt.

Zu Veranschaulichung habe ich Euch einmal zwei der hier im Blog bereits gezeigten Fotos zusammengestellt, damit ihr sie direkt miteinander vergleichen könnt:


Es handelt sich hier um ein Foto vom 08.04. und eines, dass wir am 08.06. aufgenommen haben.

Komplikationen haben bisher nur der am 19.04. entfernte, mittlere Zehenknochen und der am 22.04. in der Tierklinik weggebrannte, schmerzhafte Gewebelappen(Nupfel) verursacht, sodass wir durch diese beiden Eingriffe "schummeln" mußten. Ansonsten ist jede Verbesserung tatsächlich dem Heilungsprozess zuzuschreiben. Auf dem Foto vom 29.05. zeichnet sich bereits ab, dass die Pfote nach ihrer alten Form strebt, dabei jedoch etwas "klobig" und unförmig bleiben wird. Gut schreitet die Überhäutung von den Wundrändern ausgehend voran.

Die Pfote wird also voraussichlich nicht aussehen wie eine normale Pfote, aber auch kein komplett haarloser Klumpfuß werden.

Funktional läßt sich noch nicht ganz sicher sagen wie weit die Pfote in jeder Lebenslage funktionieren wird. Schlechter als aktuell wird es nicht werden und bereits jetzt ist Magni in der Lage relativ normal mit der Pfote zu laufen, wie man in diesen beiden Videos sehen kann:

  1. Magni beim Wälzen und Markieren
  2. Magni beim Tapern

Wie viele von Euch im Blog schon gelesen haben ist es momentan ein kleines Problem, das Magni oft umknickt, weil Strecksehnen nuneinmal nicht nachwachsen. Möglicherweise wird das nach Abschluss der Heilung von alleine besser, denn auch wenn die volle Funktionalität nicht wieder hergestellt werden kann, so geben Narbengewebe und Haut dennoch einiges an Stabilität, die im Moment noch fehlt.

Sollte das Umknicken ein dauerhaftes Problem bleiben, werden wir ihm von Safebrace eine Orthese fertigen lassen. Im Großen und Ganzen haben wir aber den Eindruck, dass Magni selbst wenn es so bleibt, wie es jetzt ist, gut zurecht kommen würde. Magni ist kein Spitzensportler, sondern ein Hund, der es genießt mit mir durch die Felder zu tapern.

« zum Inhaltsverzeichnis


Wie wird Magnis Pfote derzeit versorgt und warum?

Um die FAQ hier etwas übersichtlicher zu machen habe ich unter "Tabellensammlung: Material und Methoden" eine gesonderte Seite gemacht. Dort beschreibe ich nicht nur ausführlichst den Pflegeprozess, sondern habe Euch auch eine ausführliche Auflistung der Pflegeutensilien, Präparate, Verbandsmaterialien mit Fotos und Erläuterungen zusammengestellt. Außerdem findet ihr dort eine bebilderte und ausführlich erläuterte Tabelle die sich mit dem Heilungsverlauf und den durchlaufenen Heilungsphasen beschäftigt. All das war verdammt zeitintensiv, also lest die Tabellen mit Respekt ;-)

Die Fakten zu Magnis Behandlung findet ihr also dort, die Erklärungen, bzw. das "Warum so und nicht anders?" hier, wie sich das für eine FAQ schickt.

Der Beantwortung der Frage nach dem dem "Warum so und nicht anders?" möchte ich voranstellen nach welchen Gesichtspunkten wir überhaupt entscheiden, wie Magnis Pfote behandelt wird.

Oben habe ich Euch bereits die 3 Heilungsphasen aufgeführt, wie deren genauer Ablauf in Magnis Fall ist/war könnt ihr in der Tabellensammlung nachlesen. In jeder Heilungsphase ändern sich die Bedingungen an die die Behandlung angepaßt werden muss. Dies umfaßt nicht nur den Ablauf beim Pflegen und Verbinden, sondern bedeutet ganz besonders die Auswahl der jeweils passenden Wundauflage. Jede Änderung und Anpassung wird mit Magnis Tierärzten abgesprochen. So mußten die Wundverbände in Magnis Fall je nach Heilungsphase folgende Anforderungen erfüllen:

Phase Vorgänge Anforderungen an Verband, Auflage und Pfleger Verwendete Auflage
Reinigungsphase
  • totes und absterbendes Gewebe wird adstringiert und abgestoßen
  • durch massive Sekretbildung werden abgestorbene Bakterien, Gewebetrümmer und Immunzellen an die Wundoberfläche transportiert
  • Aufnahme von möglichst viel Wundsekret
  • Unterstützung der Selbstreinigung der Wunde
  • Entfernung von Nekrosen
Saugkompressen
(Vliewazell, Draco)
Granulationsphase
  • Bildung des zell- und gefäßreichen Granulationsgewebes (körnige, glänzend rote Optik)
  • versorgende Gefäße sprießen in Form von Kapillaren vom umliegenden Gewebe ins Granulationsgewebe ein
  • Kollagenaufbau durch eingewanderte Fibroblasten
  • Absorption von Wundsekret ohne die Wunde auszutrocknen
  • Schaffung/Erhaltung eines feuchten Wundmileus
  • Schutz des frischen Gewebes (keine Verklebung mit der Wunde)
  • Entfernung von Belägen
  • Vliesstoffkompressen
  • Saugkompressen
  • Rondopad
  • Kalziumalginat
  • Aluderm
  • Actisorb
  • Salbenkompressen
Epithelisierungsphase
  • deutliche Abnahme der Wundsekretion
  • Wundkontraktion (Wunde zieht sich zusammen)
  • durch zunehmende Ausreifung der Kollagenfasern wandelt sich das Granulationsgewebe in Narbengewebe um
  • von den Wundrändern her wandern Epithelzellen ein und überhäuten die Wunde
  • Feuchthaltung
  • Absorption überschüssigen Wundsekretes
  • Schutz des neuen Gewebes
  • Entfernung von Fibrinbelägen
  • Pflege der Wundränder
  • Salbenkompressen
  • Actisorb
  • Aluderm
  • Rondopad
  • Mepilex
  • wird noch ergänzt

Vermutlich auch, weil ich anfangs wenig zu den Wundauflagen geschrieben habe kam die Frage auf warum wir keine Salbengaze, Parafingaze oder Hydrokolloid verwenden. Außerdem kam es zu dem Vorwurf wir würden falsches/veraltetes Verbwandsmaterial verwenden, deswegen möchte ich das hiernun erklären:

Weder wir noch Magnis Tierärzte würden aus Gründen der Kostenersparnis ungeeignetes Verbandsmaterial benutzen. Leutchen die meinen das unterstellen zu müssen (ohne vorher mal nachzufregan was wir warum einsetzen) mögen bedenken, dass es um nichts geringeres als Magnis Leben ging und geht.

Insbesondere kam die Frage auf, warum wir solange keine Wundauflagen, wie z.B. Salbengaze, Salbenkompressen oder Hydrokolloide eingesetzt haben. Dies läßt sich gut an folgendem Beispiel erläutern: Salbengaze (Braunovidon) wurde in der Klinik ausprobiert, hierbai handelt es sich um mit Salbe "marinierte" Mullkompressen. Beim nächsten Verbandwechsel, der sogar nach nur 8 statt der üblichen 12 Stunden erfolgte war die Salbe bereits vollständig ausgewaschen und die Trägergaze haftete in der Wunde.

Insgesamt hat Magnis Pfote über einen ungewöhnlich langen Zeitraum ungemein stark genässt. Da die Wunde nie infiziert war und es auch ansonsten keinerlei Wundheilungsstörungen gab haben wir uns in diesem Zeitraum auf die Pflege und Desinfektion sowie die Auswahl der Saugkompressen konzentriert. Eine lokale Behandlung mithilfe besonderer Auflagen war in dieser Zeit aufgrund dieses extremen Wundsekretflusses wenig erfolgversprechend, u.A. auch, weil Wundauflagen, die zum "trockenerlegen" stark nässender Wunden gedacht sind üblicherweise nicht für die Anwendung auf freiliegenden Knochen und Sehnen zugelassen sind.

Salbengaze und andere nicht an der Wunde haftenden Primärwundauflagen verwenden wir seit die Sekretion merklich zurückgegangen ist. In der Tabellenansammlung habe ich Euch alle Wundauflagen die wir bei Magni nutzen, genutzt haben und zukünftig zu nutzen gedenken aufgelistet und Erklärungen dazugeschrieben.

Auch auf den Vorwurf wir würden aus Kostengründen/Unkenntnis keine Hydrokolloidverbände nutzen möchte ich hier eingehen, denn grade die Entscheidung gegen die Anwendung von Hydrokolloidverbänden haben wir sehr bewußt und aus zahlreichen, guten und für Fachkundige auch offensichtliche und leicht nachvollziehbaren Gründen getroffen:

Hydrokolloid-Verbände sind eine moderne, hervoragende Möglichkeit in der Humanmedizin, deren Anwendung in der Tiermedizin ohnehin sehr viel eingeschränkter möglich ist. Allerdings werden sie auch beim Menschen nur dann genutzt, wenn ihre Eigenschaften zu dem Anforderungsprofil der Wunde passen. Bei einer Verletzung wie der von Magni, würden auch in der Humanmedizin keine Hydrokolloide angewendet werden, denn sie sind für die Anwendung auf freiliegenden Knochen und Sehnen nicht geeignet. Darüber hinaus können Hydrokolloidverbände nur bei Wunden genutzt werden die eine schwache bis mäßig starke Sekretion aufweisen. Bei Wunden mit starkem Sekretfluss sind diese Auflagen deshalb fehl am Platze, weil sie zu oft gewechselt werden müßten um einen Nässestau zu verhindern. Dies würde der "Wirkweise" entgegenlaufen, weil Hydrokolloidauflagen darauf ausgelegt sind bis zu 7 mindestens jedoch 3 Tage auf der Wunde zu verbleiben. Werden sie öfter gewechselt wirkt sich das negativ auf die Wundheilung aus, weil das frischgebildete Gewebe beim Verbandwechsel geschädigt wird.

Hinzu kommt noch die Tatsache, dass es zwischen dem Wundmanagment in der Human- und Tiermedizin gravierende Unterschiede, gibt, die hier zur Sprache kommen sollen:

  1. Man kann einen Menschen ganz anders stillhalten, als es bei einem Hund und insbesondere einer Hundepfote möglich ist.
  2. Ein Mensch (zumindest ein ansprechbarer Patient) kann Bescheid sagen, wenn sich da etwas "komisch" anfühlt.
  3. Die Haut eines Menschen ist entscheidend anders aufgebaut als die anderer Säugetiere. Beim Menschen wird die Haut durch Bindegewebe sehr viel straffer an den Untergrund "angeheftet", als das bei Tieren der Fall ist. Man merkt das deutlich, wenn man ein Tier am Fell packt; die Haut ist sehr viel beweglicher. Bereits dadurch ist eine dauerhafte Ruhigstellung eines nicht immobilisierten Patienten deutlich erschwert.

Hydrokolloide sind also ganz abgesehen von der Wirkung in der Tiermedizin nur dann einsetzbar, wenn die Wundfläche ausreichend groß, eben und bewegungsarm ist um die Auflage wie gefordert aufzulegen und zu befestigen: nämlich so, dass die Auflage alle Wundränder um 2-3cm überragt und dabei so stabil liegt, dass sie nicht verrutschen oder sich aufrollen kann.

Zusammenfassend kann man also, dass diese Wundauflagen für Magni nicht in Frage kommen, weil

  1. ihre Anwendung auf freiligenden Knochen und Sehnen kontraindiziert ist
  2. diese für stark nässende Wunden nicht geeignet sind
  3. eine engmaschige Wundkontrolle unmöglich ist, sollen Hydrokolloidauflagen doch mindestens 3 Tage auf der Wunde ruhen
  4. ein ordnungsgemäßes Anlegen und Fixieren aufgrund der Lokation praktisch ausgeschlossen ist

Auch wenn das hier keine Rolle spielt, sei noch dazugesagt, dass Hydrokolloidauflagen nur auf den ersten Blick teuer wirken, aufgrund ihrer längeren Verbleibezeit auf der Wunde aber unterm Strich mit geringeren Kosten zu Buche schlagen, als der 2x tägliche Verbandswechsel, selbst wenn man keine kostspieligen Wundauflagen verwendet. Es sollte also (auch im Anblick des Heilungsverlaufes) kein Zweifel daran bestehen, dass Magnis Pfote genau das bekommt was sie benötigt. Von selbst verstehen sollte sich aber, dass solch schwerwiegende Verletzungen immer Einzelfälle sind, und bei anderen Tieren in anderen Fällen ein anderes Vorgehen sinnvoll sein kann.

« zum Inhaltsverzeichnis


"Mein Tier ist verlezt, kannst Du uns helfen?"

Immer wieder erreichen mich Emails oder PNs in denen mich Tierhalter fragen, ob ich bei der Behanldung ihrer Tiere behilflich sein kann.
Ich kann es zumindest versuchen. In den letzten Monaten habe ich nicht nur viel praktische Erfahrung rund um die Wundbehandlung sammeln "dürfen", die mir mein Berufsalltag so nie bieten konnte,  sondern habe mich auch mit Hilfe entsprechender Literatur in die theoretischen Hintergründe von Wundheilung und Wundmanagement eingearbeitet. Außerdem habe ich im Rahmen meines Anliegens soviele verschiedene Wundauflagentypen und andere Verbandsmaterialien wie möglich (ohne Magnis Heilung zu gefährden oder den finanziellen Rahmen gänzlich zu sprengen) zu testen zahlreiche Produkte rund um die Wundbehandlung zusammengetragen.
Wenn ihr ein Tier mit einer behandlungsbedürftigen Verletzungen habt, dann ist der richtige Weg nach wie vor der, der Euch zum Tierarzt führt. Ich werde mich noch bemühen, das, was ich über Wundbehandlung und die Wahl der richtigen Therapeutika zusammengetragen habe so verfügbar zu machen, dass ihr es mit Eurem Tierarzt zusammen besprechen könnt.
Gern könnt ihr mich zusätzlich zu Eurem Tierarzt zur Rate ziehen. Ich brauche in diesem Fall möglichst gute Fotos von der Wunde und genaue Erklärungen zur Entsteheung, bisherigen Behandlung usw. Anschließend kann ich Euch die Wundauflagen, die ich für angebracht halte per Post zuschicken, immer vorrausgesetzt, dass ich mich darauf verlassen kann, dass jede Anwendung vorab mit dem behandelnden Tierarzt besprochen wird.
In meinem Einzugsgebiet komme ich auch gerne bei Euch vorbei, verschaffe mir selbst einen Überblick über die Situation, wähle dann die richtige Therapie für die Wunde und zeige Euch entweder wie ihr die Wunde richtig pflegt oder komme regelmäßig zum Verbandswechsel und zur Wundinspektion zwischen den Kontrollterminen bei Eurem Tierarzt vorbei. Bei schwierigen Wunden kann ich EUch auch zu Eurem Tierarzt begleiten und mit ihm gemeinsam einen Schlachtplan ausarbeiten.
Hausbesuche kann ich jederzeit im 50km Umkreis rund um Bad Pyrmont und Holzminden machen.
Weitere Entfernungen nach Absprache. Auch sind wir in regelmäßigen Abständen bei meiner Schwiegermutter in Wuppertal, sodass in dieser Umgebung ebenfalls ein Besuch möglich ist.
Schreibt mir wenn Ihr Hilfe benötigt einfach eine Mail, ich werd dann mein Bestes tun um Euch zu helfen.

« zum Inhaltsverzeichnis


FAQ-To-Do-Liste - welche Punkte werden hier bei Gelegenheit noch abgearbeitet

  • welche Alternative zu den Plastikhalskrägen gibt es?
« zum Inhaltsverzeichnis

Weiterverbreitung, Fragen und Kontakt zu mir

Um möglichst viele Hundehalter zu erreichen, habe ich Magnis Fall in einem Hundeforum publik gemacht und meine Zustimmung gegeben, dass seine Geschichte und der Link zu diesem Blog auch über anderen Foren und über Facebook verbreitet wird. Ich habe kein Problem damit, wenn unser Fall anderswo diskutiert wird und auch Kritik an meiner Person ist völlig ok, denn ich bin ja nicht unschuldig an Magnis Lage.

Bedenkt aber bitte, dass ich nicht in anderen Hundeforen mitlese oder -schreibe und auch keinen Facebookaccount habe.

Wenn ihr also Fragen habt, Anregungen oder Kritik, dann habt ihr also genau 2 Möglichkeiten:

  1. Ihr kontaktiert mich auf einem der folgenden Wege
    • hier über die Kommentarfunktion
    • per Email an fraukie@schlarattenland.de
    • schickt eine Brieftaube an meine Adresse:
      Frauke Herbrich
      Untere Str. 62
      37647 Vahlbruch
    • stellt Eure Fragen in Magnis Thread im Dogforum
    • schreibt mir in selbigem Forum eine private Nachricht
    • Rauchzeichen können nicht entgegengenommen und beantwortet werden
  2. Ihr spekuliert irgendwo, wo ich nicht mitlese/mitschreibe wild rum, zerreißt Euch das Mäulchen und/oder setzt irgendwelche seltsamen Spekulationen in die Welt.

Das ist ganz allein Eure Entscheidung, bedenkt aber bitte Eines:

Fragen beantworten kann ich nur, wenn sie mir auch gestellt werden.

« zum Inhaltsverzeichnis